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Island: Fast alle geimpft! - Die Inzidenzen schießen durch die Decke

Island hat fast alle Bürger geimpft. Aber die Inzidenzen steigen rapide an.

Magnus Fröderberg/norden.org, CC BY 2.5 DK
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Ginge es nach den Minustern des Merkel-Regimes, müsste Island hinsichtlich Corona das Paradies sein. 90 Prozent aller Bürger sind geimpft. Die Inzidenzen sollten also sinken und sinken. Schon bald können sämtliche Maßnahmen der epidemischen Notlage beendet werden. Sollte man meinen.

Tatsächlich liegen die Inzidenzen in Island aber knapp über 200 - Tendenz steigend. Vergangenen Freitag waren es 200,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner; heute sind es 216. Sämtliche Maßnahmen, erst vor kurzem aufgehoben, sind mittlerweile wieder Pflicht. Und das bei einer Impfquote von 93 Prozent. Im Land wird bereits von einer der höchsten Corona-Welle gesprochen. Und das in einem Land, dass wie kein zweites Daten sammelt und analysiert. Bei 360.000 Einwohner ist das auch nicht so schwierig.

Nach Angaben von Friedemann Weber, Leiter des Instituts für Virologie der Universität Gießen, sei das nichts besonderes. Auch in anderen Ländern mit einer hohen Impfquote würde eine ähnliche Entwicklung beobachtet. "Es ist ein typisches Phänomen der sogenannten besorgniserregenden Varianten, dass sie zu plötzlich in die Höhe schnellenden Entwicklungen führen", führte der Experte aus und erklärt den Anstieg durch Ausbrüche unter Ungeimpften. Diese These ist zumindest mutig.

Wenn kaum mehr jemand ungeimpft ist, kann auch die Zahl der Neuinfektionen unter Ungeimpften nicht sonderlich hoch sein. Konkret: Bei 90 Prozent Geimpften bleiben nur 36.000 Personen, die noch nicht geimpft worden sind. Von diesen müssten sich 70 jeden Tag neu infizieren - weitaus mehr, als zu den Hochzeiten von Corona ohne auch nur einen einzigen Geimpften im vergangenen Jahr.

Premierministerin Katrin Jakobsdottir warf denn auch mit Nebelkerzen indem sie sagte: "Wir können uns glücklich schätzen, denn obwohl die Fälle zunehmen, sehen wir immer noch keine ernsthaften Krankheiten". Auch die Zahl der Toten, 30 seit Beginn der Pandemie, ist weiterhin niedrig. Das liegt womöglich an einem ganz anderen Umstand: Das Island Daten weitaus genauer erhebt und am Ende nur wirklich jeder Corona-Tote gezählt wird.

Für die Minister des Merkel-Regimes bedeuten die Zahl de facto: Die Impfung schützt nicht vor Ansteckung, sondern allein vor einem schweren Verlauf. Das Risiko dafür trägt aber jeder für sich. Eine Aussetzung der Grundrechte lässt sich so nie und nimmer begründen.

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