Wirklich Hilfebedürftige gehen auch weiterhin leer aus

Grundrente ab 2021 beschlossen

Die Grundrente soll ab 2021 kommen. Dafür feiert sich die Merkel-Regierung gerade selbst und heischt um Applaus. Dabei wurde lediglich etwas entschieden, was längst überfällig ist. Zudem sind die Hürden und Hemmnisse derart hoch und vielschichtig, dass gerade die Rentner mit den geringsten Altersbezügen leer ausgehen.

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Ab dem 01. Januar 2021 soll es in Deutschland die Grundrente geben. Darauf einigten sich heute die Mitglieder der Merkel-Regierung. Der Gesetzesentwurf wurde verabschiedet und muss jetzt noch vom Parlament positiv beschieden werden. Bei der Merkel-Regierung feiert man sich für den angeblich großen Wurf selbst. Aber die Hürden und Hemmnisse des Gesetzes sind derart vielschichtig, dass vor allem die leer ausgehen werden, die ohnehin die niedrigsten Altersbezüge haben. Zudem bleiben die Renten in Deutschland auch mit der Grundrente weit hinter den Ruhestandsbezügen in den Nachbarländern zurück.

Die Grundrente ist, anders als es der Name Glauben machen möchte, keine festgelegte Mindestrente, sondern stellt verschiedene Zuschüsse dar, die an Voraussetzungen gekoppelt sind.

Die erste Hürde bezieht sich auf die Vorleistung, die ein Rentner erbracht haben muss: 33 Jahre Rentenbeiträge aus Beschäftigung, Kindererziehung oder Pflegetätigkeit müssen aufgewiesen werden, sonst gibt es nicht einen Pfennig. Vor allem bei Müttern, die mehrere Kinder zur Welt gebracht und aufgezogen haben, helfen da die anrechenbaren maximal 30 Monate Kindererziehungszeit kaum, da Mehrfachmütter in der Regel deutlich mehr Zeit in die Erziehung ihrer Kinder investiert haben. Viele Mütter werden daher kaum auf die geforderten 33 Jahre Rentenbeiträge kommen.

In diese anrechenbaren Zeiten fallen zudem nur die Jahre, in denen der heutige Rentner als damals abhängig Beschäftigter mindestens 30 Prozent und maximal 80 Prozent des jährlichen Durchschnitteinkommens bezogen hat. Wer also, und auch das betrifft wieder in erster Linie Frauen, als Mutter neben seiner Kindererziehung noch für ein paar Märker im Monat beim örtlichen Supermarkt ausgeholfen hat oder als Putzfrau, Zeitungsverteiler oder sonstigen Nebentätigkeiten die Haushaltskasse etwas aufgebessert hat, geht ebenfalls leer aus.

Den vollen Zuschlag von maximal knapp 405 Euro erhalten Renter sowieso erst dann, wenn sie 35 Jahre Rentenbeiträge aufweisen können. Diese Summe gibt es aber auch nur für Renter mit einer Rente von maximal 1.250 Euro (Alleinstehende) oder 1.950 Euro (Paaren). Wessen Rente darüber liegt, muss mit Abschlägen beim Zuschuss rechnen, von 60 Prozent bis zu 100 Prozent.

Klingt kompliziert? Ist es auch. Und denen, die wirklich der Hilfe bedürfen, wird in keinem Fall geholfen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Sigmund westerwick

Das Phantom der Grundrente

Es sind Wahlen in Hamburg und da muss der Olaf und seine SPD liefern, also wurde es im Bundestag beschlossen.
Was beschlossen wurde ist allerdings unklar un d bestenfalls ein Phantom.
Die Diskussion ging immer darum wie denn die Grundrente finanziert werden soll, und das Problem wurde bestenfalls vertagt. Mein Stand ist daß die Grundrente aus der Transaktionssteuer finanziert werden soll.
Die Transaktionssteuer sollte die Auswüchse des Derivatehandels eindämmen, daraus geworden wäre eine Steuer auf Aktienanlagen für diejenigen, die für ihr ALter Aktien gekauft haben, die klassischen Siemens oder BASF-Aktionäre, so daß letztendlich die Grundrentner aus ihren Ersparnissen die eigenen Rente finanzieren sollen, eine typische Nullnummer der SPD.
Aber auch das würde nicht kommen, da Frankreich diese Art der Steuer nicht einführen will.
Da also die Finanzierung nicht gesichert ist wird es keine Grundrente geben.

Gravatar: Armin

Die Menschen, welche keine Herrenmenschen sind und stetig von Arbeitslosigkeit zu Arbeitslosigkeit verfrachtet werden zur unerreichten Umerziehung, kommen eh nicht in den Genuß dieser Klientelmaßnahme.
Die Grundrente ist nur ein Poker für die Konformisten welche sich durchmobben konnten und hinter sich all die Scherbenhaufen an Existenzen hinterlassen, wie damit sich rühmen können dass sich mitheulen und mitbeißen mit Altnetzwerken ja lohne.

