»Ich bin ein Extremist, wenn es darum geht, mein Land zu lieben«

Hardliner Itamar Ben-Gvir verhilft Netanjahu in Israel zum Sieg

Der patriotische Block ist der große Sieger der Wahlen in Israel. Benjamin Netanjahu bereitet sich auf seine dritte Amtszeit als Premierminister vor. Bedanken kann er sich bei der erfolgreichen rechtsnationalen Partei »Jüdische Stärke« des Hardliners Itamar Ben-Gvir (Foto).

Facebook / Itamar Ben Gvir
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Aktuell liegt der konservative Block bei 65 Sitzen von 120, ein deutlicher Sieg für die Rechten nach 5 Wahlen in 3 Jahren. Etwa 84% der Stimmen sind bisher ausgezählt. Netanjahus Likud-Partei liegt momentan bei 31 Sitzen. Die stramm rechte Koalition Religöser Zionisten ist mit 14 Sitzen drittstärkste Kraft nach der scheidenden mitte-links-Partei Yesh Atid (»Zukunftspartei«) des noch-Premiers Yair Lapid (24 Sitze).

Im Frühjahr handelte Netanjahu einen Deal mit den anderen rechten Parteien aus, damit die Religiösen Zionisten von Bezalel Smotrich gemeinsam mit der Otzma Yehudit (»Jüdische Stärke«) von Itamar Ben-Gvir und einer weiteren kleinen Rechtspartei Noam auf einer Liste kandidieren.

Diese Einigkeit scheint der Rechtskoalition jetzt den Sieg verschafft zu haben, da sie konservativen Wählern, die von Netanjahu enttäuscht waren, eine Alternative bot. Zusammen mit den kleineren orthodoxen Parteien Shas und United Torah Judaism könnte Israel nun endlich eine stabile, patriotische Regierung haben, die das Land in die Zukunft führt.

Nachdem die jetzige Mitte-Links-Regierung die schlimmste Terrorwelle seit der 2. Intifada erlebte, samt Aufständen in den arabischen Gemeinden Israels, tausender Raketen aus Gaza, unkontrollierter illegaler Siedlung durch Beduinen in der Negev-Wüste und ein Erdgasdeal, der der Hisbollah im Libanon die alleinige Kontrolle über ein reiches Erdgasfeld vor der Küste schenkt, waren viele Israelis bereit für einen Hardliner. Otzma Yehudit ist mit acht oder neun Sitzen nach nur einem Sitz 2021 der Sensationssieger dieser Wahl.

Itamar Ben Gvir ist ein Schüler des Rechtsaußen-Rabbis Meir Kahane, Gründer der 1994 verbotenen Kach-Partei, die Verständnis für jüdische Terroristen äußerte. Der Massenmörder Baruch Goldstein, der 1994 bei einem Anschlag in der Höhle der Patriarchen 29 Moslems tötete und 125 verletzte, war ebenfalls ein Anhänger Kahanes.

»Ich habe mich nicht geändert, eher gereift«, so Ben Gvir zu Adam Berkowitz von Israel 365.

»Itamar mit 46 ist nicht derselbe wie Itamar mit 16. Aber meine Grundprinzipien bleiben unverändert und unkompromittiert. Ich liebe Israel. Das habe ich immer und werde ich immer tun. Als ich jung war, habe ich lautstark gefordert, die Araber hinauszuwerfen. Das fordere ich nun nicht mehr. Aber ich glaube schon, dass jeder, der in diesem Land leben will, sich ans Gesetz halten muss. Ich glaube immer noch, dass in diesem Land kein Platz für Terroristen ist. Das glaube ich jetzt noch mehr, als in meiner Jugend.«

»Ich bin Extremist«

»Ich bin ein Extremist«, sagte Ben Gvir zu Berkowitz. »Ich bin Extremist, wenn es darum geht, mein Land zu lieben. Ich liebe Jerusalem. Ich liebe Judäa und Samaria (das sog. »Westjordanland«). Ich liebe unsere Soldaten. Ich liebe Israelis. Aber das ist nicht mehr extremistisch. Die Mehrheit der Israelis sind heute ‚Extremisten‘ in ihrer Liebe zu Israel. Das sind meine Wähler.«

Deutsche Medien zeigten in den vergangenen Tagen Itamar Ben Gvir, der sich bei Auseinandersetzungen mit Steinewerfern in Sheikh Jarrah, Jerusalem mit der Pistole in der Hand verteidigen musste. »Wenn unsere Polizisten mit Steinen angegriffen werden, sollten sie zurückschießen«, postete er auf Twitter. Bei den Ausschreitungen wurden zwei junge Juden verletzt.

Itamar Ben Gvir könnte nun Sicherheitsminister in Israel werden.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hajo

Die sind die gleichen Kläffer wie die Ukrainer, wenig zu bieten und nur gehalten durch die Hilfe ihrer Verwandten in Amerika und Europa und dem früheren Unvermögen der islamischen Nachbarn, die mittlerweile nicht mehr so ohne weiteres zu überrennen sind wie anno dazumal.

Viel spricht gegen sie und da ist zunächst einmal die kleine Fläche, die relative schnell zerstört wird, wenn man es darauf anlegen würde und wenn sie die Atomwaffe einsetzen wäre das ein Freibrief für andere, die sich verpflichtet sehen oder einen Sieg ihnen und den Amerikanern nicht gönnen.

Man darf nicht vergessen, daß die Palästinenser bei der Verteilung durch Churchill nicht staatstragend berücksichtigt wurden und das könnte irgendwann mal hochkommen und wäre dann die Folgewirkung der eigenen Einflußnahme von damals, was von allen Muslimen völlig anders gesehen wird und unter der Erde brodelt, was keine gute Voraussetzung ist, für eine sichere Zukunft in dieser Gegend.

Das ist kein Bashing gegen eine andere Glaubensgemeinschaft, sondern Fakten, die man zur Kenntnis nehmen muß und mit der Gründung ihres Staates war der Keim für Unruhe und Rachegefühle gelegt, was man nicht unter den Tisch fegen kann, auch wenn sie vorher schon leiden mußten ist es noch lange kein Grund, der anderen Seite mitzuteilen, was man von ihr hält und auch vor hat, denn die Widersacher haben auch ihre Gründe und die kann man nicht ganz außer acht lassen, wenn man dort den ganzen Laden befrieden will. was vermutlich niemals gehen wird und sich ehedem irgenwann mal entladen wird.

Gravatar: Thomas

Nun, über Israels Zukunft und die Zukunft der Nachbarn,
bestimmt alleine der Schöpfer JAHWE und dieser, hat
sich in Sacharja 12 festgelegt.

Gravatar: Sven Hedin

Ordentlicher Mann! In Deutschland leider undenkbar, bei dem Selbsthass der Deutschen.

Gravatar: Jüppchen

Na dann - gute Nacht!

Gravatar: D.Eppendorfer

Tja, das wird unsre Linken sicherlich anspornen, den guten Palästinensern noch mehr Millionen für Waffen im Kampf gegen die bösen Israelnazis zu schenken.

Wegen unserer besonderen geschichtlichen Schuld und Verantwortung wissen unsere Sozialisten genau, wen sie unterstützen müssen.

Und zerfetzte Judenkinder sind dabei sicher auch nur akzeptable Kollateralschäden wie jene Zivilopfer im Irakkrieg durch die 'Koaliton der Willigen'. Westwerte, wohin man blickt auf der globalen Blutspur der USA und ihrer schießwütigen Laufburschen.

Doch darüber schweigt der Deutsche lieber.

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