Umfrage zur Teilnahme an "Fridays for Future"-Demonstrationen

Fridays for Future ist neue Schüler- und Studentenbewegung

Eine neue Umfrage enthüllt, dass "Fridays for Future" eine neue Schüler- und Studentenbewegung ist. Das Klima ist womöglich nur der Aufhänger.

Schülerproteste / Wikicommons / CC BY-SA 4.0
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Wer sich seit den ersten Schülerstreiks fragt, was die Schüler wirklich bewegt, findet bei einer neuen Umfrage eine mögliche Antwort. Wie Forsa meldet, repräsentiert die Bewegung keineswegs die gesamte Jugend. Im Gegenteil: Unterstützung finden die Schuleschwänzer überwiegend bei Schülern und Studenten. Auszubildende denken deutlich anders.

Jeder dritte Schüler hat laut Forsa schon an einer Demonstration im Rahmen von "Fridays for Future" teilgenommen. Bei Ausbildenden und jungen Erwerbstätigen sind es gerade einmal 14 Prozent, und damit deutlicher weniger als die Hälfte. Ähnlich klar fällt das Ergebnis aus, wenn gefragt wird, wer sich eine Teilnahme nicht vorstellen kann: Bei Schülern- und Studenten sind es 30 Prozent, bei Azubis und Erwerbstätigen dagegen mit 56 Prozent die Mehrheit.

Dieser starke Unterschied setzt sich bei der Unterstützung der Grünen fort. Nahezu die Hälfte der Schüler- und Studenten würde die Öko-Partei wählen, wenn sie dürften. Dagegen liegt die Unterstützung bei den arbeitenden Jugendlichen bei lediglich 30 Prozent. Der Chef von Forsa hat dafür eine palusible Erklärung: "Schüler und Studenten können sich aufgrund ihrer Privilegien eher an „postmateriellen“ Werten orientieren, während für Jugendliche, die in Ausbildung oder schon erwerbstätig sind, eher für die alltägliche Daseinsvorsorge wichtige Werte im Vordergrund stehen." Er sollte ergänzen: Während Schüler und Studenten überwiegend vom Verdienst anderer leben, stehen ihre arbeitenden Alterskollegen schon im Leben und versorgen sich zu guten Teilen selber. Da werden die Träume im besten SInne realistisch.

Und noch etwas zeigt die Schieflage, denn auch die Erwerbstätigen waren ja zuvor in der Schule: Solange die Jugendlichen unter dem Einfluss von Lehrern stehen, neigen sie zur politischen Linken. Was wenig wundert, sind ihre Pauker nicht selten selber links und bei den Demonstrationen lautstark dabei.

Forciert wird diese Spaltung von den Medien. Sie unterstützen in weiten Teilen die Protestbewegung und feiern die Demonstrationen als per se gutes Zeichen für ein wachsendes politisches Bewusstsein. Die Jugend interessiert sich wieder für etwas, heißt es dann. Dass sich der größere Teil der Teilnehmer einen Teufel um die wirtschaftlichen Folgen ihrer Forderungen schert, gerät dabei zur verzeihlichen Nebensache. Hauptsache es lässt sich eine neue Art von Studentenbewegung ausloben.

Damit wird einmal deutlich, worum es tatsächlich geht. Nicht so sehr ums Klima, sondern um das Erbe der in die Jahre gekommenen Achtundsechziger. Sie zerren mit "Fridays for Future" eine neue linke Protestbewegung ans Licht und suggerieren, hier marschiere die Jugend. In Wahrheit stehen, wie schon vor einem halben Jahrhundert, die außen vor, die den Spaß der Demonstranten bezahlen: Auszubildende und junge Erwerbstätige.

Was Güllner verschweigt: Die Zahl der jungen Leute in Lohn und Brot ist deutlich größer als die Zahl aller Schüler und Studenten im demonstrationsfähigen Alter. Das Bild von der fürs Klima streikenden Jugend ist also gleich doppelt falsch. Es lässt einen Teil der Jugend weg und bläht den anderen zusätzlich auf.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Alfred

Das ist eine Neuauflage der FDJ. Umwelt oder Grün sind nur Schafspelze für die kommunistischen Bewegungen.
Kinderzimmer nicht mehr heizen oder Hamsterrad mit Dynamo zum Aufladen der Handys zur Verfügung stellen. Kinder müssen an die Realität herangeführt werden.

Gravatar: heinz

alles was faulenzen begünstigt

....wir von der jugend ohne kommentar sofort übernommen.

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