Vatikan-Spenden in Filme und dubiose Immobilen investiert

Klage gegen Kirche in den USA: Spendengelder nicht für Hilfe von Armen eingesetzt

US-Bischöfe hätten Gläubige willentlich fehlgeleitet, Spendengelder an den »Peterspfennig« des Vatikans würden den Armen zu Gute kommen.

Foto: Pixabay
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Eine Anwaltskanzlei in Dallas hat den katholischen Bischöfen in den USA den Kampf angesagt: Am Mittwoch, dem 22. Januar, reichten sie eine Klage ein, wegen »unrechtmäßiger, irreführender und betrügerischer Praktiken« seitens der Bischöfe.

Die Bischöfe hätten die Gläubige zu Spenden an den Vatikanischen »Peterspfennig« aufgefordert und dabei vorgegeben, das Geld komme den Armen zu.

Die Klage formulierte, katholische Bischöfe hätten Katholiken »aktiv« in die Irre geführt, als sie behaupteten ihre Spenden in Millionenhöhe würden »Opfern von Krieg, Unterdrückung, Naturkatastrophen und Krankheiten helfen,« wobei das Geld größtenteils in private Investitionen einfloss, wie die Produktion des Elton John Biographie-Films und »Luxuswohnungen«, sowie »große millionenschwere Provisionen an Fondsmanager.«

»Die USCCB [Bischofskonferenz der USA] muss mit sich ins Reine kommen und das Geld zurückgeben, das sie von gut meinenden Menschen eingesammelt hatte, die dachten, sie würden dringend benötigte Mittel zur Unterstützung der Bedürftigen auf der ganzen Welt zur Verfügung stellen«, erklärte Mark Stanely, führender Anwalt in der Angelegenheit. »Es ist bedauerlich und tragisch, dass eine solch vertrauenswürdige und angesehene Organisation die Großzügigkeit katholischen Spender ausgenutzt hat,« Stanley weiter.

Die Anwaltskanzlei Stanley Law Group bittet Amerikaner, die zwischen 2013 und 2019 an den Peterspfennig gespendet haben, sich an der Klage zu beteiligen.

Der Peterpfennig richtet jährlich im Juni eine Spendensammlung aus, an der sich Pfarreien und Diözesen weltweit beteiligen können. Die Spenden sollen dem Vatikan zukommen, der durch die Weitsicht des Papstes die Gelder dort einsetzen kann, wo sie am meisten gebraucht werden.

Erst jüngst wurde in einem Enthüllungsartikel in der italienischen Tageszeitung L’Espresso dargelegt, wie ein Großteil des Geldes (77%), das dem Peterspfennig zukommt, in »leichtsinnige Spekulanten« investiert und ca. 560 Millionen US-Dollar an die Schweizer Investitionsfirma Credit Suisse weitergeleitet wurde. 200 Millionen US-Dollar wurden vom Spekulanten Raffaele Mincione verwendet, ein Luxusanwesen in London zu kaufen.

Papst Franziskus hatte im November die Vorwürfe der Veruntreuung zurückgewiesen. Dass Geld angelegt werden würde, sollte niemanden stören, wie CNS berichtete. »Das Geld des Peterspfennigs kommt zu mir und was soll ich tun? Es in einer Schublade lagern? Nein, das ist schlechte Verwaltung. Ich versuche, es zu investieren,« zitierte CNS den Papst.

Eine weitere Bombe wurde mit einem Bericht im Corriere della Sera gezündet, der im Dezember berichtete, dass 1 Million US-Dollar des Peterspfennigs in die Produktion des Elton John Biographiefilms Rocketman flossen [Freie Welt berichtete], sowie 3,6 Millionen US-Dollar in den Film Men in Black: International. Auch die in Malta ansässige Investmentfirma Centurion Global Fund habe Millionen von Dollar erhalten, wobei das Geld von Enrico Crasso verwaltet wurde, der Millionen von Euro an Provision einstecken konnte.

Die 23-Seitige Klage liegt nun beim US-Distrikts-Gericht in Rhode Island im Namen von Pfarrmitglied David O’Connell. Ob es zu einem Gerichtsprozess kommt, bleibt abzuwarten.

(jb)

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Vatikan-Spenden in Filme und dubiose Immobilen investiert
Klage gegen Kirche in den USA: Vatikan-Spendengelder nicht für die Hilfe von Armen eingesetzt“ ...

Bei/mit den Spendengeldern der deutschen Schäfchen ist das sicherlich nicht anders
https://www.handelsblatt.com/politik/international/immobiliendeal-vatikan-soll-mit-spendengeldern-spekuliert-haben/25179466.html?ticket=ST-3395432-tlVfjEqMqSXBTPSCWijD-ap6,
was ebenfalls aufgeklärt und bei Bewahrheitung ´entsprechend` geahndet werden sollte!!!

Mit mit Auflösung und Verbot dieses Vereins!?

Gravatar: Thomas Waibel

Die "Kirche" der Armen von Bergoglio häuft ein Vermögen an, statt mit den Kirchengütern die Armen zu helfen.

Deswegen sollte man nicht keine Kirchensteuer zahlen, sondern diesem Verein keinen Cent spenden.

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