Um das Impfdesaster der Bundesregierung rund zu machen, klappt auch die Zählung der Impfungen nicht. Zuständig ist das Robert-Koch-Institut, RKI. Das hat dafür, schreibt Die Welt, ein Meldesystem entwickelt. ›Impfquotenmonitoring‹ nennt es sich und läuft, vertraut man dem RKI, seit dem 27. Dezember, also seit knapp eineinhalb Wochen.

Das System läuft aber nicht nur – es läuft auch einwandfrei. Sagt wiederum das RKI. Einige Bundesländer warten noch auf »weitere technische Spezifikationen des Systems«, die aber wird, so eine Sprecherin, »demnächst zur Verfügung stehen.« Daher ist eine Feinanzeige der Daten – etwa nach Städten und Kreisen – noch nicht möglich.

Ganz fertig scheint das System noch nicht zu sein.

Auch der Nutzerkreis scheint beschränkt. Von den 16 Bundesländern ist es gerade mal eines. Und der Rest ? – »Die melden ihre Impfquoten in Absprache mit uns bislang per Mail.« Und sobald sie sich an das System angemeldet haben, müssen sie alle Daten noch einmal einpflegen.

Warum die Bundesländer das System nicht benutzen, ist unklar. Es könnte das System selber sein. Aber möglich ist auch, dass von den Bundesländern kein direkter Kontakt zwischen den Impfzentren und der Bundesbehörde erwünscht wird. Angst vor Kontrollverlust nennt man das.

Sollte das System jemals fertig werden, liefert es detaillierte Daten darüber, wo in Deutschland wieviel geimpft worden ist. Schwer zu sagen, wer so etwas braucht.