Wirtschaftspatriotismus gegen globale Wirtschaftsliberalität?

Folgt auf die Globalisierung die De-Globalisierung?

Die Globalisierung ist an ihre Grenzen gestoßen. Jetzt scheint ein Umkehrprozess einzusetzen. Was die einen bejubeln, sorgt bei Wirtschaftsliberalen für Entsetzen. Sie befürchten Protektionismus. Andere, wie Trump und Bannon, sehen die Zeit für den Wirtschaftspatriotismus gekommen.

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Der Prozess der Globalisierung hat wohl seinen Höhepunkt erreicht, vermuten manche Ökonomen und Wirtschaftskommentatoren. Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass sich die Welt in den kommenden Jahren tendenziell de-globalisiert.

Die jüngste Globalisierungswelle, die nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Zusammenbruch des Ostblocks einsetzte, hat die wirtschaftliche Entwicklung in den letzten 30 Jahren entscheidend beeinflusst. Sie hat das Wirtschaftswachstum angekurbelt und dazu beigetragen, sowohl die Inflation als auch die Realzinsen in den Industrieländern zu senken. Besonders die Schwellenländer haben von der Globalisierung profitiert. Staaten wie China sind in den letzten 30 Jahren zu Industriemächten herangewachsen. Der Wohlstand in Staaten wie Deutschland dagegen stagniert.

Die letzte Welle der Globalisierung ist offenbar schon lange vor Beginn des aktuellen Handelskrieges zwischen den USA und China an ihre Grenzen geraten. In den 90er und 2000er Jahren stiegen der Handel und die grenzüberschreitenden Kapitalströme im Verhältnis zum globalen BIP stark an. Doch ab etwa 2010 ist der Trend rückläufig.

Es gibt viele Gründe, warum die Globalisierung ihren Höhepunkt erreicht hat. Die meisten Volkswirtschaften  sind bereits für den Markt geöffnet. Ehemals kommunistische Länder sind nun kapitalistisch geworden, Schwellenländer haben sich dem Handel verschrieben, China hat sich geöffnet — es gibt keine neuen großen Länder und Regionen mehr, die neu erschlossen werden und somit einen Boom erzeugen können.

Zudem stellen immer mehr Regierungen und politische Kräfte den Prozess der Finanzliberalisierung in Frage. Insbesondere in China ist eine Öffnung der Kapitalmärkte unwahrscheinlich. Dort hat sich vielmehr eine neue Form des Staatskapitalismus entwickelt.

Ist es ein Grund zur Besorgnis, dass die Globalisierung ihren Höhepunkt erreicht hat? Globalisierungsgegner werden das verneinen, den Prozess sogar bejubeln. Doch viele wirtschaftsliberale Ökonomen scheinen vielmehr die Trends der Politik besorgniserregend zu finden, die De-Globalisierung zu fördern. Doch hier kann man unterschiedlicher Meinung sein: Man kann, wie die meisten Ökonomen der 1990er Jahre, die völlige Liberalisierung des globalen Finanz- und Warenaustausches vorantreiben, man kann aber auch mit Donald Trump und Stephen (Steve) Bannon die Karte des Wirtschaftspatriotismus ziehen, um die eigenen Märkte zu schützen — genau so, wie es China ohnehin schon immer gemacht hat und weiterhin tun wird.

Vermutlich ist es wie ein Pendel, das zurückschwingt. Die Folgen sind noch unabsehbar. Klar ist nur, dass es nicht so weiter gehen wird, wie in den letzten 30 Jahren. Zum einen, weil die Globalisierung an ihre Grenzen stößt, zum anderen, weil Gegenkräfte den Ausverkauf ihrer Länder verhindern wollen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Manni 1

Na ja,den Knüppel den die Wirtschaftsverantwortlichen geworfen haben wird irgendwann zurückfliegen,genau zwischen die Augen.Durch ducken könnte dieser aber noch abgewendet werden da müssen sie aber auf Zack sein.Sind sie das?

