Abtreibungslobby unter Druck

Geht die feministische Ära absoluter Selbstbestimmung zu Ende?

Mit der Zunahme der Bedeutung der Familie wächst die Skepsis gegen immer weitere Liberalisierungen des sogenannten Abtreibungsrechts. In den USA wird der Widerstand stärker. Aber auch in Deutschland regen sich bei der Abtreibungsfrage wieder Reste eines bürgerlich-konservativen Bewusstseins.

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Über den »Hebel« der Abtreibungsfrage mehren sich die Zeichen einer neuen konservativ-bürgerlichen Bewegung in den USA, die von mächtigen politischen Partnern unterstützt wird. So wird erwartet, dass das amerikanische Verfassungsgericht das lange Zeit geltende liberale Abtreibungsrecht nach dem wegweisenden Urteil in der Causa »Roe v. Wade« kippen wird. Dann wäre der Weg frei für die Bundesstaaten, restriktivere Bestimmungen zu erlassen, die zumindest ein Minimum des Lebensschutz-Rechts wieder herstellen würden. Kommt es dazu, wäre dies eine historische Zäsur des fast ein halbes Jahrhundert währenden Rechts auf Tötung des Ungeborenen.

Dagegen formiert sich erwartungsgemäß ein vom linken Polit- und Medienestablishment entfachter Sturm. Immer wieder wird behauptet, eine Mehrheit befürworte das liberale Abtreibungsrecht. Das ist aber keineswegs sicher. So widerlegt eine landesweite Umfrage von Rasmussen und RMG Research diese Behauptung. Die Umfrage ergab, daß eine Mehrheit von 65 Prozent der US-Bürger sich gegen das Abtreibungsurteil von Roe v. Wade ausspricht. Diese neue bürgerlich-konservative Bewusstsein spiegelt sich im US-Senat. Dort scheiterten Mitte Mai die Demokraten am Widerstand der Republikaner mit ihrem Versuch, per Gesetz ein Recht auf Abtreibung bundesweit sicherzustellen.

Auf der anderen Hälfte des Globus, in Deutschland, sind die Linien freilich feiner, obwohl auch hier zu konstatieren ist, daß die Abtreibungslobby zunehmend Probleme hat, ihre Agenda per nationaler Gesetzgebung umzusetzen. Gerade in Krisenzeiten wie sie jetzt verschärft herrschen, wächst die Sehnsucht nach dem Schutzschirm Familie. Laut einem Medienbericht ergab eine Erhebung des INSA-Instituts, daß eine überwältigende Mehrheit der Deutschen der Auffassung ist, ihr Glück liege in der Familie. Befragte mit Kindern stimmen dem sogar noch häufiger zu mit 87 Prozent. Geringer ist der Anteil unter den kinderlosen Teilnehmern mit 70 Prozent.

Gespiegelt werden diese Einstellungen von der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, die es letzte Woche während der Debatte um das Werbeverbot für Abtreibung schaffte, immerhin noch ein paar Reste ihrer konservativen Positionen zu reaktivieren. So lehnen die Christdemokraten wie auch die AfD es ab, Paragraf 219a, der Werbung für Abtreibung verbietet, aus dem Strafgesetzbuch zu streichen. Obwohl die Abtreibungslobby zahlenmäßig stärker im Bundestag vertreten ist mit ihren Verbündeten bei SPD, FDP und Grünen tut der Widerstand gut. Die fernab grüner Utopien stehende Lebensrealität der Bürger wird ein Übriges für eine bürgerlich-konservative Zeitenwende tun.

Ein Gastbeitrag der Initiative Familien-Schutz

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Silvia

@Angermann: Das frage ich mich auch schon lange, was aus der Verhütung wurde? Darüber redet keiner mehr. Freiheit bedeutet auch Verantwortung, eben gegenüber diesem werdenden Leben. Frauen, die ein Baby nur als Parasit betrachten und für die Abtreibung "Gesundheitsfürsorge" ist, dazu fehlen mir die Worte.
Eines fällt mir aber doch ein: Kinderopfer.

Gravatar: Europa der V und V

Liebe Gynäkologen, lehnt die Abtreibung aus moralischen/religiösen Gründen! Niemand kann euch aufzwingen.

Politik ( wenn es 1 gute ist ) soll dann Frauen helfen.

1Leben ist 1 Leben.

Frauen,
Wenn ihr selbst 1 Kind nicht erziehen könnt, dann gebt es zu Adoption.

Mörden ist keine Lösung.

Gravatar: Angermann

Die Abtreibungsfrage ist eine moralische, medizinische, juristische und eine soziale/ökonomische Frage.

Zur Moral gehört die Frage, ob man werdendes Leben überhaupt beenden darf und wo dieses Leben anfängt.

Juristisch ist klar, dass Vergewaltigungsopfer ein Recht auf Schwangerschaftsunterbrechung haben. Ansonsten muss hier das Existenzrecht werdenden Lebens und sein Schutz tiefergehend betrachtet und definiert werden.

Medizinisch ist zu fragen, inwieweit das Kind bei vorliegenden Missbildungen und Geburtsschäden voraussichtlich überhaupt lebensfähig ist und ob die Gesundheit und das Leben der werdenden Mutter gefährdet ist.

Die soziale/ökonomische Frage wäre eigentlich am Leichtesten zu lösen, sie beträfe auch den überwiegenden Teil der Abtreibungen.

Nämlich Mutter und Kind mit ausreichenden finanziellen Mitteln auszustatten, damit sie auch nach der Geburt mit dem Kind angemessen leben kann. Man könnte solchen Müttern ggf. sogar eine Ausbildung finanzieren, damit diese dann später, wenn das Kind groß genug ist, ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten könnte.

Wir geben Jahr für Jahr zig Milliarden Euro für Ausländer/Flüchtlinge/Migranten aus, aber für unsere eigenen Leute tun wir nichts (hier lässt auch das Ahrtal grüßen, im Gegensatz zur Ukraine).

Unter diesen Prämissen wäre es ein Leichtes, das Thema Abtreibung sozialveträglich zu lösen. Wer dann noch schreit, Frauen hätten ein Recht darauf, selber über ihren Körper zu bestimmen und dafür auch werdendes Leben zu töten, dem sage ich: dann f**** eben nicht, dann passiert auch nichts!

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