Kardinal Müller:

Franziskus Angriff auf Alte Messe ist »beispielloser Akt brutaler Intoleranz«

Darüber hinaus äußerte Kardinal Müller die Sorge, dass das Motu proprio zur Spaltung und sogar zum Schisma innerhalb der Kirche führen könnte.

Foto: Can Elvir Tabakovic
Veröffentlicht:
von

Kardinal Gerhard Ludwig Müller, der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation, hat das jüngste Motu proprio Traditionis custodes von Papst Franziskus kritisiert, das den Gebrauch der traditionellen lateinischen Messe einschränkt.

In einem Interview mit der Website der Tagespost erklärte Kardinal Müller, das Motu proprio sei ein »beispielloser Akt brutaler Intoleranz«, der die »legitimen Bestrebungen« der Katholiken missachte, die die lateinische Messe bevorzugen. Er kritisierte den Papst auch dafür, dass er sich vor dieser Entscheidung nicht mit Bischöfen und Theologen beraten hat.

Gegenüber der spanischen katholischen Nachrichtenagentur InfoVaticana prangerte Müller, ehemaliger Präfekt der Glaubenskongregation, die Zentralisierung der Macht über die Feier der heiligen Messe durch Kardinal Arthur Roche an.

»Papst Benedikt hat die entstandenen Spannungen auf theologisch kompetente und pastoral sensible Weise überwunden, indem er zwischen der ordentlichen und der außerordentlichen Form des lateinischen Ritus unterschieden hat«, sagte Kardinal Müller und bezeichnete die Entscheidung von Franziskus, die traditionelle Messe einzuschränken, als »brutale Intoleranz« gegenüber denjenigen, die den alten Gebrauch bevorzugen.

Laut Kardinal Müller ist der Gebrauch der traditionellen lateinischen Messe keine Bedrohung für die Einheit der Kirche, wie es das Motu proprio des Papstes suggeriert. Vielmehr handelt es sich um eine legitime Form des Gottesdienstes, die seit Jahrhunderten gefeiert wird und die von vielen gläubigen Katholiken bevorzugt wird.

Darüber hinaus äußerte Kardinal Müller die Sorge, dass das Motu proprio zur Spaltung und sogar zum Schisma innerhalb der Kirche führen könnte. Er forderte den Papst auf, seine Entscheidung zu überdenken und in einen Dialog mit denjenigen zu treten, die eine andere Sichtweise in dieser Frage haben.

»Die katholische Kirche ist keine Sekte mit nur einer Meinung, sondern eine Gemeinschaft von Gläubigen, die trotz aller Unterschiede den gleichen Glauben bekennen und die gleichen Sakramente empfangen«, so Kardinal Müller.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kardinal Müllers Kritik am jüngsten Motu proprio von Papst Franziskus über den Gebrauch der lateinischen Messe die Sorgen vieler traditionalistischer Katholiken verdeutlicht, die das Gefühl haben, dass ihre legitimen Bestrebungen missachtet worden sind.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Wahrheitsfinder

@Diedrich van Lyck 14.03.2023 - 11:21
Wie stehen SIE den zu dem Bibelvers: Johannes 14; 6 ??

Joh. 14; 6: „Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“

Man bedenke - diese Texte sind so für uns heute zur Orientierung und Erbauung geschrieben und gegeben !

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „In einem Interview mit der Website der Tagespost erklärte Kardinal Müller, das Motu proprio sei ein »beispielloser Akt brutaler Intoleranz«, der die »legitimen Bestrebungen« der Katholiken missachte, die die lateinische Messe bevorzugen. Er kritisierte den Papst auch dafür, dass er sich vor dieser Entscheidung nicht mit Bischöfen und Theologen beraten hat.“ …

Ist es nicht schon außerordentlich seltsam und extrem merkelwürdig, dass diese Worte ausgerechnet vom einstigen Chef einer Gesellschaft kommen, die sich ursprünglich „Congregatio Romanae et universalis Inquisitionis“ (Römische und allgemeine Inquisition) nannte???

Gravatar: Fritz der Witz

Wenn Intolerante sich über Intoleranz auslassen, wirds intolerant.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang