Treffen zwischen Netanjahu und Putin

Israel fordert freie Hand gegen Iran

Der israelische Premierminister und der russische Präsident trafen gestern in Sochi zusammen, um Sicherheitsaspekte im Zusammenhang mit dem iranischen Vordringen in Syrien zu besprechen.

Dreiländereck / Wikicommons / CC BY-SA 3.0
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Israels Premierminister Netanjahu und der russische Präsident Putin trafen gestern in Sochi zusammen, um Sicherheitsaspekte im Zusammenhang mit dem iranischen Vordringen in Syrien zu gesprechen. Dabei betonte der israelische Premier, laut Jerusalem Post, dass Israel auf voller Aktionsfreiheit gegen den Iran besteht.

Im Syrischen Bürgerkrieg unterstützen Russland und der Iran Präsident Assad. Das eng mit den USA verbündete Israel verhält sich neutral. Allerdings versorgen die USA einen Teil der Aufständischen mit Waffen.

Der Syrische Bürgerkrieg hat das Regime in Teheran genutzt, um seinen Einflussbereich in Richtung Damaskus und damit in die Nähe der Grenze syrisch-israelischen Grenze zu erweitern. Mittlerweile besteht de facto eine Landbrücke zur von Libanon aus gegen Israel operierenden Hilbollah. In Jerusalem befürchtet man, dass die Islamisten mit zielgenauen Raketen versorgt werden. Daher hat die israelische Luftwaffe in den letzten Monaten regelmäßig Luftangriffe gegen die Versorgungslinien geflogen.

Bei diesen Einsätzen besteht jedoch stets die Gefahr von Zusammenstößen mit der ebenfalls über Syrien operierenden russischen Luftwaffe. Sie wurde durch intensive Kontakte von Militärs beider Seiten jedoch sehr klein gehalten.

Die Forderung Netanjahus nach voller Bewegungsfreiheit Israels gegen den Iran wurde von russischer Seite nicht kommentiert. Der staatliche russische Sender RIA berichtet, dass Putin die Zusammenarbeit der israelischen und russischen Militärs ausdrücklich gelobt habe. Das entspricht in dieser Situation einer stillschweigenden Zustimmung. Nach Aussage Netanjahus hat Putin bei dem Treffen die Pläne, die jüdischen Siedlungen im Jordantal zur israelischen Staatsgebiet zu erklären, nicht verurteilt. Russland weiß um die Sicherheitsinteressen des jüdischen Staats.

Zugleich betonten beide Staatsführer, dass die staatliche Integrität Syrien gewahrt bleiben müsse. Damit ist von Seiten Israels ganz zuerst gemeint, dass der Iran sich nicht weiter in Syrien festsetzen darf. Zur Besprechung einer gemeinsamen Strategie sind für die nähere Zukunft dreiseitige Treffen von Russen, Amerikanern und Israelis geplant.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Im Syrischen Bürgerkrieg unterstützen Russland und der Iran Präsident Assad. Das eng mit den USA verbündete Israel verhält sich neutral. Allerdings versorgen die USA einen Teil der Aufständischen mit Waffen.“ ...

Den von den USA begonnenen und betriebenen Bürgerkrieg in Syrische „hat das Regime in Teheran genutzt, um seinen Einflussbereich in Richtung Damaskus und damit in die Nähe der Grenze syrisch-israelischen Grenze zu erweitern.“ ...

Bezogen Obama, Killary & Co. diese Möglichkeit in ihre geostrategische Planung etwa nicht ein???

Israel aber bezieht seine Waffen besonders aus Deutschland!!!
https://diefreiheitsliebe.de/politik/deutschland-und-israel-waffenexporte-fuer-die-besetzung-palaestinas/

Legitimiert das den Judenstaat (ich selbst habe jüdische Wurzeln) etwa dazu, Palästina zu besetzen und nun prophylaktisch(?)-völkerrechtswidrig(?) auch gegen den Iran vorzugehen, nur weil die CIA im Kampf um das iranische Öl einen Demokraten vertrieb
https://www.marx21.de/iran-1953-putsch-cia-mossadegh/
und aus Versehen letztlich die Ajatollahs an die Macht putschte???

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