Was lauteten die Prognosen nochmal?

Landtagswahlen: Nach der Wahl ist vor der Wahl

Mit Wahlprognosen wird heutzutage wirkungsvoll die Meinungsbildung manipuliert. So auch in Sachsen und Brandenburg. Ein Vergleich lässt aufhorchen.

Wetterfrosch / pixabay / CC BY-SA 3.0
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Nach der Wahl schaut keiner mehr auf die Prognosen vor der Wahl. Sie sind Schnee von gestern. Dabei lohnt der Blick auf die letzten Prognosen auch und gerade im Falle der Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg.

Am 27.08. hatte INSA für Sachsen seine letzte Prognose geliefert: Sie sah die CDU bei 29 Prozent. Dafür schien für die Grünen die Sonne zu scheinen: 11 Prozent sagte man ihnen voraus. Die FDP musste zittern, aber 5 Prozent waren wohl drin. Bei den Sozialdemokraten konnte es wohl nur besser werden: 8 Prozent sagte man ihnen voraus. Die Forschungsgruppe Wahlen prognostizierte zwei Tage später ganz ähnlich. Allerdings sah das Institut die Christdemokraten bei 32 Prozent.

In der Tendenz wurde die CDU also schwächer eingeschätzte als sie letztendlich war; dafür lagen Grüne und SPD in den Umfragen über dem tatsächlichen Wert. Wer das für Zufall hält, sollte die Zahlen von Kommunisten und Alternative für Deutschland vergleichen. Die Linke wurde auf 15 bzw. 14 Prozentpunkten taxiert, also trotz Verlusten noch deutlich über dem, das die Partei dann wirklich erreichte: 10,4 Prozent. Umgekehrt wurde die AfD um 2,5 bzw. 3,0 Prozentpunkte unterschätzt.

Brandenburg zeigt hinsichtlich Grünen und Kommunisten ein ähnliches Bild: Beide Parteien werden deutlich überschätzt. Bei Christ- und Sozialdemokraten ist es jedoch umgekehrt. Zwar hat die SPD noch einmal deutlich gegenüber den letzten Wahlen verloren - aber doch nicht so dramatisch wie prognostiziert. Hinsichtlich der AfD ergibt der Vergleich der Vorhersagen mit der Wahl wiederum ein ähnliches Bild wie in Sachsen: Die Partei wird weiterhin unterschätzt.

Hinter den Abweichungen müssen keine Absichten stecken. Sie zeigen viel eher den Einfluss der medial verbreiteten Meinung und eine starke Zäsur beim Verhalten der Wähler - Änderungen, die von den Instituten noch nicht registriert worden sind. Die hohe Wahlbeteiligung deutet das an.

Auf Thüringen übertragen kann man also in etwa folgende Prognose versuchen: CDU 24 %, SPD 8 %, Linke 21 %, AfD 24 % und Grüne 9 %. Eventuell schafft die AfD in Thüringen, was ihr in Brandenburg und Sachsen verwehrt blieb: Stärkste Partei zu werden.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: W.E. Mai

MEINUNGSkommentar
Wer sehr intensiv und vergl. die Prognosen liest, analysierend mit den Lebensrealitäten auf den Straßen/unter der Bevölkerung (und den eigenen) in Zusammenhang bringt, kann sich der Erkenntnis nicht verwehren:
Je nachdem, zu welcher polit. Couleur die jeweiligen Institute tendieren, lassen sich deren Prognosen (durchaus manipulativ wirkend) zuordnen. Denn wer möchte letztlich zu den (möglichen) "Gewinnern" und nicht zu den Verlierern gehören? Soll heißen, im Zweifel werden unentschiedene Wähler/Wählerinnen ihre Stimme jenen (auch Personen) geben, die lt. Prognose "gewinnen" signalisieren.
Bei vielen ist das Gedächtnis auch kurz, so dass knapp vor dem Wahltag "Skandale" (des ausgemachten Gegners) wirksam aufgedeckt/publiziert werden.
Selbst wenn der sich dann als fakemäßig gepusht erweist: Etwas bleibt immer hängen, vor allem so kurzfristig.
Dabei hat sich das Wahlvolk längst daran gewöhnt, dass Versprechen VOR der Wahl und Partei-Programme immer weniger glaubhaft sind/bleiben, zumal man sich dann als/in Reg. leicht auf die Kompromissnotwendigkeit mit einem KOA-Partner berufen kann, die die Umsetzung eigener Versprechen und Programme verhindern, unabhängig davon, dass auch (ganz bewusst wahltaktische) Versprechungen gemacht werden, von denen man bereits vorab weiß, dass sie nicht umsetzbar sind.
Letztlich kann man sich nicht erst einige Tage vor der Wahl od. in der Wahlkabine (womöglich für das "kleinere" Übel?) entscheiden, sondern sollte unbedingt Landes- wie Bundesreg. (parteiliche Parlamentsabstimmungen!) über viele Monate ihrer Reg.Zeit sachlich und objektiv wahrnehmen. Nur so lässt sich hies. Überzeugung nach ein Bild davon machen, welche Partei mehrheitl. die eigenen, an der jeweiligen Lebenssituation angelehnten Interessen vertritt und in wieweit sie Versprechungen überhaupt umsetzen kann.
Durchaus beeindruckend, wie schnell in einer neuen Wahl eine vorher so gehypte, in der Reg. KOA jedoch versagende Partei rausfliegen kann (bsph. Grüne 2016 in NRW od. in RP, wo sie gerade noch so (mit 5,2%) in den LT schlüpften und trotz massivem Abwählen von der SPD - neben der FDP - in die Reg. genommen wurden).

