Die DSGVO schafft unlösbare Probbleme

Fanpages sind verantwortlich dafür, wie Facebook Daten verarbeitet

Es stellt sich immer mehr heraus, dass die GSDVO eine Falle ist. Die Probleme sind für den kleinen Betreiber nicht nur nicht zu verstehen, sie sind auch nicht zu lösen. Immer mehr geben auf. Ist das der eigentliche Zweck des Gesetzes?

Pixabay
Veröffentlicht:
von

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat entschieden, dass Betreiber von Facebook-Fanpages zusammen mit dem sozialen Netzwerk für die Datenverarbeitung verantwortlich sind. So kann man es in verschiedenen Mitteilungen – etwa hier – lesen. Was bedeutet das?

Zunächst einmal bedeutet es Verunsicherung. Es gibt keine Rechtssicherheit, sondern Verunsicherung. Der buchreport fragt: „Das Netz ist verunsichert: Müssen Facebook-Seiten jetzt sogar geschlossen werden?“

Es passiert bereits. Fan-Post-Seiten schließen. Das betrifft zum Beispiel Kinderbuchautoren, die eine Fanpage betreiben, mit denen sie Kontakt zu den jungen Lesern halten können. Für Die Leseförderung ist das von großer Bedeutung: Schüler werden so ans Lesen und an die Welt der Bücher herangeführt und lernen gleichzeitig mit den digitalen Medien umzugehen. Aber der (angebliche) Schutz von Daten hat Vorrang.

Worin liegt die Tücke des Gesetzes? Sie liegt darin, dass die Betreiber von Facebook Fanpages »zusammen« mit dem Netzwerk verantwortlich dafür sind, wie die Daten verarbeitet werden.

Die Süddeutsche versucht, es zu erklären: »Seitenbetreiber erhalten detaillierten Einblick in die Besucherstatistiken und erfahren so unter anderem demografische Merkmale ihrer Nutzer. Die Erfassung dieser Daten lässt sich nicht deaktivieren. Dementsprechend sei nicht nur Facebook, sondern auch der Betreiber dafür verantwortlich.«

Das hat weitreichende Auswirkungen. Seitenbetreiber müssen nun Besucher darüber informieren, welche Daten Facebook erfasst und wie diese verarbeitet werden. Außerdem können Nutzer datenschutzrechtliche Ansprüche auch »direkt gegen die Betreiber geltend machen«.

Das EuGH beschäftigt sich in dem Zusammenhang nun mit der Frage, ob Seitenbetreiber, die Like-Buttons einbetten, ebenfalls für die Datenverarbeitung durch Facebook mitverantwortlich sind. Schließlich muss genau geklärt werden, was passiert, wenn man dem Teufel den kleinen Finger reicht oder Facebook den Daumen.

Der Artikel im buchreport trägt die Überschrift »Fanpage-Betreiber sind mitverantwortlich für Datenverarbeitung ­– und jetzt?«

Ja, was jetzt? Zitiert wird Rechtsanwalt Christian Solmecke, der sich bei Meedia so geäußert hat: die Abschaltung der Fanseiten sei derzeit »die einzige rechtskonforme Lösung«.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Dirk S

@ Delion Delos

Zitat:"Da steht: "Die Erfassung dieser Daten lässt sich nicht deaktivieren." "

Für den Betreiber der Fanseite, nicht aber für Facebook. Also muss man genau da ansetzen. Wobei sich der Fanseitenbetreiber überlegen sollte, ob ein Geschäftspartner, der Probleme damit hat, sich an Gesetze zu halten, wirklich so gut ist.

Zitat:"Der Betreiber eine Fanseite KANN also leider nicht darauf verzichten, bestimmte Daten zu erheben, denn er entscheidet gar nicht darüber, was erhoben wird, sondern allein Facebook tut dies."

Er sollte von Facebook verlangen, dass es sich an die DSVGO hält. Andernfalls kann man sich ja auch einen alternativen Anbieter suchen. Facebook ist nicht das Internet.

Zitat:"Der Betreiber der Fanseite WEISS vermutlich auch gar nicht, welche Daten genau erhoben werden."

Da wird Facebook mit Sicherheit Informationen drüber herausgeben, also kann man sich informieren. Das sollte man seinen Fans schon schuldig sein.