Gravatar: Rolo

Eigentlich ist es doch relativ einfach, wenn man darüber nachdenkt, was Globalisierung heutzutage bedeuet! Die Reichen werden immer Reicher, die Armen verlieren immer mehr! Bedauerlicherweise gibt es viel zu wenige wenige Philantropen auf diesem Planeteten! Seit Jahrzehnten werden die Reichen immer mehr und auch die Armen! Die wenigsten aber kümmert das! Grichische Reeder und Multimillionäre, Milliardäre haben ihren Heimastaat Griechenland verlassen, ihre überfüllten Konten in europäische und weltweite Steueroasen transferiert, während die einfachen Leute in Griechenland an medizinischer Unterversorgung oder Hungers sterben! Überall auf dieser Wet gibt es reiche Menschen, die sich noch ein Luxusautomobil, noch ein Anwesen erwerben, in dem sie nicht einmal einen Monat im Jahr verbringen, Was für ein gutes Gefühl mag das sein, wenn man im Überfluss, in imaginären Luxus die Zeit totschlägt, während andere Menschen um das alltägliche Leben kämpfen, Kinder vor
Hunger und Unterernährung sterben und Menschen auf Grund mangelnder medizinischer Versorgung sterben? Diese Welt ist, wie sie derzeit ist, keine soziale Gemeinschaft! Vielmehr ist es eine unsoziale Gemeinschaft, in der die Reichen, die Armen immer weiter unterdrücken! Kein Volk wird diese unsozialen Zustände auf lange Sicht hinnehmen! Dieses politische Establishment bereitet den Bodensatz zu einer politischen Revolution!

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Werner 14.10.2019 - 09:45

Vernünftige Ansichten.
Wer Sie verstehen will, der versteht Sie.
Krämerseelen gehören nicht dazu.
MfG, HPK

Gravatar: Aufbruch

Globalisierung, das Modewort der letzten zwanzig Jahre. Globalisierung wurde als unerlässlich oder als alternativlos hingestellt. Aber was steckt dahinter? Die Globalisierung ist die größte Scherenöffnung zwischen arm und reich. Der mit ihr einhergehende Multikulturalismus zerstört Demokratien, Kulturen, Identitäten und Nationen. Wirtschaftsliberalität ist das eine, Das Einreißen ganzer Schutzmechanismen das andere, Sollte sich das Pendel weiter Richtung Globalisierung bewegen, werden wir das Gleiche erleben, wie die Erbauer des Turms von Babel. Es wird eine solchen verwirrung geben, dass alles aus den Fugen gerät. Eine Umkehr der Pendelbewegung ist daher das Gebot der Stunde.

Gravatar: Hartwig

Heute, in der Presse.

Demografische Lücke zwingt Rotchinesen zur Öffnung seiner Finanzmärkte.

Es fällt hier immer wieder auf, wie die enormen, selbst verschuldeten Probleme einer hochkriminellen, kommunistischen, gottlosen (daher auch kein Respekt und Achtung vor dem Nächsten habenden) chinesischen Regierung nicht genug gewürdigt werden.

Trump und Bannon kennen diese sehr viel besser.

Chinas Kommunisten sehen sich, gegenüber den Nichtchinesen, als eine rassisch überlegene Gemeinschaft, die die Welt beherrschen will, dieses Recht haben soll und sie stehen den Zielen Hitlers in nichts nach.

China mischt sich weltweit überall in die inneren Angelegenheiten ein, eine bodenlose Frechheit, verbietet sich das Gleiche jedoch bei sich selbst. Wo leben wir eigentlich?

Baden-Württemberg hat damals auch fleißig vom Feind kopiert und das Patentrecht verletzt. Die Schweiz im 19. Jahrhundert ebenso. Wirtschaftsspionage wird von fast allen betrieben. Nix Neues.

Baden-Württemberg zerlegt sich momentan selbst, dank dem grünen Todeskult. Die Schweiz ziert sich, will aber auch dem grünen Schwachsinn folgen, still und heimlich. Ein strenges Nein kommt diesen Schweizern nicht mehr über die Lippen. Warum eigentlich? Im Süden Schwedens soll den Unternehmen der Strom bereits fehlen. Das ist ein übler Vorgeschmack, was wir hier noch erleben werden müssen, vielleicht, bevor die Bevölkerung hoffentlich diese grün-linken Geisteskranken endlich davonjagen tut und will.

Von China geht momentan aber eine völlig andere Gefahr aus. Die nutzen jedes Mittel, um sich an die Macht, auf den Thron der Welt zu setzen. Im Gegensatz zum Islam, sind sie dazu eher in der Lage.

Und uns sollte es nicht egal sein, wer auf diesem Thron sitzt. Begriffe können da nur täuschen. Ohne diese US-Amerikaner hat Europa keine Chance. Mit oder ohne internationalem Handel. Aber unsere Linken spielen den verlogenen Chinesen in die Hände und lehnen sich gegen die auf, die es gut mit uns meinen. Obama und die US-Demokraten von heute meinten es nicht gut mit Europa.

