Der Widerstand gegen Franziskus bleibt stark

Kardinal Burke: Neue Ausgabe des Katechismus mangelhaft – alte Ausgabe bleibt bindend

Neuer Katechismus soll »Franziskus-Lehramt« kodifizieren. »Umweltsünden« und Veränderungen der kirchlichen Haltung zur Todesstrafe sollen einfließen.

Foto: Pufui Pc Pifpef I [CC BY-SA 3.0], from Wikimedia Commons / Ausschnitt
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Der US-Amerikanische Kardinal Raymond Leo Burke hat sich negativ zu der neuen Ausgabe des Katechismus der Katholischen Kirche geäußert.

»Die neue Ausgabe des Katechismus wird nicht die Autorität des Textes haben, der 1994 approbiert worden war und der bindende Text bleiben wird,« erklärte Burke in einem zweiteiligen Interview mit The Wanderer zu lesen hier.

Der neue Katechismus wird mit einem Kommentar von Erzbischof Rino Fisichella ergänzt.

Burke erklärt: »Der Kommentar des Herausgebers Erzbischof Fisichellas und anderer Autoren dieses neuen Buches wird nur so viel wert haben, wie ihre Treue zur unveränderlichen Lehre der Kirche.«

»Es handelt sich nicht um irgendeinen neuen Katechismus der katholischen Kirche und er sollte nicht als solcher verstanden werden,« so Burke.

Kardinal Burke verband die Autorität des neuen Textes mit seiner Treue zum kirchlichen Lehramt. Besonders in der modernen Gesellschaft, in der sich so viel um »wohlergehen« drehe, sei die Wahrheit der christlichen Lehre von zentraler Bedeutung. »Momentan ist die typisch modernistische Haltung, dass alles Sentimentalität ist. Es geht den Menschen darum sich ‚gut zu fühlen‘ wenn sie an ihr Leben in der Kirche denken.«

»Aber es geht nicht um gute Gefühle; es geht um Wahrheit und Liebe. Wir müssen zum Katechismus der Katholischen Kirche zurückkehren, ihn tiefschürfend studieren und unsere Leben an seine Lehren anpassen,« so Burke weiter.

Kardinal Burke bildet die Spitze zahlloser Kirchenmänner und Laien, die befürchten, dass der neue Katechismus die Verwirrungen des Franziskus-Pontifikats schriftlich festlegen wird. Besonders gefährlich sei der Begriff eines »Franziskus-Lehramts«, das im Gegensatz zum zeitlosen Lehramt der Kirche stünde.

Besonders die Veränderungen der Lehre der Todesstrafe, der sogenannten »Umweltsüden«, und des Zölibats von Priestern sei bedenklich.

Burke zitierte ein Gespräch mit zwei jungen Priestern, die Moraltheologie studieren und in ein Gespräch mit einem weiteren Priester verwickelt waren, der ihnen sagte: »Wir haben Franziskus Lehramt, das komplett neu ist; wir müssen nun alle alten Kategorien ablegen und eine neue Theologie entwickeln, um diesem Lehramt Platz zu geben.«

»Das ist einfach unsinnig – das ist nicht das Lehramt! Priester und Laiengläubige müssen das verstehen,« so Kardinal Burke.

Papst Franziskus werde das Vorwort des neuen Katechismus selbst schreiben. Rino Fisichella, der Herausgeber des Katechismus, war zwischen 2008 und 2010 Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben. Während seiner Amtszeit hatte er einen Bischof kritisiert, der eine Abtreibungs-Befürworterin exkommunizierte, wie LifeSiteNews berichtet.

(jb)

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Exbiedermann

@ Gerhard Fenner

Sie sagen:

