Salvini reagiert auf erneutes Anlegen mit Bootsflüchtlingen

Italien beschlagnahmt Mittelmeer-Schiff »Sea-Watch 3«

Obwohl Italiens Innenminister Salvini schon vor längerem die italienischen Häfen für private Seenotrettung als geschlossen erklärte, legte das Schiff »Sea-Watch 3« erneut mit Bootsflüchtlingen an. Italienische Behörden haben nun die »Sea-Watch 3« beschlagnahmt.

Foto: Sinn Féin/ flickr.com/ CC BY 2.0
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Die italienischen Behörden haben vier Tage nachdem die deutsche Nichtregierungs-Organisation Sea-Watch wieder 65 Bootsflüchtlingen aus dem Mittelmeer aufnahm und Richtung Italien brachte deren Hilfsschiff beschlagnahmt, wie unter anderem die »Welt« berichtet. Die illegalen Migranten wurden trotzdem an Land gebracht.

Die italienische Finanzpolizei setzte demnach die »Sea-Watch 3« am Sonntag in italienischen Gewässern fest. Die verbliebenen 47 Migranten an Bord wurden wenig später in Motorbooten auf die Insel Lampedusa gebracht.

Das zivile Schiff »Sea-Watch 3« fuhr nach Tagesschau-Angaben unter niederländischer Flagge und nahm die in Kleinbooten befindlichen Migranten am Mittwoch vor der Küste Libyens aus Seenot auf. Deren Besatzung erklärte, viele der geretteten Menschen litten unter Erschöpfung, Dehydrierung und Seekrankheit.

Italiens Innemminister Matteo Salvini reagierte verärgert. Er hätte die »Sea-Watch 3« davor gewarnt, sich italienischem Hoheitsgewässern zu nähern. »Unsere Häfen sind und bleiben geschlossen«, betonte der Lega-Politiker. Seit seinem Amtsantritt vor einem Jahr dürfen privaten Hilfsorganisationen nicht mehr mit ihren Schiffen in Italien anlegen.

Er habe erst aus dem Fernsehen erfahren, dass die Migranten an Bord der »Sea-Watch 3« von italienischen Beamten auf die Insel Lampedusa südlich von Sizilien gebracht wurden, reagierte Salvini erzürnt. Er wolle wissen, wer in der Regierung eine solche Entscheidung gegen seine ausdrückliche Anordnung getroffen habe.

Vize-Ministerpräsident Luigi Di Maio vom Koalitionspartner Fünf-Sterne-Bewegung entgegnete daraufhin, es sei unabdingbar gewesen, die Passagiere eines beschlagnahmten Schiffes an Land zu bringen.

Salvini will noch diesen Montag eine Notverordnung dem Kabinett zur Abstimmung vorlegen, in welcher der Innenminister die Befugnis erhalten soll, Schiffen die Einfahrt in italienische Gewässer aus Gründen der öffentlichen Ordnung zu untersagen. Geplant seien auch hohe Geldstrafen für jeden Migranten, der ohne Erlaubnis nach Italien gebracht werde.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: H.M.

HERR, erbarme dich!

Es ist ein moralisches Dilemma: Europa vor der Masseneinwanderung schützen, gleichzeitig aber auch echte Asylbewerber für eine gewisse Zeit aufnehmen!

HERR, schenke den Regierungen Weisheit, sodass sie nur so hart sind, wie es zum Schutz unserer Völker und Vaterländer sein muss!

Schenke, dass vor Ort Entwicklungshilfe geleistet wird und die Länder der Dritten Welt sich selbst gut regieren und entwickeln!

Gravatar: Maria

Vorschlag; das Schiff versteigern und den Erlös für die Versorgung der Flüchtlinge verwenden:

Gravatar: Freidenkende

Salvini ist klasse und genial - ich liebe diesen Mann, weiter so!!
Meine persönliche Erkenntnis:
Immer wenn die BRD Merkel-Regierung jemanden schlecht findet, weiss ich genau, dass der Mensch GUT ist!

Umgekehrt genauso, wenn die BRD Merkel-Regierung jemanden gut findet, weiß ich wiederum genau, dass der Mensch SCHEIßE ist!

Gravatar: Karl Napp

Well done, Matteo Salvini. Das wertschöpfend arbeitende Europa ist stolz auf Dich. Wenn ich mir dagegen unseren Laberhannes Seehofer ansehe, bekomme ich Magenweh.

Gravatar: Karl Napp

Dieser Salvini ist ein Segen für mein geliebtes Italien. Vielleicht entwickelt sich Frau Dr. Weidel zu einem deutschen Salvini. Ich würde es unserem grün-rot verunstalteten Land wünschen.

Gravatar: Erdö Rablok

Es genügt nicht, den Kahn an die Leine zu legen. Die Besatzung muss für alle entstandenen Kosten in Haftung genommen werden. Wennns an den eigenen Geldbeutel geht, hört die gutmenschlichkeit gleich auf.

Gravatar: Günther Stelzer

Sehr gut, wenn die EU nicht in der Lage u. Willens ist, diese (Hilfs) Schlepperei zu verbieten, dann ist Salvini der richtige! Boot verschrotten, Besatzung vor Gericht! Migranten zurück führen!

Gravatar: Rita Kubier

Diesen Schleuserkahn nie wieder freisetzen, dauerhaft beschlagnahmen und die Mannschaft ebenso festsetzen und wegen wiederholter Schleuser- und Schleppertätigkeit und der Verursachung Ertrunkener verurteilen und mehrere Jahre inhaftierten zzgl. hoher Geldstrafen für jeden Einzelnen, der mitgeschleust hat. Nur so kann diesen europäischen Schleusern dieses kriminelle Handwerk auf Dauer gelegt werden.

Gravatar: Duffy

Ganz schlechtes Wetter gerade im Mittelmeer. Hoffentlich bleibt die Seawatch für immer in Gewahrsam.

Gravatar: Regina Ott-Hanbach

Diese Schiff wird auf DEUTSCH gesagt von einer Schleuserorganisation betrieben. Es war überfällig, dass die italienischen Behörden "diesen Kahn" beschlagnahmen.

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