Natürlich kann das alles unter die Rubrik Wirtschaftskriege eingeordnet werden. Logisch. Diese Chinesen werden ihn aber nicht gewinnen, denn die Machtelite (70 Millionen Parteisoldaten) ist reich geworden (nicht die Bevölkerung) und geht daher auch nicht mehr mit Kanonen auf die zurecht demonstrierenden Menschen in Hong Kong los. Der wirtschaftliche Schaden wäre für diese verkommenen Rotchinesen enorm.

In Hong Kong will man seine Freiheit behalten und die Verbrechen der Rotchinesen sind sehr groß!!

Gravatar: Rasio Brelugi

Dies ist ein Artikel, der die Begriffe mehr durcheinander bringt, als dass er sie klärt:

- "Wirtschaftspatriotismus": Was soll das denn sein? Ökonomische, nationale Selbstversorgung? Unsinn! Trump geht es um was ganz anderes. Es geht ihm nicht um pro oder contra Globalisierung, es geht ihm um faire Handelsverträge. Das heißt folgendes: Die Handelspartner müssen auch auf eine je ausgeglichene Handelsbilanz gegenüber den Partnern achten. (Also keine Tricks mehr mit staatlich festgelegten Wechselkursen (was China macht) und der daraus letztlich resultierenden Zwangsbewirtschaftung; keine einseitigen Benachteiligungen beim Zugang des Wirtschaftsraumes (auch hier benachteiligt China ausländische Unternehmen).

Wenn Trump Zölle erhebt auf chinesische Waren, versucht er DEM Handelskrieg, den China seit mindestens 20 Jahren führt, Paroli zu bieten.

Das Ende der Globalisierung? Nie und nimmer! Ja, die großen Steigerungsraten mögen vorbei sein, aber Globalisierung wird es immer geben. Globalisierung heißt nichts anderes als: internationale Arbeitsteilung.

[Anmerkung der Redaktion: Sehen Sie dazu die zahlreichen Reden von Donald Trump und Steve Bannon oder unsere Artikel hier: https://www.freiewelt.net/reportage/trumps-tapferer-kampf-gegen-die-globalisten-10075736/ oder hier: https://www.freiewelt.net/nachricht/bannon-china-wird-hegemonialmacht-eurasiens-und-fuehrende-handelsmacht-werden-10077552/]

Gravatar: Hartwig

@ Werner 14.10.2019 - 09:45

Sie müssen ein sehr reicher Mensch sein, der keine Wünsche mehr an das Leben hat. Satt und zufrieden.

Sie verstehen den Begriff Wirtschaftswachstum überhaupt nicht.

Machen Sie sich keine Sorgen. Diejenigen Leute, die Sie bekämpfen, mit uns, sorgen dafür, dass das Wachstum automatisch aufhört. In jeder Todeskultur hört das Wachstum irgendwann mehr oder weniger schlagartig auf, weil dann niemand mehr da ist, um sich etwas zu wünschen.

Was unterscheidet Sie eigentlich von Ihren Gegnern? Nicht viel.

Sie wollen kein Wachstum mehr, aber eine hohe und sichere Rente? Träumen Sie weiter, armer Tor.

Gravatar: Werner

Das ewige Wirtschaftswachstum, ohne das der Raubtier-Kapitalismus schon lange am Ende wäre, ist wie ein Hamsterrad, das sich immer schneller drehen muss.
Der Hamster darin muss immer schneller und schneller laufen, bis er es nicht mehr schafft und durch die Gegend geschleudert wird. Aus, Schluss.
Die einzigen die trotzdem immer den großen Reibach machen, ist eine kleine Elite.
Die Wirtschaft funktioniert nur mit einer sozialen Marktwirtschaft, in der der Mittelstand dominierend ist und nicht die Konzerne und Milliardäre der Elite.

Gravatar: Hans von Atzigen

Das Fest neigt sich dem Ende entgegen.Die hochgejubelte Globalisierung hat die letzten möglichkeiten aus dem Planeten gepresst,ausgeschöpft, Ökonomisch und Ökologisch.Da findet einmal mehr das Peterprinzip seine volle Bestätigung. Entwiklungen überschreiten fast immer
die ausgewogenen Möglichkeiten und Grenzen. Jetzt ist die Zeit der Korrektur am anrollen.Die Reserven und Puffer sind ausgeschöpft, damit ist vorhersehbar, die Korrektur wird hart bis hässlich.

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