In Europa und in Nordamerika wächst die Zahl der Migranten, die zu Hause eine andere Muttersprache sprechen. In Deutschland nimmt die Zahl der Familien zu, die zu Hause Türkisch oder Arabisch sprechen. In Frankreich ist es Arabisch und Berberisch. Und in Großbritannien wächst der Anteil der Muttersprachler in pakistanischen (z.B. Urdu) und indischen Sprachen (z.B. Hindi).
In den USA sind es vor allem Migranten aus Lateinamerika, die sich zu Hause, in ihrem näheren gesellschaftlichen Umfeld und zum Teil sogar in ihrem Job auf Spanisch unterhalten. So weit, so okay. Das Problem ist nur, dass die durchschnittlichen Englischkenntnisse abnehmen, weil diese Sprache immer weniger benutzt wird. Das Niveau in Schulen und Colleges sinkt. Die Medien müssen verstärkt simple Sprache benutzen, um von der Mehrheit der Bevölkerung noch verstanden zu werden.
Nach einer aktuellen Statistik des »US Census Bureau – American Community Survey 2016« sprechen rund 44,6 Prozent der Einwohner Kaliforniens zu Hause und im Familienumfeld kein Englisch, sondern eine andere Sprache. Vornehmlich ist es Spanisch. Aber auch viele asiatische Sprachen und Arabisch werden gesprochen.
In Texas sind es mittlerweile mehr als 35 Prozent. In den USA insgesamt sind es rund 21,6 Prozent, die zu Hause kein Englisch sprechen. Die Zahlen sind in den letzten Jahren massiv angestiegen. Dies ist das Tor zu wachsenden Parallelgesellschaften. Und es steht weit offen.
Weitere Entwicklungen Kaliforniens lassen aufhorchen: Die Gesellschaft spaltet sich. Die Mieten in San Franciso und der gesamten Bay Area wachsen exorbitant. Auch in Los Angeles und San Diego ist in vielen Stadtvierteln massive Gentrifizierung zu beobachten. An den Rändern der Ballungszentren wachsen dagegen die Slums und No-Go-Zonen. Die Bandenkriminalität nimmt besorgniserregende Ausmaße an. Während der Zustrom der Migranten nach Kalifornien unaufhörlich anhält, verlassen immer mehr alteingesessene Amerikaner den Bundesstaat.
Kommentare zum Artikel
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@ Prinz Albert
Zitat:"Es gab mal eine Initiative vom Verein Deutsche Sprache e.V. mit der Forderung "Deutsch ins Grundgesetz"."
Wobei sich da wohl niemand im klaren darüber war, was das an Kosten nach sich ziehen würde. Schon allein die ganzen Übersetzungen der Gesetze vom "Amtsdeutsch" ins Deutsche dürfte Milliaren kosten...
Zitat:"Denn in der BRD steht bis heute nirgendwo geschrieben daß die Amtssprache DEUTSCH ist. Wir haben gar keine eigene Sprache im Besatzungsgebiet."
https://dejure.org/gesetze/BVwVfG/23.html
@ Mensch
Zitat:"Offenbar kritisieren die beiden Kommentatoren die Mundart der autochthonen Berliner."
Humor scheinen Berliner nicht zu haben, wenn sie mal die Getroffenen sind.
Zitat:"Ein Berliner hingegen (vor allem aus der Mittelschicht und ausgenommen Behinderte) kann jederzeit „umschalten“"
Das kann die Mittelschicht in so ziemlich jedem Land.
Zitat:"beruflichen Verpflichtungen"
In Berlin? Ein Oxymoron?
Unverpflichtete Grüße,
Dirk S
Ad Dirk S 23.11.2017 - 10:03
@ Frank
Zitat:"Und geschätzte 80% der Berliner sprechen zu Hause kein Deutsch..."
Die einzigen, die in Berlin zu Hause Deutsch sprechen, sind Zugezogene. Berliner sprechen auch kein Deutsch. :-p
Offenbar kritisieren die beiden Kommentatoren die Mundart der autochthonen Berliner. Dazu kann ich nur sagen, dass dies nicht zu diesem Thema passt, denn es geht in diesem Artikel doch darum, dass bestimmte Personengruppen bzw. Zuwanderer kein oder kaum Englisch sprechen und deshalb nur beschränkt einsetzbar sind. Ein Berliner hingegen (vor allem aus der Mittelschicht und ausgenommen Behinderte) kann jederzeit „umschalten“ und auch jederzeit seinen schriftlichen beruflichen Verpflichtungen nachkommen.
Ich habe auch schon oftmals Akademiker wegen ihrer Mundart nicht verstanden (je nach Region hört sich das mitunter wie eine Fremdsprache an). Glauben Sie wirklich, dass diese wegen mangelhafter Deutschkenntnisse berufliche oder auch gesellschaftliche Probleme haben?
Schon Mitte der 980er Jahre des letzten Jahrtausends waren fast alle Mitarbeiterinnnen in dem Kleinbetrieb in Los Angeles, in dem ich auch beschäftigt war, spanischsprechend. Ich durfte bisweilen für meinen Boss radebrechend übersetzen. Die Mädels waren trotz angebotener besserer Bezahlung und Sprachkurse gar nicht willig Englisch zu lernen.
Auch hieß es damals bereits, dass südlich von L.A bis San Diego überwiegend Spanisch gesprochen würde.
@ Dirk S:
"Soll die bisherige Amtssprache in Deutschland
- DEUTSCH – "
Es gab mal eine Initiative vom Verein Deutsche Sprache e.V. mit der Forderung "Deutsch ins Grundgesetz".
Denn in der BRD steht bis heute nirgendwo geschrieben daß die Amtssprache DEUTSCH ist. Wir haben gar keine eigene Sprache im Besatzungsgebiet.
Das ist ja besser als im Postilion. Hab mich köstlich amüsiert! Weiter So!! Das Land braucht mehr Clowns und Spaßvögel.
Im TV kam mal ein Bericht in dem ein Polzist gezeigt wurde der nur spanisch konnte...
@ stur
Zitat:"der englischen Amtssprache"
Die USA haben keine Amtssprache im deutschen Sinne.
@ Frank
Zitat:"Und geschätzte 80% der Berliner sprechen zu Hause kein Deutsch..."
Die einzigen, die in Berlin zu Hause Deutsch sprechen, sind Zugezogene. Berliner sprechen auch kein Deutsch. :-p
@Unmensch
Zitat:"Turmbau zu Babel 2.0 - ob das Remake genauso endet wie die Erstversion?"
Nein. Denn die Sprache die zuhause gesprochen wird muss nicht die sein, die auf der Arbeit gesprochen wird. Und der Jose auf dem Bau wird genug Englisch können, um die Anweisungen vom Bob zu kapieren (sonst würde er den Job ja auch nicht bekommen). Mehrsprachigkeit ist der Unterschied zum biblischen Turmbau zu Babel.
Greetings,
Dirk S
Turmbau zu Babel 2.0 - ob das Remake genauso endet wie die Erstversion?
"Fast 45 Prozent der Einwohner Kaliforniens sprechen zu Hause kein Englisch"
Und geschätzte 80% der Berliner sprechen zu Hause kein Deutsch...
Zitat:"Warum wird Englisch immer simpler?"
Weil Englisch die Weltsprache ist und von vielen Menschen als Zweitsprache gesprochen wird. Das führt nun mal dazu, dass die Feinheiten in der Breite verloren gehen und sich die Sprache simplifiziert. Dazu kommt noch, dass viele Menschen zwar englische Wörter verwenden, aber die grammatischen Strukturen ihrer Muttersprache nutzen. Daher kann man recht gut einen typischen Deutschen beim Englischsprechen erkennen, englische Wörter, deutsche Grammatik und das "th" wird meist wie ein weiches "d" ausgesprochen.
In 500 Jahren wird es wohl so etwas wie eine "englische Sprachfamilie" geben, die verschiedene lokale Aufspaltungen des Englischen erfasst. Neben dem Oxford-Englisch und den bereites bestehenden verhältnismäßig eigenständigen Formen des (Nord-) Amerikanischen, Australischen und Schottischen werden sich dann auch ein indisches Englisch, eventuell ein Deutsches (als Vermischung von Deutsch und Englisch), ein Romaisches und noch so einige Ausprägungen gesellen.
Zitat:"Weil immer mehr Bewohner der USA und Großbritanniens keine Muttersprachler sind."
Das waren zumindest in den USA vor 120 die wenigsten. Damals (vor dem Ersten Weltkrieg) gab es in den USA ein große deutsche Gemeinde mit deutschen Zeitungen etc. Weite Teile des mittleren Westens sprachen Deutsch (und Englisch).
Zitat:"In Europa und in Nordamerika wächst die Zahl der Migranten, die zu Hause eine andere Muttersprache sprechen."
