Abkommen zur Ernennung von Bischöfen

Ist der Vatikan-China-Deal ein »Verrat« am katholischen Glauben?

Kritische Stimmen nennen das neue Abkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem kommunistischen Regime eine »Kapitulation« und »Verrat« an katholischen Gläubigen.

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Der Heilige Stuhl und die Volksrepublik China haben ein „vorläufiges Abkommen über die Ernennung von Bischöfen“ unterzeichnet, das den Gläubigen erlaubt, die Kirche unter „Bischöfe in Einheit mit Rom aber gleichzeitig von der chinesischen Regierung anerkannt“ zu organisieren.

 

In einem kurzen Pressecommuniqué erklärte der Vatikan, dass dieses Abkommen „Frucht der schrittweisen gegenseitigen Annäherung“ ist, und „einem langen Prozess der vorsichtigen Verhandlungen“ folgte.

 

Im Abkommen ist unter anderem vorgesehen, die Exkommunikation von acht Bischöfen zu lösen, die von der offiziellen „Staatskirche“ in China ohne päpstliche Erlaubnis ernannt worden waren.

 

Das Abkommen wurde in Arbeiten Kardinalstaatssekretärs Pietro Parolin angestrebt, der zum einen als Papst Franziskus enger Mitarbeiter zum anderen als potentieller Nachfolger von Franziskus gehandhabt wird.

 

Als „Verrat“ und „unzumutbar“ titulierte Kardinal Raymond Burke das vorläufige Abkommen.

 

Inmitten der tiefsitzenden Zersplitterung der Kurie zieht der Papst vor, sich lieber um Abkommen mit einem kommunistischen Regime zu mühen – wobei Christenverfolgung in China weiterhin konstant bleibt – und reagiert nur mit Schweigen, wenn es um die Missbrauchsfälle und Unklarheit in Glaubensfragen geht.

 

Auch der ehemalige Erzbischof von Hong Kong, Kardinal Joseph Zen äußerte flammende Kritik an dem Abkommen, das er einen „Verrat“ und eine „Kapitulation“ nannte.

 

Leiter der Päpstlichen Akademie für die Wissenschaft, Erzbischof Marcelo Sanchez Sorondo – Argentinier und enger Freund von Papst Franziskus –, der maßgeblich an der „verbesserten“ Beziehung von China und dem Vatikan arbeitete, nannte China in der Vergangenheit ein „bestes Beispiel der katholischen Soziallehre“ (Freie Welt berichtete) und dass der Transplantationsmarkt in China „ethisch vertretbar“ sei (Freie Welt berichtete).

 

Brisant ist die Tatsache, dass der „China-Deal“ ein Anstreben von Ex-Kardinal Theodore McCarrick war, der noch 2016 nach China reiste, um „alte Freunde“ zu treffen, und der von Papst Franziskus mindestens acht Mal nach China entsandt wurde, um ein Abkommen möglich zu machen.“ McCarrick steht seit Anfang des Jahres im Kreuzfeuer medialer und kircheninterner Kritik, wegen seiner Verstrickung in mehrere Fälle sexuellen Missbrauchs.

 

Angebrachte Kritik gegen das Abkommen wies darauf hin, dass das kommunistische Regime das Abkommen für seine Zwecke instrumentalisieren würde, indem es Katholiken vorgab im Sinne des Heiligen Stuhls zu handeln: „Die Regierung in China wird den Katholiken sagen: ‚Sie müssen uns gehorchen, der Heilige Stuhl ist mit uns einer Meinung‘,“ kommentierte Kardinal Zen das Dokument.

 

(jb)

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Karl Biehler

Mit diesem Papst hat der Satan den Antichristen im Vatikan installiert!

Gravatar: Klaus Bartholomay

Zuerst einmal ist der Vatikan ein Verrat am biblisch christlichem Glauben.
Dann kann der Vatikan - China Deal kein Verrat sein. Denn heut ist es Gang u. Gäbe das Wirtschaftsunternehmen od. Staaten mit anderen Staaten wirtschaftliche Abkommen für gegenseitige Interessen abschliessen.
China u. der Vatikan haben sicher auch mit anderen Staaten Verträge aus ökonomisch - politisch - religiösen Interesse.

Gravatar: Hans Kisel

Zitat: "Ist der Vatikan-China-Deal ein »Verrat« am katholischen Glauben?"
Vermutlich unbewusst formuliert, sagt diese Headline viel mehr aus als der Artikel über China vermuten lässt.
Ein Gläubiger mit katholischem Glauben und Glauben an die katholische Kirche ist nicht unbedingt ein CHRIST.
So kann es vorkommen, man befragt einen Katholik wie folgt: "Sind Sie Christ, Moslem oder Buddhist?" So lautet die Antwort "ich bin Katholik vs. Katholisch"!
Ein gläubiger Christ glaubt ausschließlich an den Herrn Jesus Christus. Den Sohn Gottes, der Gott ist.
Wer an eine irdische Gemeinschaft glaubt, deren Chefs als Heilige betrachtet, der hat sich dem Götzendienst unterstellt.
Es gibt nur eine Kirche auf der Welt. Das ist die Gemeinde Christi; beinhaltet ALLE Gläubigen Christen, verbunden im Leib Christi. Irdische Kirchen (Versammlungen) sollten sich auch als solches betrachten. Eben nur eine Versammlungsstätte zu sein.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Ist der Vatikan-China-Deal ein »Verrat« am katholischen Glauben?“

Stellt sich diese Frage - auch im allgemein - nicht schon seit Längerem?

Sollte deshalb nicht ´unbedingt konkret` geklärt werden:

„Ist Papst Franziskus ein „Dummkopf, Verräter, Naivling “ oder der Sprecher der eigentlichen Strippenzieher…“???
https://www.jochen-roemer.de/Gottes%20Warnung/Hintergrund/Archiv/Beitraege/Ist%20Papst%20Franziskus%20ein%20%e2%80%9eDummkopf,%20Verr%c3%a4ter,%20Naivling%20%e2%80%9c%20-%20oder%20der%20Sprecher%20der%20eigentlichen%20Strippenzieher%e2%80%a6.pdf

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