Zitat:"Er muss jetzt aber so tief in diese Materie einsteigen,"

So tief ist das auch nicht und sind den Leuten ihre Fans nicht mal das wert? Das lässt sehr tief blicken.

Zitat:"dass er es nicht nur hinterher SELBST weiß, sondern dass er es auch noch mit einfachen Worten den Nutzern seiner Fanseite erklären kann."

Da kann Facebook eine Vorlage zu liefern. Schließlich müssen auch die eine Datenschutzerklärung haben und die kann ein Fanpage-Bereiber fast vollständig übernehmen. Ach ja, dann weiß er auch, was Facebook so alles an Daten erhebt. Und kommt vielleicht ins Grübeln...

Zitat:"Sie haben zwar sehr wortreich versucht, das dumme Gesetz, das letztlich nur eine weitere Zensur bewirkt, zu verteidigen - aber auf das wahre Dilemma sind Sie gar nicht eingegangen."

Darauf, dass Facebook eine Datenkrake ist und sich bis Dato einen Dreck um Gesetze geschert hat? Dass Facebook auch vieles über mich als Nichtkunde weiß, obwohl ich dem nicht zugestimmt habe? Doch, sage ich immer.

Und was Zensur betrifft: Haben Sie sich bereits an das Netzwerkdurchsetzungsgesetz gewöhnt? Vielleicht sollten Sie sich einfach mal Gedanken darüber machen, wo der Unterschied zwischen Datenschutz und Zensur liegt. Und wie wichtig Datenschutz zum Erhalt der Meinungsfreiheit ist.

Oder meinen Sie, dass die Fanpagebetreiber sich datenschutzrechtlich mit Facebook in einem Boot befinden? Das ist nur konsequent, denn schließlich fallen die Daten bei dem Besuch ihrer Seite an, folglich sind sie für die Datenerhebung mit verantwortlich.

Sollte nichts davon zutreffen, dann könnten Sie bitte das "wahre Dilemma" benennen. Bisher habe ich nichts wirklich Essentielles gelesen. Immer nur "ist doof", "muss ich was tun", "kann ich keine Daten sammeln", "Zensur!!!!" (ohne weil...) usw. zu lesen. Benannt wird da nichts.

Zitat:"Ihr Text liest sich -offen gesagt - so, als seien Sie einer der Mitautoren des neuen Gesetzes."

Selbst wenn es so wäre, was ändert das daran, dass Datenschutz wichtig ist?

Aber nein, ich bin nur für Datenschutz. Wenn Sie ihre persönlichen Daten jedem zur Verfügung stellen wollen, bitte sehr, tun Sie das. Aber erwarten Sie bitte nicht, dass ich dafür auf mein Recht auf informationelle Selbstbestimmung verzichte.

Und andersrum gefragt: Sind Sie vielleicht ein Mitarbeiter einer dieser vielen Datenkraken, deren Geschäftsmodell durch die DSGVO einen Kratzer bekommt? Arbeiten Sie vielleicht sogar für Facebook? Oder Google? Oder das BKA?

Zitat:"Oder Sie sind einer der zahlreichen bezahlten Personen, die sich inzwischen im Netz tummeln und deren einzige Aufgabe darin zu bestehen scheint, die Zensurschritte unserer Regierung zu verteidigen."

Die selbe Diskussion, die wir derzeit haben, wurde auch schon nach der Novelle des Bundesdatenschutzgesetzes geführt und es kamen die gleichen falschen Argumente von den gleichen Leuten. Und was ist geschehen? Vom Beginn der Gültigkeit des BDSG bis zur Eintritt der Gültigkeit der DSGVO als Nachfolger hat sich die Anzahl der deutschen Webseiten vervielfacht, genauso wie die Anzahl der Datenkraken. Und da lag das Hauptproblem des BDSG, die Strafen. Die wurden bei der DSGVO nachgerüstet, ansonsten ist die DSGVO ganz viel BDSG. Ist natürlich blöd für Facebook, Google und Co. wenn Gesetzesverstöße Strafen nach sich ziehen, die so richtig weh tun. Voll gemein.
Am Ende wird sich auch während der Gültigkeit der DSGVO die Anzahl der Webseiten weiter erhöhen, nur hoffendlich datensparsamer. Und auch Facebook und Google werden sich daran gewöhnen, sich an Recht und Gesetz zu halten. Wird denen nicht schaden.