Was nur dann ein Problem wird, wenn der Alltag nicht mehr zu schaffen ist und die Kinder nicht ordentlich beschult werden können.
Zitat:"In Deutschland nimmt die Zahl der Familien zu, die zu Hause Türkisch oder Arabisch sprechen."
Bei denen liegt das Problem weniger in der Sprache, die Zuhause gesprochen wird, sondern eher darin, dass sie sich nicht kulturell integrieren, ihren Alltag kaum schaffen und die Kinder nicht beschult werden können. Die Sprache Zuhause ist bei denen Symptom, nicht Ursache.
Zitat:"In Frankreich ist es Arabisch und Berberisch."
Dafür sprechen die alle Französisch. In Frankreich liegt das Problem woanders. Auch hier: Die Sprache, die Zuhause gesprochen wird, ist nicht das Problem.
Zitat:"Und in Großbritannien wächst der Anteil der Muttersprachler in pakistanischen (z.B. Urdu) und indischen Sprachen (z.B. Hindi)."
Nicht in GB, in London und verschiedenen Großstädten. In London einen Engländer zu finden ist echt schwer, das klappt vielleicht mit Glück in Südlondon. In Nordlondon hingegen ist jemand, der in etwa wie ein Engländer aussieht, wahrscheinlich ein Deutscher. Und die sprechen Zuhause auch Deutsch.
Zitat:"In den USA sind es vor allem Migranten aus Lateinamerika, die sich zu Hause, in ihrem näheren gesellschaftlichen Umfeld und zum Teil sogar in ihrem Job auf Spanisch unterhalten. So weit, so okay."
Vor allem unproblematisch. Solange alle sich miteinander verständigen können, solange liegt kein sprachliches Problem vor. Und in weiten Teilen der USA kann man ohne Probleme mit Spanisch seinen Alltag bestreiten. Und auch die Beschulung scheitert nicht an der Sprache (so wie in DE). Da gibt es andere Probleme.
Zitat:"Das Problem ist nur, dass die durchschnittlichen Englischkenntnisse abnehmen, weil diese Sprache immer weniger benutzt wird."
Das ist so falsch. Das Problem liegt darin, dass das allgemeine Sprachniveau sinkt. Wie auch in DE.
Zitat:"Das Niveau in Schulen und Colleges sinkt."
Weil man wegen der PC immer mehr Ungeeignete an die Colleges holt. Ich erinnere mich gelesen zu haben, dass ein abgelehnter asiatischstämmiger College-Bewerber mal dagegen geklagt hat, dass nicht er, aber ein Schwarzer, der schlechtere Leistungen gebracht hatte als er, angenommen wurde. Seine Klage wurde mit der Begründung abgewiesen, dass, wenn man nur die Leistung als Kriterium heranziehen würde, es kaum schwarze Studenten geben würde, weil Weiße und ganz besonders Asiaten im Schitt bessere Leistungen erbrächten.
Damit hätte man des Rätsels Lösung. Niveauabsenkung durch (bzw. für) ungeeignete Studenten. Wie auch in DE.
Zitat:"Die Medien müssen verstärkt simple Sprache benutzen, um von der Mehrheit der Bevölkerung noch verstanden zu werden."
Nein, die Medien verwenden verstärkt simple Sprache, weil die Journalisten die höhere Sprache selbst nicht mehr beherrschen. Heutige Journalisten fühlen sich als Elite, sind aber realistisch betrachtet das Gegenteil. Die sind selbst Opfer ihrer eigenen PC und kapieren das nicht einmal. Sieht man auch in DE: Journalisten schreiben viel in Gendersprech. Also in einem Soziodialekt niedrigen Sprachniveaus.
Übrigens gibt es in den USA auch spanischsprachige Zeitungen, ebenso Italienischsprachige, Chinesische, Japanische usw. Es gibt (in New York) sogar Zeitungen, die auf Jiddisch veröffendlichen. Und natürlich auch verschiedensprachige Fernsehsender.
Zitat:"Nach einer aktuellen Statistik des »US Census Bureau – American Community Survey 2016« sprechen rund 44,6 Prozent der Einwohner Kaliforniens zu Hause und im Familienumfeld kein Englisch, sondern eine andere Sprache."
Wird in New York City kaum anders sein. In Little Italy kann man sein Leben ohne ein Wort Englisch verbringen, ohne die geringsten Einschränkungen im Alltag. Eben so in einer beliebigen China-Town. Und eben auch in den Lationo-Vierteln.
