Werden Schüler absichtlich unwissend gehalten?

Internationale Studien: Die meisten Menschen sind geographisch illiterat

Viele Schüler, Studenten und Erwachsene haben mangelhafte Geographiekenntnisse. Die Ignoranz ist massenhaft haarsträubend. Doch in den Schulen wird Erdkunde vernachlässigt. Werden die Schüler absichtlich unwissend gehalten?

Foto: Pixabay
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Das Fach Geographie wird nicht als wichtig erachtet. In fast allen westlichen Ländern wird es vernachlässigt, in der Schule, am College, an der Universität. Schon 2002 schlug »National Geographic« Alarm. Eine internationale Studie hatte damals herausgefunden, dass es global um Geographiekenntnisse schlecht bestellt ist. Die USA waren gerade in Afghanistan einmarschiert, aber nur 17 Prozent aller Amerikaner zwischen 18 und 24 Jahren konnten Afghanistan auf der Weltkarte finden. Oder umgekehrt: 93 Prozent wussten es nicht. Noch schlimmer: 11 Prozent fanden ihr eigenes Land nicht. Rund 29 Prozent konnten nicht einmal den Pazifischen Ozean auf der Weltkarte finden.


Solche Studien gibt es immer wieder. Die Ergebnisse sind gleichbleibend schlecht. Die nicht vorhandenen Geographiekenntnisse vieler Amerikaner sind seit Jahren beliebtes Motiv von Satire und Humor. Man braucht nur ein paar Reporter an die Straße zu stellen und den Passanten eine Karte zeigen: Und schon nimmt das peinliche Drama seinen Lauf [siehe hier, hier und hier].


In Europa ist es mit den Geographiekenntnissen etwas besser bestellt als in den USA. Aber auch hier ist es alles andere als vorbildlich. Denn selbst in Deutschland läuft das Fach Erdkunde unter ferner liefen.


Das Problem in vielen Ländern, besonders in den USA: Das Fach Geographie wird in den Schulen stiefmütterlich behandelt. Und wenn geographisches Wissen nicht getestet wird, lernen die Schüler es auch nicht.


In den USA sorgt man sich bereits, dass die Ignoranz ein Sicherheitsrisiko sei. Denn wie wollen die US-Bürger die Weltpolitik verstehen, wenn sie nicht einmal die Länder auf der Karte finden? Sechs von zehn Amerikanern wissen nicht, wo der Irak liegt. Doch sie alle hatten eine Meinung zum Irak-Krieg. Wie soll das gehen?


Und wie will man Geschichte ohne Geographiekenntnisse verstehen, wenn Geschichte sich in Zeit und Raum abspielt? Räumlich heißt topographisch. Politik, Kriege, Verkehr, Handel, Landwirtschaft, Umweltschutz – alles hat eine räumliche, eine geographische, eine topographische Dimension.


In allen Staaten ist die Ursache für diesen Wissensmangel immer dieselbe: Geographie wird in der Schule vernachlässigt. Das war mal anders. Es gab Zeiten, da musste man nach dem Motto Stadt-Land-Fluss die markanten Punkte der Erde auf der Karte lokalisieren können. Damals gehörte auch das Wissen um die Grenzen von Ländern und Staaten dazu. Es war Teil der Staatsbürgerkunde und Heimatkunde. Es gehörte einfach dazu.


Für den Alltag und für das Berufsleben in der Fabrik oder im Büro sind Geographiekenntnisse – genauso wie Geschichtskenntnisse – nicht praktisch verwertbar und somit vernachlässigbar. So denken auch die Vertreter der Wirtschaft, die immer wieder mit Forderungen an die Politik und Schulen herantreten, um aufzuzeigen, was angehende Auszubildende an Wissen mitbringen sollen.


Doch es gibt auch etwas Anderes, dass mindestens ebenso wichtig ist: Geographiekenntnisse helfen, Geschichte, Politik und globale Zusammenhänger besser zu begreifen. Das jedoch scheint in den Augen Mancher nicht wichtig zu sein. Denn dann hätte man ja aufgeklärte Bürger. Und wer will das schon?


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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: gast

Diese Schulform ist jesuitisch begründet. Deshalb wird hier NICHTS gelernt und das natürlich mit Absicht.
Der Vatikan will es so.
Interessant: selbst private Schulen sind nicht wirklich besser.

Gravatar: germanix

@ Redaktion (an)

Ihre Frage: "Werden Schüler absichtlich unwissend gehalten? kann - nein muss mit JA beantwortet werden!

Zitat: "Politik, Kriege, Verkehr, Handel, Landwirtschaft, Umweltschutz – alles hat eine räumliche, eine geographische, eine topographische Dimension. Werden Schüler absichtlich unwissend gehalten?

Für Klima-Aktivisten ist es unerheblich, ob topographische Dimensionen eine Rolle spielen.
Auch ist es unerheblich, ob Regenwälder die Lunge der erde sind!

Es ist für die Aktivisten unwichtig, ob Breitmaul-Nashörner auf Grund des Klimas aussterben oder wegen immenser Abschüsse durch Wilderer!

Überhaupt ist Wissen über die Erde unwichtig - wichtig alleine ist - ein Klima-Aktivist zu sein, der "weil es grad mal schick ist" an Demos teilnimmt!

Diskutiert man mit den Aktivisten - gehrt eine gähnende Leere durch die vielen Münder!

Die Grünen haben sich der Fangtechnik der Blogger und anderer Zeitgenossen des Internets zu Eigen gemacht!

Das haben die CDU, SPD, FDP, aber auch die AfD sträflich versäumt!

