Intifada als Reaktion zur Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt

Hamas ruft zu Palästinenseraufstand auf

Der Status Jerusalems gilt als einer der Hauptstreitpunkte in der Frage des Nahostkonflikts. Die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch US-Präsident Trump ruft die Extremisten der Hamas auf den Plan. Sie wollen eine neue Intifada.

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Mit dem Begriff Intifada werden palästinensische Aufstände in Israel bezeichnet. Die erste Intifada begann 1987 als »Krieg der Steine« und endete 1993 mit der Schaffung der palästinensischen Autonomiebehörde. Die zweite Intifada entzündete sich 2000 an einem Besuch des damaligen israelischen Oppositionsführers Ariel Sharon auf dem Tempelberg in Jerusalem. Im Nachklang zu diesem Besuch kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitsbehörden. Erst im Februar 2005 konnten diese blutigen Unruhen beendet werden. Insgesamt wurden 20.406 Anschläge, darunter 138 Selbstmordanschläge und 13.730 Schussüberfälle, sowie 460 Angriffe mit Qassam-Raketen gezählt. Nach Angaben der Zeitung Jedi’ot Acharonot wurden 1.036 Israelis getötet (715 Zivilisten) und 7.054 verletzt.

Einer der Hauptstreitpunkte in dem Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ist der Status Jerusalems. Hier haben drei Weltreligionen (in der zeitlichen Folge ihres Auftretens: Judentum, Christentum, Islam) bedeutende religiöse Stätten. Die Stadt wurde in ihrer Geschichte immer wieder besetzt, war umkämpft und ist auch aktuell nach wie vor ein Zankapfel. Denn sowohl Israel wie auch die Palästinenser betrachten Jerusalem als ihre Hauptstadt. Allerdings liegt hier auf Seiten der Palästinenser ein eklatanter Mangel vor: es gibt nach wie vor noch keinen von der UN insgesamt anerkannten Staat Palästina. Ohne Staat kann es daher auch keine Hauptstadt eines Staates geben.

Die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch den US-Präsidenten Donald Trump sowie die Ankündigung der Verlegung der US-Botschaft dorthin ruft jetzt die radikalislamisten der Hamas auf den Plan. Sie wollen einen neuen Aufstand, eine neue Intifada, die ins Herz des »zionistischen Feindes« getragen werden soll. So wird Hamas-Anführer Ismail Hanijeh bei einer Rede im Gaza-Streifen in einem Bericht bei »n-tv« zitiert. Aus Protest gegen die Entscheidung Trumps haben die Palästinenser am Morgen einen Generalstreik begonnen, heißt es in dem Bericht weiter. Im Westjordanland sowie in Ost-Jerusalem blieben öffentliche Einrichtungen, Geschäfte, Schulen und Banken geschlossen. 

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dirk S

@ Peter

Zitat:"weil beide Seiten zwar von der Zwei-Staaten-Lösung schwafeln, in Wirklichkeit aber nur eine Ein-Staaten-Lösung für sich wollen und auch daran arbeiten."

Na ja, vielleicht liegen die Vorstellungen bei einer "2-Staaten-Lösung" ja auch völlig auseinander. Während man in Israel und im Westen an die Staaten Israel und Palästina denkt, könnte es natürlich sein, dass man in Ramallah und Gaza 2 andere Staaten will: Fatahstan und Hamastan. Wer weiß...

Zitat:"Die radikalen in Palästina würden trotzdem Raketen abfeuern und Terror machen und Israel würde dann in Palästina einmarschieren und das Land "zur Sicherheit" besetzen"

Es würde sich dann aber um einen regulären Krieg handeln und der Agressor feststehen. Und das Mitleid für die Palis düfte dann international sehr viel geringer ausfallen. Denen fehlt dann der "Underdog"-Status, sie würden als die Spinner wahrgenommen werden, die sie heute schon sind.

Zitat:"Sollen die Palästinenser mal lieber in die Diaspora gehen und ihr Land aufgeben."

Mal abgesehen davon, dass der Großteil der Palästinenser bereits in einer Diaspora lebt: Aus meiner Sicht müssen die das gar nicht. Die Palästinenser müssen nur ihren Hass auf Israel begraben, denn der hällt den ganzen Konflikt am laufen. (Netanjahus bester Wahlkampfhelfer war die Hamas.)
Denn der eigentliche Feind von Ibrahim Normalpali ist nicht Israel, sondern seine eigene Führung, die korrupt ist und nur in ihre eigene Tasche wirtschaftet, gleichzeitig aber alles daran setzt, dass es der Bevölkerung in den Palästinensergebieten schlecht geht und denen vorlügt, daran wären die Israelis schuld.

Zitat:"Es wird keine Lösung und keinen Frieden geben."

Solange da nicht eine neue Generation an Politikern (auf beiden Seiten) mit dem Wille zur Verständigung die Regierungsämter besetzt, solange wird das mit Frieden nichts in der Region, da haben Sie Recht. Aber das liegt vor allem daran, dass die aktuelle Situation für die derzeit herrschenden Gruppen so am vorteilhaftesten ist. Und deshalb wird sich da erst mal nichts ändern. Aber auch die werden nicht ewig so weitermachen können und darin liegt die Hoffnung.