Zitat:"Vornehmlich ist es Spanisch."
Was bei bei der hohen Anzahl von Latinos nun nicht unbedingt verwunderlich ist.
Zitat."Aber auch viele asiatische Sprachen und Arabisch werden gesprochen."
Die USA sind ein Schmelztiegel. So sehen sie sich jedenfalls. Wobei ich mir nun nicht unbedingt vorstellen kann, dass man mit Arabisch weit kommt.
Zitat:"In Texas sind es mittlerweile mehr als 35 Prozent. In den USA insgesamt sind es rund 21,6 Prozent, die zu Hause kein Englisch sprechen."
Was vor allem die Bundesstaaten betrifft, die mit Mexico eine Grenze haben und früher auch mal zu Mexico gehört haben.
Zitat:"Die Zahlen sind in den letzten Jahren massiv angestiegen."
Was zum einen an der (illegalen) Einwanderung liegt, zum anderen an der höheren Fertilität.
Zitat:"Dies ist das Tor zu wachsenden Parallelgesellschaften. Und es steht weit offen."
Das Problem liegt nicht in der Sprache, sondern in den kulturellen Differenzen. Aber in den USA sieht man das nicht so als Probem an. Man denke nur an die Amische.
Zitat:"Die Gesellschaft spaltet sich."
Die US-Gesellschaft war schon immer gespalten. So ziemlich jede Einwanderegruppe hat zu Anfang ihr eigenes Süppchen gekocht und viele haben die Konflikte aus ihrer Heimat mitgenommen. Aber man kam überein, dass man sich aus dem Weg geht, das Land ist schließlich groß genug für. Viele Gräben wurden erst im Laufe der Zeit zugeschüttet oder zumindest überbrückt. Wobei eine kulturelle Nähe das vereinfachen konnte.
Allerdings können die Amis für wichtige Aufgaben die Gräben schnell überbrücken und zusammenrücken. Um sich nachher wieder zu fetzen.
Zitat:" Die Mieten in San Franciso und der gesamten Bay Area wachsen exorbitant."
Was zu erwarten war. Die gesamte Bay-Area mit dem Silicon Valley ist eine wichtige Wirtschaftszone. Viele Menschen ziehen dort hin und die Wohnraumkosten explodieren. Nennt sich Markt.
Zitat:"Auch in Los Angeles und San Diego ist in vielen Stadtvierteln massive Gentrifizierung zu beobachten."
LA ist ebenfalls eine wichtiges Wirtschaftszentrum und Ziel vieler Menschen. Mit den bekannten Folgen.
Zitat:"An den Rändern der Ballungszentren wachsen dagegen die Slums"
Folgen des US-Sozialhilfe-Systems und der Subprime-Krise.
Zitat:"No-Go-Zonen."
Folge der Gang-Kriminalität, bedingt durch den Drogenkonsum (auch der weißen Mittelschicht) und des US-Sozialhilfe-Systems. (Dessen Mütterzentrierung dazu führt, dass es sich für eine sozialleistungsbeziehende Mutter nicht lohnt, viel [Arbeit] in ihre Kinder zu investieren. Folglich sind die schlechte Schüler und letzen Endes Sozialfälle. Und hie rtrennen sich die Geschlechter: Die Töchter werden früh Mütter und folgen so ihren Müttern, während die Söhne zusehen können, wo sie bleiben. Und das ist meist eine Gang, denn die bietet Einkommen, auskommen und so was wie Familie.)
Zitat:"Die Bandenkriminalität nimmt besorgniserregende Ausmaße an."
Folge des Drogenhandels und des US-Sozialhilfe-Systems.
Zitat:"Während der Zustrom der Migranten nach Kalifornien unaufhörlich anhält,"
Zur Freude der kalifornischen Farmer und Gartenbesitzer. Die haben in den Illegalen einen billigen Arbeiterpool.
Zitat:"verlassen immer mehr alteingesessene Amerikaner den Bundesstaat."
Nix mehr mit "California Deramin'"? Quelle? Fällt mir schwer zu glauben, denn die USA haben keine Meldepflicht, so dass man so etwas nur schwer erfassen kann. Und man sollte bedenken, dass der US-Amerikaner an sich mobiler ist als der schollentreue Deutsche, folglich eine Abwanderung völlig andere Gründe haben kann. Aber für einen Link wäre ich schon dankbar.
Sprachreine Grüße,
Dirk S