Den Aktivisten geht es nicht um Soziales, Rente und der Gleichen mehr - ihnen geht es ausschließlich um "Party-Stimmung" im Klima-Rausch!

Wie das Geld in die Tasche kommt interessiert nicht - es muss einfach da sein! Und Steuer-Geld ist zur Zeit zur Genüge da...! Also - was soll's... .

Und genau die Party-Stimmung wurde auch durch die AfD versäumt - sie sprechen nicht die gleiche Sprache wie die "Daumen hoch und runter"- youTuber, User und wie sie alle heißen mögen!

Gravatar: egon samu

Erst wurden seit 1968 die "Bildungsanstalten" mit rotgrünem Rotz statt Lehrer geflutet, dann kamen die Reformen.
Nach jeder "Reform" wurden die Schüler dümmer und dümmer.
Haute hüpfen sie auf Kommando sogar freitags fürs "Klima", satt Mathe, Physik, Bio, Chemie, Geographie oder Geschichte zu lernen.
Der Hirntod wurde richtig trendy....

Gravatar: R.Roth

Geographiekenntnisse helfen,
Geschichte, Politik und globale Zusammenhänger besser zu begreifen.
Das jedoch scheint in den Augen Mancher nicht wichtig zu sein.
Denn dann hätte man ja aufgeklärte Bürger. Und wer will das schon?

genau das ist der Punkt, die 68 er Generation die jetzt am Ruder ist
macht sich einen Spaß daraus eine Generation zu züchten die ein banales
Verständnis ihres Daseins erlernt.

noch dilettantischer sieht es im Bereich Geschichte aus. In Osteuropa
gibt es noch eine gesunde Erinnerungskultur im bezug auf den Islam
die Flüchtlingskrise, währe nie möglich gewesen, ohne die Gehirnwäsche
der 68 er die in Westeuropa stattgefunden hat. Im bezug auf den Islam
liegen sich die Führungseliten Westeuropas , mit den Nationalsozialisten
in den Armen.
Die folgen sind dramatisch , nicht zuletzt für die Jüdische
Bevölkerung . Aus dieser Sicht würde ich gerne den Geschichtsuntersicht
der Bundesrepublik Deutschland untersuchen lassen speziell auf
Geschichts-fälschung.
Hier in Siebenbürgen haben wir uns nicht damit
abfinden können das die Kommunisten, so massiv die Geschichtsbücher
fälschten , doch ich befürchten die links Grün roten Groko-Parteien die jetzt in Deutschland regieren
toppen, durch Weglassungen und Falschdarstellungen alle Kommunistischen Diktaturnen
die es in Europa gegeben hat.

Gravatar: Johann Braun

Nota bene: 100 % minus 17% sind 83 % (und nicht 93 %)!

Gravatar: Frank

"In den USA sorgt man sich bereits, dass die Ignoranz ein Sicherheitsrisiko sei. Denn wie wollen die US-Bürger die Weltpolitik verstehen, wenn sie nicht einmal die Länder auf der Karte finden? Sechs von zehn Amerikanern wissen nicht, wo der Irak liegt. Doch sie alle hatten eine Meinung zum Irak-Krieg. Wie soll das gehen?"

Genau das ist das Problem mit der Demokratie.

Würden Konzerne gehandhabt wie Staaten, dann hätten wir alle keinen Strom, kein fließend Wasser, keine Wohnungen, keine Autos und nichts zu essen.

Endlich thematisiert diesen Aspekt mal jemand.

Noch offener möchte ich mich hier lieber nicht ausdrücken, doch ich wünschte mir eine politische Postenvergabe ohne Parteibuch, ohne Wahlen, sondern ausschließlich nach nachgewiesener Kompetenz und mit einschlägig guten Statistiken. Wer das nicht vorweisen kann, wer eine Statistik nicht positiv bewegen kann ist als inkompetent zu werten und fliegt.

Das in Kombination mit Volksabstimmungen wäre mein Wunschstaat.

Gravatar: harald44

@ Müller Milch , 24.05.2019, 11:15 Uhr

Gerade solch' einen Kommentar wollte ich schreiben, aber Sie haben mir die Worte aus dem Mund genommen.
Eben deshalb wurde ja auch der Geschichtsunterricht praktisch abgeschafft, damit junge Deutsche nicht mehr lernen, was unser Volk in seiner tausendjährigen Geschichte alles geleistet hatte. Und daß wir stolz auf unser Volk sein können, denn die Leistung unserer Vorfahren soll uns Ansporn sein für die Zukunft.

Gravatar: Thomas Waibel

@Srohmann

Es gibt viele Menschen, die sich in fernen Ländern sehr gut "auskennen", obwohl sie nicht einmal wissen, wo sie liegen, weil sie von den Medien "aufgeklärt" werden.

Es es nicht selten, daß ein Deutscher versucht, einen Brasilianer über die Verhältnisse in Brasilien "aufzuklären".

Gravatar: Gerd Müller

Was brauchen wir Erdkunde, wir haben doch Europa geschaffen und alle Grenzen werden fallen, also ist alles Europa.
Wopzu soll man da solchen nationalistischen Käse noch brauchen, oder wie, oder was ?

Gravatar: Unmensch

Alles ist eins, alles ist gleich. Dem linken Universaldogma entsprechend ist es selbstverständlich ein zu überwindendes Übel, dass die Kinder mit den Grenzziehungen alter weisser Männer indoktriniert werden.
Ernsthaft: es ist eine Folge von deren Unfähigkeit, sind mit der Aussenwelt (der ausser-sozialen Welt) auseinander zu setzen. Sie können es nicht - und sie wollen, dass niemand es kann. Mit einem Wort: Sozialismus.

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