"Für die protestantischen Kirchen gilt alleine die Heilige Schrift als theologische Richtschnur. Allein das Wort Gottes gilt, nicht die Schriften und Erlasse eines römischen Lehramtes unter der Führung eines fehlbaren Menschen!"
Dem entgegen stehen Joh 20, 30-31 und Joh 21,25. Dem entnehmen Katholiken mit Recht, dass einzig Jesus Christus in voller göttlicher Wahrheit das Wort Gottes gemäß Joh 1,1-5 ist, und dass die Heilige Schrift nur das Wort Gottes bezeugt - allerdings nich vollständig, sondern nur so weit, "damit ihr glaubt, dass Jesus ist der Christus, der Sohn Gottes, und damit ihr als Glaubende leben habt in seinen Namen. Daher hat Jesus in einer seiner Abschiedsreden (Joh 14, 26) den Jüngern und damit der Nachwelt versprochen, der Vater werde den heiligen Geist senden und sie "alles Lehren und an alles erinnern, was ich zu euch gesagt habe". Dessen Verschriftung wiederum geschieht in der geistgeleiteten Tradition der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche, niedergelegt in deren Lehramt. Was Ihre Polemik gegen die katholische Kirche betrifft, darf ich Ihnen zu bedenken geben, dass die Lutherübersetzung üm luthers Lehre zu stützen, über 300 Falschübersetzungen enthält und davon die für die Heilserwartung von Protestanten Einschnei-dendste zu Röm 3, 28. Bei Paulus heißt es:"Wir urteilen, gerechtgesprochen wird durch Glauben ein Mensch , unabhängig (choris) von den Werken des Gestzes". Luther übersetzt: "Ich halte dafür dass gerechtgesprochen wird ein Mensch ohne des Gestzes Werke, allein durch den Glauben".
Die authentischen Worte Jesu in den Evangelien dazu enthalten diese Einschränkung allerdings nicht, sondern betonen mehrfach die persönlich für Luther beunruhigende Heilsrelevanz der guten und bösen Werke im Endgericht.
Denn Luther hatte letztere zu fürchten, vor allem die Tötung von Hieronymus Buntz im Jahr 1505 im Anschluss an seine miserable Magisterprüfung, für die er Buntz , seinen harten Prüfungskontrahenten, verantwortlich machte. Seine Flucht ins Klosterasyl war die Folge, nicht Gewitterfurcht!

Gravatar: Lars

@ Gerhard Fenner
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Sie dürfen dem höchstwürdigsten Herrn Kardinal Burke
nicht unterstelllen, daß er weiß, was Protestatntismus
ist.

Gravatar: Thomas Waibel

Wenn Burke Bergoglio als Papst anerkennt, muß ihm auch gehorchen und sein Katechismus, ohne Wenn und Aber, annehmen.

Die Lehren des Papstes zu "sieben", so wie es die Lefebvre-Sekte tut, ist nicht katholisch, sondern gallikanisch und stellt eine Infragestellung des Dogmas des Primats des Papstes dar.

Sollte Burke der Meinung sein, daß in diesem Katechismus sich Irrlehren befinden, sollte er sich die Frage stellen, ob ein Irrlehrer Papst sein kann.

Gravatar: Gerhard Fenner

"Was in Polen Sünde ist, ist in Deutschland gut, was in der Erzdiözese Philadelphia verboten ist, ist in Malta erlaubt." Die Bischöfe anderer Diözesen widersprechen der heiligen Kommunion und der Busse. Dies hat zu einer Situation in der katholischen Kirche geführt, die so gut wie unmöglich ist - es ist, als wären wir einfach eine Konfession der protestantischen Gemeinschaft geworden, in der wir auswählen, welcher der ständigen Lehren der Kirche wir folgen wollen.

Hier verunglimpft Kardinal Burke die Kraft der Kirchen des Protestantismus in typischem katholischen Unverständnis oder Arroganz. Für die protestantischen Kirchen gilt alleine die Heilige Schrift als theologische Richtschnur. Allein das Wort Gottes gilt, nicht die Schriften und Erlasse eines römischen Lehramtes unter der Führung eines fehlbaren Menschen - auch wenn dem Pontifex im 1. Vaticanum die Unfehlbarkeit zugesprochen wurde. Genau in unserer heutigen Zeit wird sich diese Unfehlbarkeit auf die Moralität der Menschen sehr negativ auswirken, da sie die Beliebigkeit des Zeitgeistes widerspiegelt.

Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer schreib: "In dieser Kirche findet die Welt billige Bedeckung ihrer Sünden, die sie nicht bereut und von denen frei zu werden sie erst recht nicht wünscht […] Billige Gnade heisst Rechtfertigung der Sünde und nicht des Sünders. Weil Gnade doch alles allein tut, darum kann alles beim alten bleiben." Hier zeigt er das Grundproblem der an den Nationalsozialismus angepassten Kirche in Deutschland auf. Bonhoeffer war selber ein Opfer des Nationalsozialismus, als er am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg getötet wurde.

Genau so, wie sich die Kirche dem damaligen Zeitgeist angepasst hatte, passt sie sich leider auch dem heutigen Zeitgeist an! Auch wenn seine Verse "Von guten Mächten treu und still umgeben" im Kirchengesangbuch stehen, so darf ein Gottesdienst nicht einfach eine zeitgeistige "Wellness"-Veranstaltung sein, und eine heilige Messe schon gar nicht zu einem spiritistischen Spektakel verkommen, in dem Brot und Wein in einen menschlichen Leib und Blut gewandelt werden!

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