Gravatar: asisi1

Erst fahren sie die Renten wegen Unfähigkeit und Raub auf 48% runter und dann soll es so ein Mist Gesetz wieder richten! So ein Blödsinn kann nur den dummen deutschen Politkriminellen einfallen! Wer das "Erarbeitete" Geld der Deutschen in der Welt verteilt, ist ein Volksschädling! Der muss weg!

Gravatar: egon samu

Es geht nicht darum Menschen zu menschenwürdigen Lebensbedingungen zu helfen die ein Leben lang gearbeitet haben. Es geht darum medialen Rummel zu veranstalten um zu verdecken, daß noch mehr Mitbürger mit Almosen vom Regime abhängig gemacht werden sollen.
Menschenverachtung, die oberste Priorität linker Diktaturen.

Gravatar: frank-afu

Auch hier wurde nur Flickschusterei gemacht….
undurchsichtig…….Blödsinnig …..eben halt unsere tolle SPD.
Statt einen Wurf in Richtung Soziale Gerechtigkeit zu machen wieder mal Fehlanzeige.
Eine Rentenversicherung ist nur so gut wie sie auch den
Schwächsten hilft in Würde zu Leben.
Leider kann ich auch hier in meiner Partei der AFD keine Anzeichen von sozialer Gerechtigkeit erkennen.
Die Rosinenpickerei muss Aufhören und "ALLE" müssen in die Gesetzliche Rente einzahlen.
Ich werde bei der nächsten Wahl keine Partei mehr unterstützen die dies nicht auf Ihrer Agenda hat.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Die Grundrente soll ab 2021 kommen. Dafür feiert sich die Merkel-Regierung gerade selbst und heischt um Applaus. Dabei wurde lediglich etwas entschieden, was längst überfällig ist.“ ...

Trieben unsere(?) Allmächtige(?) & Co. nicht auch mit ihrer Flüchtlingspolitik in der Hoffnung immer mehr Deutsche in die Armut
https://www.cicero.de/innenpolitik/die-getriebenen-stoff-fuer-einen-untersuchungsausschuss,
sie würden infolge der Durchsetzung eines Almosens in Form ´dieser` Grundrente gefeiert werden???

Gravatar: Schnully

Hat irgend Jemand was anderes von unseren Bürokraten im zusammenspiel mit den Parteien erwartet . Wer 35 Jahre eingezahlt hat ,sollte in einem Land wie Deutschland genug Rente bekommen . Schröder z B. hatte angefangen Meistertitel abzuschaffen , die Heute fehlen und Arbeiter auch ohne Titel die Möglichkeit gegeben sich Selbständig zu machen , im Glauben so die Arbeitslosen von den Ämtern weg zu bekommen und erreichte genau das Gegenteil , weil diese Kleinstbetrieb weit unter den Preisen der Meisterbetriebe arbeiteten mußten diese Mitarbeiter entlassen und es gab zu dem viel Pfusch . Davor gab es kaum , Handwerksmeister am Existenzminimum weil die Ihren Meistertitel 2 X gegen eine Monatspauschale zur Verfügung stellen durften . Heute interessiert das keinen Jungunternehmer mehr , der gründet eine GMBH , versucht sich über eine GBR selbständig zu machen , oder meldet irgend ein erlaubtes Gewerbe an . Zahlt er dann noch freiwillig Handwerkskammerbeiträge, interessiert Niemand mehr was er wirklich arbeitet und das diese Arbeiten Meisterpflichtig sind .Durch die EU Erweiterungen wurde das alles noch vielfältiger so das es genügt wenn einer etwas Deutsch versteht

Gravatar: martin43

mit diesem Gesetz wird nur Unmut und Verärgerung geschaffen: Unsere Leute die jahrelang das Land aufgebaut haben werden systematisch enteignet, die ihnen zustehenden Renten werden seit Jahren gekürzt und jetzt wird mit erheblichen Hürden ein weiteres Unrecht gezeugt.
Es gibt eine viel einfachere Lösung: Zurück zu den alten Rentenpunktsysteme wie vor 2003 - würden diese neu verrechnet gäbe es keine Altersarmut.
Nur einfacher und besser gestellt sind nun die Asylbewerber, ohne weiteres Zutun werden sie monatlich alimentiert und bekommen alles zum Leben von der Wohnung, deren Einrichtung und genug zum Lebensunterhalt und Freizeitgestaltung, ja sogar teilweise im Überfluss den sie in ihre Herkunftsländer transferieren können. Merkel hat ganze Arbeit geleistet um die Deutschen kleinzukriegen.

Gravatar: Hans. Rocal

Die deutschen Zahlen so gerne und soviel an Steuern.. Jetzt müssen die nur noch lernen das Geld fuer sich einzusetzen... Dann funktionieren auch weitaus bessere rentenmodelle.

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