Politische Mitbewerber unter verschleierter Identität attackiert

Grünen-Politiker fälschten Leserbriefe unter Tarnnamen

Über ein Jahr lang haben zwei grüne Politiker in Schleswig-Holstein, der eine Stadtvorsteher, der andere Fraktionschef, über mit Tarnnamen unterzeichnete Leserbriefe die anderen Parteien im Kreistag und den parteilosen Bürgermeister attackiert. Nun deckten Journalisten die wahre Identität auf.

Foto: Facebook/ Dennis Mihlan
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In Schleswig-Holstein sind zwei Grünen-Politiker aus dem Kreis Plön überführt worden, die über ein Jahr lang an die »Kieler Nachrichten« Leserbriefe unter falschen Namen schrieben, um der politischen Konkurrenz zu schaden. Immer wieder attackierten sie bei den Veröffentlichungen unter den Tarnnamen »Walter Stängel« und »Bernd Seiler«  andere Parteien sowie den parteilosen Bürgermeister der Kleinstadt Schwentinental Michael Strelau.

Journalisten des Blattes hatten die wahre Identität von Dennis Mihlan und Andreas Müller aufgedeckt, nachdem ihre Leserbriefe immer wieder große Ähnlichkeiten zu offiziellen Verlautbarungen der Partei aufwiesen. Zunächst stritten die beiden vehement ab, die Personen unter den Tarnnamen zu sein. Erst nach wachsendem Druck gaben sie zu, entsprechende Schreiben an die Zeitung versandt zu haben. Für Mihlan ein besonders schwerer Schlag, da der amtierende Stadtvorsteher 2020 als grüner Bürgermeister-Kandidat antreten wollte. Sein Parteikollege Müller war bisher Fraktionsvorsitzender.

Nun erklärten beide: »Wir bedauern die Vorfälle zutiefst, halten sie uns doch einen Spiegel vor für einen politischen Stil, den wir selbst wiederholt kritisiert haben und von dem wir nie wollten, dass er unserer würde.« Jedoch traten Mihlan und Müller bislang nur von ihren Ämtern im Hauptausschuss und im Bau- und Umweltausschuss der Kleinstadt zurück, Müller zudem als Fraktionsvorsitzender. Ihre Kreistagsmandate behalten sie und bleiben in der Grünen-Fraktion der Stadtvertretung.

SPD, CDU, SWG und FDP in der Stadt fordern, dass die beiden auch ihre Mandate abgeben. Die »Kieler Nachrichten« veröffentlichen ausdrücklich keine Leserbriefe von Politikern, da diese Rubrik ausschließlich Lesern und Bürgern ohne politischen Ämtern zur Verfügung stehen sollte. Daher legten sich die beiden Grünen-Politiker ihre Tarnnamen zu und richteten sich eine entsprechende E-Mail-Adresse ein, die zu dem Namen passt.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: martin43

Das wundert mich nicht, die Grünen sind halt so fanatisch und borniert, egal, jedes Mittel ist ihnen recht um Parteipöstchen zu bekommen. Der RH und die AB machen ja vor wie man mit dubiosen Aussagen Stimmung machen kann und die geistig unbedarften Wähler einfängt. Gut, dass auch diese Sache herausgekommen ist.

Gravatar: karlheinz gampe

Die Grünen und die Roten sind größtenteils Idioten.

Wie der obige Artikel wieder einmal zeigte.

Gravatar: Verschwoerungstheoretiker

Aus den Reihen der Verbotspartei! Ich versuche mir grade vorzustellen, AfD-Politiker hätten das gemacht... man hätte das Aufheulen der Dauerentsetzten in Sydney gehört...

Gravatar: Schnully

Und es gibt Zeitgenossen die Grün wählen . Beamte , GEZ Mitarbeiter , Reiche und ganz Arme .Alles Leute für die Geld keine Rolle spielt .

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