Und ich wiederhole mich: Denken Sie mal ganz einfach darüber nach, ob dieses ganze Zensurgefasel nicht in Wirklichkeit von den großen und kleinen Datenkraken initiert wird, um ihr Geschäftsmodell gegen geltendes Recht durchzusetzen. Denn für die Zensur gibt es viel einfachere Möglichkeiten, auch gesetzlich geregelte, Maas machts möglich. Aber auch Sie fallen wie die Meisten auf die Manipulation der großen Internetkonzerne rein, ist es doch so einfach, der EU die Schuld dafür zu geben, dass die nicht weiter hemmungslos personenbezogene Daten sammeln und vermarkten dürfen. Klar, ist deren Kerngeschäft, aber die werden mit ein wenig mehr Datenschutz schon nicht pleite gehen.

Noch mal kurz in die Vergangenheit, das novellierte BDSG ist gerade in Kraft getreten und alle jammern, besondersdarüber, dass die IP-Adressen als personenbezogene Daten nicht mehr gespeichert werden dürfen. Ganz schlimm, und überhaupt ist das wirklich personenbezogen? Nun ja, wenn Sie mal die Seite http://www.utrace.de/ besuchen, werden Sie sehen, dass man nur aus der IP schon einges ableiten kann (bei Hochhäusern mit vielen Wohneinheiten praktisch sogar die Wohnadresse, in Städten zumindest die Straße). Und das war damals schon möglich. Und muss man wirklich bis in alle Ewigkeit speichern, wo die Besucher nun wohnen?
Zurück zu heute und unseren Möglichkeiten der Lokalisierung. Was glauben Sie wohl, was Facebook mit den von den von ihren Kunden-Geräten übertagenen GPS-Daten alles so machen kann? Ein metergenaues Bewegungsprofil ist da das Leichteste. Dazu hat Facebook noch Informationen über deren Vorlieben, Job, wahrscheinliches oder vielleicht sogar tatsächliches Einkommen, wer sich da so alles kennt und fertig ist der gläserne Mensch, der nur nach Ausbeutung schreit.
Ach ja, dass schon viele einen Job nicht bekommen haben, nachdem der potentielle Arbeitgeber deren Profile auf Facebook gecheckt hat und ihm die Facebookaktivität und die Partyfotos vom letzten Wochenende den Eindruck vermittelt haben, dass derjenige es mit dem Arbeiten weniger genau nimmt und man sich besser doch lieber für einen anderen Bewerber entscheidet, ist auch nichts wirklich Neues. Da könnte Facebook auch eines Tages mal einen Service draus machen und dann? Oh, dank DSGVO hat man zumindest in Europa jetzt das Recht darauf, dass alle diese unangenehmen Daten gelöscht werden. Ok, natürlich nur, wenn nicht die ganzen kleinen "Zensur"-Schreier die Agenda der Datenkraken durchsetzen und den Datenschutz geschliffen bekommen. Und dann wird bei negativen persönlchen Auswirkungen von den Selben geschrien:"Warum hat der Staat nicht dagegen gemacht?" Und die Antwort lautet dann:"Tja, wir hatten was, aber das wolltet ihr ja nicht".

Bevor Sie "Zensur" schreien, sollten Sie sich einfach mal Gedanken darüber machen, welchen Zweck der Datenschutz hat. Und dann, was denn nun der Zweck von Datensparsamkeit (schon im BDSG verpflichtend) haben könnte. Und warum Facebook, Google etc. so was nicht gefällt. Und ob es sich wirklich um Zensur handeln soll und nicht um Propaganda der Datenkraken. Denn das Verbot, exessiv Daten abzugreifen, hat nichts mit Zensur zu tun. Oder aber, wie es bei Facebook ja immer wieder passiert, jeden auf die Daten zugreifen lassen. Das zu verhindern ist auch keine Zensur.

Die DSGVO ist mit Sicherheit nicht der Weisheit letzter Schluss, da wird es vieles zu verbessern geben. Wenn man sich mit der Sache nüchtern auseinander setzt, wird man die Punkte finden, wo Verbesserungen möglich sind und diese auch beschreiben können. Ich für meinen Teil findes es allerdings bezeichend, dass die Kritiker nicht einmal benennen können, wo denn nun die Zensur herkommen soll. DSGVO ist gar nicht so schwer aber halt etwas aufwändig. Aber meckern ist ja viel leichter. Und das tun vor allem die, die die DSGVO nötig gemacht haben.

