Diskussion um Rassismus entbrennt in England

Flugzeug kreist mit »White Lives Matter«-Banner über Fußballspiel

Vor dem Fußballspiel der englischen Premier League zwischen Manchester City und dem FC Burnley erschien ein Kleinflugzeug am Himmel. Es zog ein Banner mit dem Schriftzug »White Lives Matter Burnley« hinter sich her. Jetzt entbrennt eine Rassismusdiskussion in England.

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Die Verantwortlichen der englischen Football Association (FA) und der English Premier League (EPL) haben ihre Vereine und Spieler angewiesen, ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Auf dem Rücken der Trikots, wo sonst die Spielernahmen aufgebracht sind, prangt bei allen jetzt der Schriftzug »Black Lives Matter«. Vor dem Anstoß müssen Spieler und Schiedsrichter auf die Knie gehen. Die FA hat diese Vorgaben ebenfalls auf die English Football League, die zweite Liga des englischen Profifußballs, ausgeweitet. Auch dort müssen Spieler, Schiedsrichter und Verantwortliche vor dem Anstoß die Knie beugen.

Allerdings kommt diese Anweisung von oben nicht bei allen gleich gut an. Da auch in England die Zuschauer derzeit von den Spielen ausgesperrt sind, erhebt sich in den Stadien selbst kein Widerspruch. Aber Fußballfans sind mitunter recht erfindungsreich, um ihren ganz eigenen Weg des Protestes zu gehen. Vor dem Spiel Manchester City gegen den FC Burnley tauchte über dem Himmel am Etihad-Stadion ein Kleinflugzeug auf und drehte hörbar seine Runden. Am Heck des Flugzeugs war ein überdimensionales Banner angebracht mit dem Schriftzug »White Lives Matter Burnley«. Jetzt setzt in England eine Diskussion darüber ein, ob dieser Spruch Rassismus sei, während der BLM-Spruch außerhalb jeder Diskussion stehen bleibt.

In Burnley ist die Zahl der autochthonen Einwohner stark rückläufig, während vor allem die Zahl der asiatischen Migranten stark zunimmt. In Relation zu Großbritannien insgesamt, wo die Arbeitslosenquote derzeit unter fünf Prozent liegt, steht diese in Burnley bei knapp acht Prozent. Bereits vor zehn Jahren gab es die ersten gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen eingewanderten Asiaten und Einheimischen. In der Kritik steht auch immer wieder die Regierung in London, die mit diversen Wirtschaftsförderungsprojekten auf die Migranten abzielt, die einheimische Bevölkerung dabei aber, so der Vorwurf, nicht ausreichend berücksichtigt. Viele Firmen und Betriebe haben in den letzten Jahren ihre Tore geschlossen, für die gut ausgebildeten einheimischen Fachkräfte wurden keine Alternativen gefunden. Stattdessen schießen Billig- und Ramschläden wie Pilze aus dem Boden. Weißes Leben zählt in Burnley offenbar nicht. Daher ist es wenig verwunderlich, dass dort fast 67 Prozent beim Brexit-Votum für einen Ausstieg plädiert haben.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dieter

Und was passiert, wenn einer der Spieler nicht auf die Knie geht???

Wird der dann suspendiert? Bekommt der dann eine Gehaltskürzung???

Gravatar: ropow

“White Lives Matter" ist rassistisch und "Black Lives Matter" nicht.

Nur wenn Sie als Weißer das verstanden haben, dürfen Sie vor Schwarzen niederknien und ihre Füße waschen.

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