Erneuter Rückschlag für NATO-Beitritts-Befürworter in beiden Ländern

Großbritannien verweigert ebenfalls Schweden und Finnland Sicherheitsgarantien

Der Staatsbesuch des britischen Premiers Johnson in Schweden brachte nicht die Ergebnisse, die sich Schwedens Ministerpräsidentin Andersson erhofft hatte. Nach den USA verweigert auch Großbritannien für den Fall des NATO-Beitritts die Vergabe von Sicherheitsgarantien an Finnland und Schweden.

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Schweden und Finnland denken laut über einen NATO-Beitritt nach. Allerdings haben sich beide Länder für den Fall des Beitritts Sicherheitsgarantien der USA und Großbritannien ausbedungen. Die Biden-Administration hatte schon in der vergangenen Woche einen kapitalen Rückzieher gemacht und damit den Beitrittsbefürwortern in beiden Ländern einen Bärendienst erwiesen.

Jetzt hatte sich die schwedische Ministerpräsidentin Andersson vom Besuch des britischen Premies Johnson in Schweden ein klares Bekenntnis zu den Sicherheitsgarantien erhofft. Diese Hoffnung allerdings wurde nicht erfüllt. In der Abschlusserklärung nach dem Treffen in Harpsund heißt es wörtlich: »Sollte eines der Länder eine Katastrophe oder einen Angriff erleiden, werden sich das Vereinigte Königreich und Schweden auf Anfrage des betroffenen Landes gegenseitig auf vielfältige Weise unterstützen, was auch militärische Mittel umfassen kann.«

Schwammiger, unverbindlicher und im Grunde genommen dünner hätte eine solche Erklärung nicht verfasst werden können. Großbritannien schließt sich damit den USA an und kneift den Schwanz vor den Sicherheitsgarantien ein. Sowohl in Schweden wie auch in Finnland nimmt man dieses Herumlavieren und die Verweigerung eines klaren Bekenntnis zu den beiden Staaten ganz besonders genau zur Kenntnis.

In Schweden ist die Bereitschaft zur NATO-Mitgliedschaft jedenfalls erneut gesunken. Ob es aber tatsächlich zu einer Volksabstimmung darüber kommen wird, wie es einige Fraktionen im Reichstag bereits gefordert haben, ist offen. Denn das, was Johnson via Twitter zugesagt hat (Informationsteilung, gemeinsame Militärübungen und Technologieentwicklung) reicht den meisten Schweden als Sicherheitsgarantie nicht aus.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Karl Napp

Tja, die angelsächsischen Wirtschaftspolitiker waren schon immer was Spezielles! Hohe Nase und stiff lips!

Gravatar: siggi

Schweden in der NATO. Welchen Sinn soll das ergeben. Schweden ist sicher. Finnlands Renntiere wird Putin nicht wollen. Finnlands Grenzen kann man nur atomar schützen; das will keiner. Sieht man an der Ukraine. Will NATO provoziert werden, muss sie das tun. Welches Spiel spielen da beide Länder. Haben keinen EURO, wollen nun Kampfgerät um sonst. Oder haben Schweden Angst vor eigener Bevölkerung, die nicht Land verteidigen wollen. Gute Idee dann, Fremdsoldaten ordern zu können. NATO ist nicht für Innen- sondern Außenverteidigung. Das ist gut so.

Gravatar: Alex Lund

Woran erinnert mich das?
Ah ja, hat GB nicht mal nem Land Treue versprochen und dann nichts gemacht. Und dann das Land dem Erzfeind ausgeliefert?
Hm, Polen war das, oder?

Gravatar: Karl

wer hätte denn soviel Weitblick von den Briten erwartet ??
Noch mehr in der Nord-Atlantik-Terror-Organisation wären untragbar..
ob die Finnen auch auf Waffenlieferungen hoffen ????????

Gravatar: Uwe Hartmanns

Für Finnlands Sicherheit gebe ich nicht einmal 1 Cent.

Das Problem ist, daß sie auch Sklaven der amis sind, wie wir.
Das muß aber nicht immer so sein!
Einmal geht jeder Wasserkrug am Brunnen kaputt.

Gravatar: Ulrich Müller

Ich persönlich schätze die Amerikaner und die Engländer als diejenigen "Verbündeten" ein, auf die man sich langfristig am allerwenigsten verlassen kann, da sie einen, sobald es ihnen passt, fallen lassen wie eine heisse Kartoffel. Siehe alle möglichen Länder, wo das so gelaufen ist: von Südvietnam bis Afghanistan.

Gravatar: Hajo

Das liegt doch auf der Hand und warum soll man sich wegen den beiden Ländern die Finger verbrennen, wo doch die Strategie in den asiatischen Raum ausgelegt ist und die Ukraine das Einfallstor wäre um endlich in das gelobte Land zu kommen und dafür ist ihnen alles recht, die anderen sind nur Beiwerk und darauf kann man gerne verzichten.

Da kommt doch wieder alte Großmannssucht durch, natürlich wie immer im Zeichen des Friedens und der Freiheit und ihre schmähliche Niederlage in Afghanistan scheint sie nicht daran zu hindern, sich mit der größten Atommacht der Welt anzulegen und das nennt man doch Friedenspolitik der Angelsachsen, die ja bekannterweise seit vielen Jahrhunderten gemeinsam ihr Unwesen treiben und es nun wissen wollen, ob sie die Herren der Welt werden können, oder auch nicht.

Gravatar: Magnus

Sehr erfreulich, dass aus dem DEAL nichts wird!
Bloß nicht noch 2 Länder in die Nato!

Gravatar: Gerhard G.

@ Fritz der Witz 12.05.2022 - 10:03/10:49

Er darf es nicht kapieren ...sonst ist sein Kanzler-Job dahin.

Schweden vielleicht nicht...aber die Finnen sind ganz heiß auf NATO.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „In Schweden ist die Bereitschaft zur NATO-Mitgliedschaft jedenfalls erneut gesunken. Ob es aber tatsächlich zu einer Volksabstimmung darüber kommen wird, wie es einige Fraktionen im Reichstag bereits gefordert haben, ist offen. Denn das, was Johnson via Twitter zugesagt hat (Informationsteilung, gemeinsame Militärübungen und Technologieentwicklung) reicht den meisten Schweden als Sicherheitsgarantie nicht aus.“

Zumal man sicherlich längst in Schweden und Finnland längst auch deshalb erkannte, wer „der wahre Aggressor“ ist
https://www.rubikon.news/artikel/der-wahre-aggressor,
da dies selbst dem Franzi längst gelang! https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/vatikan-papst-franziskus-gibt-westen-mitschuld-an-krieg-in-der-ukraine-id62577506.html

Allerdings: Wurde er von der Killary, dem Obama und Soros mit sicherlich göttlichem(?) Segen tatsächlich ´dafür`(?) ins Amt geputscht
https://gloria.tv/post/VpadP7uZXY1Q1eiADRJnC7pUP,
was auch einen gewichtigen Grund dafür darstellen könnte, dass der Westen der Ukraine für ihren(?) Krieg nun erneut 60 Milliarden bewilligte???
https://www.anti-spiegel.ru/2022/der-westen-bewilligt-der-ukraine-bis-zu-60-milliarden-dollar-zusaetzlich/

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