Meine Meinung.

Zensurfreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: Delion Delos

@ Dirk S.
Können Sie nicht lesen? Da steht:
"Die Erfassung dieser Daten lässt sich nicht deaktivieren."
Der Betreiber eine Fanseite KANN also leider nicht darauf verzichten, bestimmte Daten zu erheben, denn er entscheidet gar nicht darüber, was erhoben wird, sondern allein Facebook tut dies. Der Betreiber der Fanseite WEISS vermutlich auch gar nicht, welche Daten genau erhoben werden. Er muss jetzt aber so tief in diese Materie einsteigen, dass er es nicht nur hinterher SELBST weiß, sondern dass er es auch noch mit einfachen Worten den Nutzern seiner Fanseite erklären kann. Sie haben zwar sehr wortreich versucht, das dumme Gesetz, das letztlich nur eine weitere Zensur bewirkt, zu verteidigen - aber auf das wahre Dilemma sind Sie gar nicht eingegangen.
Ihr Text liest sich -offen gesagt - so, als seien Sie einer der Mitautoren des neuen Gesetzes. Oder Sie sind einer der zahlreichen bezahlten Personen, die sich inzwischen im Netz tummeln und deren einzige Aufgabe darin zu bestehen scheint, die Zensurschritte unserer Regierung zu verteidigen.

Gravatar: Dirk S

@ Unmensch

Zitat:"Wo bleibt eigentlich das europäische Unternehmen, welches die entstehende Marktlücke ausnutzt?"

Nirgendwo, in Europa ist so was nicht in Sicht. Was allerdings weniger daran liegt, dass europäische Computerfachleute blöder wären als Amerikanische, sondern daran, dass sich europäische Spitzenkräfte in Richtung USA davon machen und dass es in Europa keine Risikokapitalkultur wie in den USA gibt.
Die Gründe sind bekannt. Wohl ändern niemand sie will.

Lückenlose Grüße,

Dirk S

Gravatar: Armin Helm

Ich war noch nie bei Frazenbuch registriert, habe auch nie verstanden, für was das gut sein soll. Nicht einmal ein Schmartvone besitze ich. WatsÄp ist an mir somit auch gescheitert. Und das Schönste: Ich lebe trotzdem!

Wer im Weltnetz Daten von sich veröffentlicht, sei es Fotos, Telefonnummern oder was auch immer, muss völlig - mit Verlaub! - bescheuert sein. Das gilt auch für die Imäil-Adresse. Entweder der Anbieter akzeptiert Anonymität bzw. er lässt sich besch....en, oder er kann mich mal! Und sogar die IP-Adressen sind beliebig manipulierbar. Z.Z. etwa bin ich auf den Seychellen... :) Komme ziemlich rum hier, am Schreibtisch.

Datenschutz fängt nicht beim Frazenbuch oder irgendwelchen Fänpäidsches an, sondern bei einem selbst. Dieses Gesetz kann nur deshalb für solche Aufregung sorgen, weil den Leuten einfach jeder Instinkt für die eigenen Daten fehlt.

Gravatar: Unmensch

Es liegt vor allem an Facebook, welches seinem Kosenamen "Daten-Krake" alle Ehre macht. Wenn Datenschutz ernst genommen wird, ist eine Zusammenarbeit mit Facebook schwer möglich. Kann durchaus sein, dass das ein nicht ganz unerwünschter Nebeneffekt der Verordnung ist. Wo bleibt eigentlich das europäische Unternehmen, welches die entstehende Marktlücke ausnutzt?

Gravatar: Dirk S

Zitat:"Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat entschieden, dass Betreiber von Facebook-Fanpages zusammen mit dem sozialen Netzwerk für die Datenverarbeitung verantwortlich sind."

Was vollkommen richtig ist, denn Facebook stellt den Betreibern dieser Seiten Daten über die Besucher zur Verfügung. Also findet auch bei dem Betreiber der Fanpages eine Verarbeitung personenbezogener Daten statt.

Zitat:"Was bedeutet das?"

Dass sich die Betreiber von Fanpages nicht aus der Verantwortung stehlen können.