Fazit: Polit. Bildung/Informationssammlung ist zumind. in einem gewissen Rahmen für eine sinnvolle Wahlentscheidung unerlässlich, emotionale und geistig sachliche Bequemlichkeit fehl am Platze!
Soziale Medien tragen dazu nicht bei.
"Wechselwählen" kommt vor allem auch nicht bei jenen von Ungefähr, die über lange Zeit die selben Parteien wählten, gar Mitglied waren.

INSA-Prognose für THÜR., zum 27. Okt.
(zw. 12.08.2019 - 19.08.2019, unter 1009 Wahlberechtigten umgefragt):
Linke 26%
CDU 24%
AfD 21%
Bündnis 90/Die Grünen 11%
SPD 9%
FDP 4 %
Sonstige 3%
Freie Wähler 2%

Im Vgl. zur vorherigen Wahlumfrage INSA/27.06.2019 gewinnen demnach
Die Linke 2 sowie die AfD und Bündnis 90/Die Grünen jeweils 1 Prozentpunkt(e) hinzu,
während die SPD und die FDP jeweils 1
sowie die CDU und die sonstigen Parteien jeweils 2 Prozentpunkt(e) verlieren.

Prognosen bilden letztlich auch die polit. Stimmung im Lande ab, und die kann bekanntl. auch schnell mal kippen (bsph. GRETA-Effekt und der Höhenflug der Grünen - den die Medien max. hypen, wie seinerzeit nach Fukushima).
Viele der GRÜNEN-Wähler wollten einfach auch nur auf den Hype aufsteigen, hipp dabei sein; Sturzflug kommt dann beim späteren Blick in den Geldbeutel ...

Wahrnehmung: Keine Partei hat in all ihren Aussagen (nur) RECHT od. UNRECHT, keine kann ALLE Wähler-Hoffnungen/Wünsche erfüllen - MEHRHEITEN entscheiden!
Diffamierungen und Ausschließeridis sind undemokrat. und unangebracht!

Gravatar: Rita Kubier

@SVEN GLAUBE 04.09.2019 - 14:25

"WIR WÄHLEN IMMER AfD ODER CDU-WERTEUNION !!!! ..."

Diese CDU-Werteunion können Sie vergessen. Die bringt gar nichts! Die weiß doch nicht mal ob sie "Fleisch" oder "Fisch" ist und wird daher auch niemals etwas zu sagen haben oder verändern können. Man kann nicht zwischen 2 Stühlen sitzen bleiben und glauben, damit etwas bewirken zu können. Am Alten festhalten und Neues schaffen wollen, geht nun mal nicht! Etwas wollen und nicht können, weil man sich festhält, geht nicht!

Gravatar: Manni 1

Ich habe schon vor Jahren geschrieben das die AFD knallhart zusammen halten muss.Egal welche Probleme in der Partei herrschen.Das wichtigste:NICHT MIT ALTPARTEIEN KOALIEREN-AUF KEINEN FALL denn das währe Verrat am AFD Wähler.Also Gauland lasse die Finger von solch gefährlichen Spielchen,das hat die AFD nicht nötig.Wenn ihr so weitermacht ist die Richtung Goldrichtig.Für die Altparteien:Euer Grabgesang ist eingestimmt.

