Weniger Bürokratie ist die Lösung

Landrat (Kölner Raum) übt vernichtende Kritik an Corona-Restriktionen: »kompletter Irrsinn«

Der Landrat von Heinsberg im Regierungsbezirk Köln, Stephan Pusch, kritisierte die Verschärfung des sogenannten »Infektionsschutzgesetzes« scharf. Nur ein »Bürokratieabbau« würde Deutschland noch helfen.

Stephan Pusch (CDU) - Landrat Köln/Bild: Screenshot Youtube
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In einem Interview mit dem Focus hat Pusch die Reigerung scharf kritisiert:

»Mir kommt es derzeit so vor, dass die große Politik unbedingt Handlungsfähigkeit beweisen will. Und zum Teil mit untauglichen Mittel dieser Herausforderung begegnet.«

Vor allem der »Inzidenzwert« sei völlig untauglich, die durch Politik auferlegte Einschränkungen zu rechtfertigen:

»Aus meiner Sicht ist es falsch, die Bekämpfung der Pandemie einzig an den Inzidenzzahlen auszurichten. Diese Werte sind doch längst nicht mehr aussagekräftig. […] Zudem testen wir mittlerweile wie die Weltmeister. Dadurch steigen zwar die Inzidenzen, zugleich aber geht die Sterblichkeitsrate runter. Das heißt, dass sich mehr Leute angesteckt haben, die aber gar nicht ernsthaft erkranken. Deshalb halte ich es für absoluten Blödsinn, vom Inzidenzwert 100 an eine Ausgangssperre zu verhängen.«

»Weil dieser Wert überhaupt nichts über die tatsächliche Krankheitsbelastung aussagt. Die Anzahl der Corona-Neuaufnahmen auf den Intensivstationen pro Woche wäre sicherlich ein besserer Gradmesser,« fügte er hinzu.

Er schloss:

»Aus meiner Sicht ist die Geduld der Bürger und Bürgerinnen endlich. Klar, wir können jetzt noch drei Mal die Corona-Schutzvorschriften verschärfen. Aber ich zweifele daran, dass die Menschen, die sich bisher an alle Coronaschutz-Auflagen halten, einen solchen Kurs weiterhin widerspruchslos mitgehen werden. Derzeit leben wir vor allem von der Mitarbeit der Bevölkerung. Eine allumfassende Überwachung der Leute ist doch illusorisch. Ich habe gerade einmal zwei Streifenwagen zur Verfügung, die nachts hier im Kreis Heinsberg unterwegs sind. Die Polizeibeamten werden sich bedanken, wenn sie nach 21 Uhr Passanten anhalten sollen, um zu fragen, was sie denn um diese Uhrzeit noch draußen machen. Das ist doch kompletter Irrsinn.«

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