Zitat:"Zunächst einmal bedeutet es Verunsicherung."

Wie eigentlich immer nach EuGH-Urteilen. Nur betrifft das diesmal das wie immer hysterisch überreagierende Netz und die Interessen der großen Datenkraken, die versuchen, viele kleine unbedarfte User für ihre Interessen in Stellung zu bringen.

Zitat:"Es gibt keine Rechtssicherheit, sondern Verunsicherung."

Das Problem ist doch, dass vielen plötzlich klar wird, dass Datenschutzregeln auch für sie gelten und sie nicht mehr die kleine Datenkrake spielen können.
Wobei man zur Verunsicherung sagen muss, dass die 3 Hauptquellen hat:
- Den Unwillen der Politik zu klaren Regelungen.
- Das eigeninteressengeleitete Störfeuer der großen Datenkraken.
- Den Unwillen vieler, sich mit Datenschutz zu beschäftigen und dem Wunsch, selbst Datenkrake zu sein.

Zitat:"Der buchreport fragt: „Das Netz ist verunsichert: Müssen Facebook-Seiten jetzt sogar geschlossen werden?“ "

Antwort nein. Nur sollten sich die Fanpage-Betreiber Gedanken darüber machen, was sie denn so alles an Daten sammeln und wie sie damit vernünftig umgehen.

Zitat:"Fan-Post-Seiten schließen."

Wenn denen ihre Fans nicht mal ein wenig Beschäftigung mit dem Datenschutz wert ist, nun ja, dann ist das auch eine Botschaft.

Zitat:"Das betrifft zum Beispiel Kinderbuchautoren, die eine Fanpage betreiben, mit denen sie Kontakt zu den jungen Lesern halten können."

Und dafür benötigen die welche persönlichen Daten ihrer Fans? Muss man für eine Fan-Page wissen, wo sich der Fan gerade aufhält? Nein? Warum muss das dann Teil des Datensatzes sein?

Zitat:"Für Die Leseförderung ist das von großer Bedeutung: Schüler werden so ans Lesen und an die Welt der Bücher herangeführt und lernen gleichzeitig mit den digitalen Medien umzugehen."

Und das geht nicht datensicher und -sparsam? Dafür mussen die Kinder erst mal einen Datenstriptease hinlegen? Also sollen die Kleinen von Anfang an lernen, jedem ihre Daten zu geben.

Mal ganz ehrlich, Leute, habt Ihr Euren Kindern nicht auch beigebracht, sich nicht von jedem anquatschen zu lassen, nicht jedem ihren Namen zu nennen und nicht zu zeigen, wo sie wohnen? So zur Grundsicherheit im Real-Life? Das selbe sollte auch im iNet gelten aber anscheinend wird bei Fanpages (bzw. im iNet allgemein) erwartet, das sie alles gewünschte preiszugeben haben.

Zitat:"Aber der (angebliche) Schutz von Daten hat Vorrang."

Ja, gerade im Interesse der Kinder. Deren personenbezogenen Daten sind besonders schützenswert.

Zitat:"Worin liegt die Tücke des Gesetzes?"

Es ist ein Gerichtsurteil, habt ihr selber geschrieben.

Zitat:"Sie liegt darin, dass die Betreiber von Facebook Fanpages »zusammen« mit dem Netzwerk verantwortlich dafür sind, wie die Daten verarbeitet werden."

Was auch vollkommen korrekt ist. Und auch bedeuten kann, das Datenschutzbehörden bei Fanpage-Datenschutz-Verstößen sich auch gleich Facebook schnappen können. Klingt doch plötzlich ganz anders, nicht wahr?

Zitat:"Die Süddeutsche versucht, es zu erklären: »Seitenbetreiber erhalten detaillierten Einblick in die Besucherstatistiken und erfahren so unter anderem demografische Merkmale ihrer Nutzer. Die Erfassung dieser Daten lässt sich nicht deaktivieren. Dementsprechend sei nicht nur Facebook, sondern auch der Betreiber dafür verantwortlich.«"

So, bitte nochmal lesen und nun die Frage: Wo hat der EuGH falsch entschieden? Richtig, nirgendwo.
Und nun könnten die Betreiber der Fanpages ja versuchen, Facebook dazu zu bringen, DSVGO-freundliche Einstelloptionen anzubieten. Wozu Facebook aus meiner unbedeutenden Sicht auch verpflichte wäre.