Gravatar: Deutschsachse

Jetzt heißt es für die AfD ranklotzen und den SED Parteienblock im Nacken sitzen, den diese Linksbunten Koalitionen werden sich selbst zerfleischen aber die AfD sollte aufpassen das sie jetzt geschlossen bleibt das sie sich mit Distanzeritis und Ausgrenzungen schluss macht nur Einigkeit macht stark

Gravatar: germanix

Ich möchte alle Thüringer auffordern, die AfD zu wählen. Thüringen wäre damit das erste Land, welches den Rundfunkstaatsvertrag aufkündigen würde!

Alle thüringischen Haushalte wären plötzlich im Monat um 17,50 EUR reicher und könnten sich zwei Besuche mehr im Cafe oder etwa 10 Bier in der Kneipe leisten!

Also - Thüringer - werdet wach - Ihr werdet es nicht bereuen - die AfD mit Höcke wird Euch ein kleines, aber famoses Schlaraffenland bieten!

Dann ist für mich/uns auch mindestens eine Reise nach Thüringen in einem schönen Hotel jährlich Pflicht! Wir bringen Euch Devisen im Überfluss!

Gravatar: heinzben

naja..wenn in Sachsen über 65 % konservativ wählen und eine CDU geführte Koalitionsregierung bekommt mit 2 linken Parteien,kann es für Thüringen ein Weckruf sein..

Die LINKEN werden gerupft werden ud hier wird es um die stärkste Kraft auch nur zwischen CDU und AFD gehen..

Schaun wir mal..
Fazit: Mal sehen,wie die Koalitionsverhandlungen jetzt in Sachsen und Brandenburg laufen..
Die AFD kann sich genüsslich zurück lehnen

Gravatar: Rita Kubier

Dass immens viele Menschen einfach nicht SELBST ihr Köpfchen zum Denken, Wahrnehmen und Beurteilen benutzen, um sich damit eine EIGENE Realistische (Wahl)-Meinung bilden zu können, sondern sich immens von den Medien beeinflussen und sich die staatlich links-grüne Ideologie und die Ablehnung oder gar den Hass auf die AfD suggerieren bzw. verpassen lassen, ist unbegreiflich!!
Wenn das Ungebildete, geistig Behinderte mit sich machen lassen, dann kann man DAS ja noch irgendwie verstehen und nachvollziehen. Aber (unsere) Menschen, die hier in Deutschland leben, aufgewachsen und gebildet sind und einen wenigstens durchschnittlichen IQ besitzen, sodass sie des eigenständigen Denkens fähig sind/sein sollten - von denen ist es absolut unbegreiflich, dass die sich einfach und so leicht von den staatlichen Medien indoktrinieren lassen und dadurch dann eine Wahl treffen, womit sie sich für ihr eigenes Leben immens selbst schaden.
Dabei ist das doch schließlich absolut nicht schwer zu erkennen, was diese linksgrünen Landesregierungen und das Merkel-Regime hier mit unserem Land und Volk anrichten. Nämlich die völlige Zerstörung alles Gutem, was Deutschland zumindest noch bis 2015 ausgemacht hat. Ein Mensch aus dem Volk, der DAS nicht erkennt und/oder nicht erkennen will, muss mit hochgradiger Dummheit, völliger Blauäugigkeit, totaler Einfältigkeit und/oder Borniertheit geschlagen sein! Anders kann man es sich nicht erklären. Denn ein selbstständig denkender, kritisch prüfender und realistisch wahrnehmender Mensch lässt sich nichts einreden!!

Gravatar: Pedro

"Eventuell schafft die AfD in Thüringen, was ihr in Brandenburg und Sachsen verwehrt blieb: Stärkste Partei zu werden."

Die Möglichkeit besteht durchaus, aber dann müssen alle AfDler zusammenhalten und die Thüringer AfD unterstützen. Wer jetzt quer schießt und sich auf Kosten anderer profilieren will, der schadet dem gemeinsamen Vorhaben, stärkste Kraft in Thüringen zu werden und später in ganz Deutschland.

Also zusammenhalten und zusammen für das große Ziel kämpfen! Das Ziel ist erreichbar!

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