Hoffnungsvolle Grüße,

Dirk S

Gravatar: Peter

Ich kann den Palästina-Konflikt in einem Absatz zusammenfassen:

Es wird keinen Frieden geben, weil beide Seiten zwar von der Zwei-Staaten-Lösung schwafeln, in Wirklichkeit aber nur eine Ein-Staaten-Lösung für sich wollen und auch daran arbeiten. Palästina ist militärisch und wirtschaftlich schwächer während Israel Stück für Stück daran arbeitet, sich das ganze Staatsgebiet einzuverleiben. Selbst bei zwei Staaten ginge der Konflikt weiter: Die radikalen in Palästina würden trotzdem Raketen abfeuern und Terror machen und Israel würde dann in Palästina einmarschieren und das Land "zur Sicherheit" besetzen und wieder Siedlungen bauen. So wie jetzt auch. Es würde sich nichts ändern. Sollen die Palästinenser mal lieber in die Diaspora gehen und ihr Land aufgeben. Es hat keinen Sinn mehr. Es wird keine Lösung und keinen Frieden geben. Ende, aus. Mehr muss man dazu nicht wissen.

Gravatar: Karlson

Mann, hab ich die Wut!
Auf diese sogenannten Palästinenser in Israel.
Auf die Medien die vor kurzem im TV die Steine werfenden,
Brandschatzenden Terroristen so verharmlosend
"Aktivisten" genannt haben.
Liebe Medien, das sind keine Aktivisten, das sind Terroristen. Wer mit Steinen auf Sicherheitsleute und Polizei wirft ist Terrorist. Steine können töten.

Armes Israel mit diesen Terroristen als Mitbewohner.

Gravatar: Dirk S

@ AlbertNola

Zitat:"Aber mit Messern, Kalaschnikow und Selbstmordattentaten schon."

Die Israelis haben gerlernt, damit umzugehen und Terroristen schnellstmöglich auszuschalten. Wenn es geht, bereits im Vorfeld. Und sie geben nichts auf PC, eine junger männlicher Palästinenser ist für die eine Risikoperson, die zu kontrollieren ist, während eine 80-jährige aus einem Kibbuz als risikolos eingestuft wird, also keiner Kontrolle bedarf. Die verschwenden da keine Resourcen.

Zitat:"Die Palästinenser wissen wie man Europäer und Amerikaner erpresst."

Eigentlich beschäftigen sich die Palis bevorzugt mit den Israelis. In Europa und den USA sind die erheblich weniger aktiv, schon allein weil die palästinensische Korruptokratie von der EU (und damit Europa) finanziert wird. Das wollen die sich nicht vermasseln.
Wobei, das kann man natürlich schon als eine Art Erpressung sehen: Ihr Zahlt und wir lassen euch in Ruhe. Oder andersrum als Deal: Wir bezahlen euch, damit ihr uns in Ruhe lasst.

@ seyyar.tayyar

Zitat:"besser wäre das Ding in die Luft jagen."

Ich bitte Sie, ungeachtet der ursprünglichen sakralen Nutzung ist die Hagia Sophia ein Baudenkmal ersten Ranges. Das zu zerstören wäre mehr als eine Schande für die Türkei. Es würde sie auf eine Stufe mit dem IS (Palmyra) und den Taliban (Buddhastaturen) stellen. So bescheuert dürfte nicht mal Erdogan sein.

Zerstörungsfreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: Ben

Die Moslems und die Linken halten zu den sogenannten
Palästinenser.

Christen und andere normale Menschen stehen an der
Seite Israels.

Gravatar: Tacheles

Große Schuld an den jetzigen Zuständen hatten die
Römer die zur Zeit Jesus das jüdische Land besetzt hielten.
Sie waren es, die den jüd. Tempel zerstört haben. Sonst
wäre nicht nur der Überrest, die Klagemauer vorhanden
und es hätten dort keine Muslems die 2 Moscheen bauen
können. Damit berufen sie sich, diese Araber, das sie
einen Anspruch auf das jüd. Land haben.
Nein, das haben sie nicht. Sogar im Koran, steht, dass
das Land den Juden gehört.
Jerusalem ist mehr als 3000 Jahre alt.

Gravatar: seyyar.tayyar

Die Türkei sollte jetzt ab sofort Hagia Sophia als Moschee benutzen, besser wäre das Ding in die Luft jagen.

Gravatar: Hand Meier

Ich finde es ist kennzeichnend was Mr. Trump macht.
Er vereinfacht, er geht neue Wege, er optimiert die Strategie, das ist bestes Management eines erfolgreichen Unternehmers, der nun seinem Leben noch den Kick gibt, Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika zu sein. Wenn man seine Jerusalem-Rede im Original anschaut ist man informierter https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/die-jerusalem-rede-von-donald-trump/

Wie unendlich weit unsere Funktionäre in Berlin oder Brüssel von dem Format eines Herrn Trump entfernt sind, wird erschreckend deutlich, denn die müssen sich vor jeder Direkt-Wahl fürchten, denn dann sind sie sofort weg vom Fenster.
Die sind ja nur innerhalb eines politischen Systems von Berufs-Funktionären, in ihre Ämter geraten und nicht durch ihre Fähigkeiten Probleme erfolgreich zu meistern.

Gravatar: AlbertNola

@Dirk S - "Mit "trotzigem Kind"-Verhalten kommt man auf der internationalen Bühne nicht allzuweit". Aber mit Messern, Kalaschnikow und Selbstmordattentaten schon. Die Palästinenser wissen wie man Europäer und Amerikaner erpresst.

Gravatar: kim

Bravo Donald ! Schluß mit jahrzehntelangem Kriechen vor den Moslems, die nichts als ganz "Palästina" (= Israel) wollen. Die wirklichen Freunde Israels wird man jetzt genau sehen können - wer der Entscheidung nicht zustimmt - z.B. das merkel und natürlich alle Araber - sind Feinde Israels

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