Zitat:"Das hat weitreichende Auswirkungen."

OOh, Pflichten, ganz doof. Komisch, dass sich immer alle beklagen, nicht mehr Datenkrake spielen zu dürfen. Leute, DSGVO-konformität lässt sich ganz leicht herstellen: Keine personenbezogenen Daten sammeln und schon ist man alle DSGVO-Sorgen los.

Zitat:"Seitenbetreiber müssen nun Besucher darüber informieren, welche Daten Facebook erfasst und wie diese verarbeitet werden."

Da könnte Facebook ja eine Vorlage liefern. Die wissen schließlich, was sie alles an Daten sammeln. Oder sagen wir: Sie sollten das wissen.

Zitat:"Außerdem können Nutzer datenschutzrechtliche Ansprüche auch »direkt gegen die Betreiber geltend machen«."

Mitgegangen, mitgefangen, mitverantwortlich. Aber liebe Fanpagebetreiber, daran, wie Facebook euch unterstützt (oder auch nicht), könnt ihr erkennen, was ihr denen Wert seid.

Zitat:"Das EuGH beschäftigt sich in dem Zusammenhang nun mit der Frage, ob Seitenbetreiber, die Like-Buttons einbetten, ebenfalls für die Datenverarbeitung durch Facebook mitverantwortlich sind."

Dürfte auf die Einbindung ankommen, also, was bereits beim reinen Laden des Buttons an Daten an Facebook übertragen wird. Wer das anonymisiert hinbekommt, dürfte nicht betroffen sein. Also, was Facebook betrifft.

Zitat:"Schließlich muss genau geklärt werden, was passiert, wenn man dem Teufel den kleinen Finger reicht oder Facebook den Daumen."

Und was mit denen passiert, die nur die Seite laden, aber nichts mit Fratzenbuch zu tun haben wollen. Wenn die Buttons von der Facebook-Website geladen werden, erfährt Facebook anhand der IP, wer die Seite aufgerufen hat. Ich sehe da schon ein Anrecht darauf, dass es Facebook nichts angeht, wer eine Nichtfacebookseite aufruft. Also dürften solche Aufrufe entweder von Facebook nicht geloggt werden, der Seitenbetreiber schaltet einen Proxi-Server zur Anonymisierung dazwischen (oder anonymisiert den Aufruf anders) oder aber beide (Facebook und der Seitenbetreiber) sitzen datenschutzmäßig in einem Boot.

Zitat:"Ja, was jetzt?"

Eine Datenschutzerklärung schreiben und einbinden. Und Facebook mitteilen, dass man gerne die erhalten Datensätze über seine Besucher auch datensparsamer einstellen können möchte. Wenn das genug Leute machen, wird Facebook das auch anbieten.

Zitat."Zitiert wird Rechtsanwalt Christian Solmecke, der sich bei Meedia so geäußert hat: die Abschaltung der Fanseiten sei derzeit »die einzige rechtskonforme Lösung«."

Was andere Anwälte nicht so sehen. Nun ja, 2 Anwälte 3 Meinungen. Jedenfalls würde das massive Abschalten von Fanpages Facebook, Google und all den anderen Datenkraken sehr gefallen, könnte sogar Teil deren Strategie gegen die DSVGO werden (oder schon sein?). Denn Datenschutz steht nun mal im vollen Gegensatz zu deren Geschäftsmodell.

Und ich wiederhole mich: Es sollte sich jeder überlegen, ob er / sie / es wirklich die Drecksarbeit der Datenkraken tun möchte und den Datenschutz aushöhlen will. Denn wenn perönliche Daten "in the wild" sind, dann ist es unmöglich, die wieder einzufangen. Wer sein Leben an Facebook, Google und Co. ausliefern möchte, bitte, ist dessen gutes Recht. Aber genauso ist es das Recht der anderen, dies nicht tun zu müssen. Und dafür gibt es Datenschutzgesetze. Auch wenn das einige stört.

Datengeschützte Grüße,

Dirk S

Gravatar: karlheinz gampe

Ein Gesetz von kriminellen Antidemokraten ( CDU +SPD) zum Schaden der Bürger. Stellt kriminelle meineidige Politiker, die gegen die Interessen der Bürger arbeiten vor Gericht.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang