Neue Formen der Internet-Zensur: Hasudurchsuchung wegen »Likes«

Falsche »Likes« auf Twitter können Beschlagnahmung des Handys nach sich ziehen

Zensur und Überwachung erreichen neue Dimensionen. Künftig kommt es nicht nur auf eigene Inhalte an: Falsch platzierte Likes auf Twitter können bereits radikale Konsequenzen nach sich ziehen.

Foto: Pixabay
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Zensur und Überwachung zur Bekämpfung von »Hate Speech« erreichen neue Dimensionen. Die jüngsten polizeilichen Razzien in mehreren deutschen Städten lassen Schlimmes erahnen.

Künftig kommt es wohl nicht nur auf eigene Inhalte an: Falsch platzierte »Likes« auf Twitter können bereits radikale Konsequenzen nach sich ziehen. So berichtete das Technologie-Magazin »Golem« von Hausdurchsuchungen und Handy-Beschlagnahmungen bei den Polizei-Razzien. 

Das Magazin interviewte einen Betroffenen, dessen Wohnung durchsucht und dessen Handy beschlagnahmt worden war. Juristisch sei das Vorgehen der Beamten fragwürdig, heißt es. Der Betroffene sprach davon, dass er das Gefühl hatte, die Aktion sollte vor allem einschüchtern.

Das Magazin zitiert einen Anwalt mit den Worten: »In dem konkreten Fall halte ich sie für absolut unverhältnismäßig. Beim reinen Liken einer Beleidigung oder Verunglimpfung einer anderen Person sollte sich die Polizei auf den Ausgangspost beschränken. Eine Meldung bei Twitter wäre meines Erachtens sogar ausreichend gewesen.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Klaus Reichel

Schön, da können sie bei mir nichts holen, weil ich in keinem dieser "sozialen Netzwerke" irgendwie angemeldet bin und gar kein Smartphone mein eigen nenne. Aber die nächste Stufe könnte sein, daß die Rechner der Leute beschlagnahmt werden, die die Netzseite der "Freien Welt" aufgerufen haben. Und dann noch die "Junge Freiheit", "Eigentümlich frei", "Tichys Einblick", "PI-News", und noch einige andere.

Gravatar: Günter S.

Die Dafür-Kultur schafft negative Äußerungen ab.
Das fährt dann alle voll gegen die Wand, wenn keiner mehr bremsen darf.
Like hieß auch mal der Artikel gefällt mir. Aber für differenziertere Äußerungen ist die Kommentarfunktion häufig ungeeignet.
Es bleibt nur noch die anonyme Äußerung in solchen Zeiten. Schon die Sim-Karte für das Smartphone gibt es nur mit ladungsfähigem Wohnsitz, und zumeist muß man sich auch noch mit echten Namen anmelden, um kommentieren zu können. Dabei spielt es in der Physik keinen Rolle wer etwas sagt. Es muß jeder für sich selbst nachvollziehen können, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine Aussage richtig ist. Wer an den Weihnachtsmann glaubt arbeitet auch gerne für den Staat.

Gravatar: Heinz Becker

War die DDR, abgesehen vom Schießbefehl, schlimmer?

Für dieses Deutschland schäme ich mich in Grund und Boden, und für die deutschen Schlafschafe gleich 3x.

God bless the Trump !

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Künftig kommt es wohl nicht nur auf eigene Inhalte an: Falsch platzierte »Likes« auf Twitter können bereits radikale Konsequenzen nach sich ziehen. So berichtete das Technologie-Magazin »Golem« von Hausdurchsuchungen und Handy-Beschlagnahmungen bei den Polizei-Razzien.“ ...

Um den entsprechenden Damen und Herren Chinas zu zeigen, was selbst in einem angeblich demokratischen Rechtsstaat möglich ist, der nun aus dem Untergrund in Form des ehemaligen Büros von Margot Honecker über die Person eines Ole diktiert wird???

Gravatar: Fritz der Witz

So etwas machen nur bürgerfeindliche Verbrecherregime.

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