Brüssel sagt nun auch Plastikartikeln den Kampf an

EU-Kommission plant Verbot für Plastikbesteck

Noch in diesem Monat will die EU-Kommission eine Richtlinie vorlegen, mit der künftig in den Mitgliedsländern der Verkauf von Geschirr und Besteck aus Plastik verboten werden soll. Zudem sollen Plastikartikel zusätzlich besteuert werden.

Foto: Pixabay
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Die EU-Kommission plant Geschirr und Besteck aus Plastik zu verbieten. Derzeit werde ein Richtlinienentwurf vorbereitet, wonach es in den EU-Ländern im Kampf gegen Müll künftig keinen Verkauf von Gabeln, Messern, Löffeln, Strohhalmen und Essstäbchen aus Plastik mehr geben soll. Brüssel will die entsprechende Richtlinie am 23. Mai vorlegen.

Als ersten Schritt will EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger am Mittwoch eine Steuer auf Plastik vorschlagen. Bereits im Februar hatte die EU-Kommission ein Verbot im Rahmen einer Plastik-Strategie angedeutet. Länder wie Frankreich, Großbritannien und Irland sollen schon an nationalen Verboten arbeiten.

Ein solches Verbot bedarf letztlich der Zustimmung der Mitgliedstaaten und des Europaparlaments. Europaweit fallen nach Angaben der EU-Kommission jährlich rund 26 Millionen Tonnen Plastikmüll an. Nur knapp 30 Prozent davon werden zur Wiederverwertung gesammelt, die übrigen 70 Prozent landen auf Müllkippen oder in der Umwelt.

Die Kommission erklärte, mit der Maßnahme auch den Plastikmüll an Stränden reduzieren zu wollen, der bislang zu 50 Prozent aus Einweggeschirr bestehe. »Die Wirkung der bestehenden Gesetzgebung ist nicht zufriedenstellend«, stehe in dem neuen EU-Vorschlag.

Ein Verbot in der gesamten EU würde sämtliche gastronomische Anbieter treffen, deren Geschäftsmodell darauf beruht, dass Essen und Getränke auch außer Haus konsumiert werden können.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Susanne Röhm

Endlich!
Super!
Sofort umsetzen!

Gravatar: Thomas Waibel

Der Gedanke an sich ist gut, weil durch so ein Verbot der Müll reduziert und die Eßkultur gefördert wird (essen aus einem Porzellanteller ist kultivierter!).

Die Frage ist aber welche negative Folgen kann diese Maßnahme für die Wirtschaft haben.

Gravatar: Frank

@Dirk

Da ist was dran. Wollte ja nicht so tief in die Materie eindringen. Es nervte mich bloß das grundsätzlich alles nach Stimmung und weniger nach sachlicher Auseinandersetzung aussah.

Gruß,
Frank

Gravatar: Dirk S

@ Frank

Zitat:"Wenn es nach mir ginge gäbe es überhaupt kein Plastik mehr im Verpackungssektor etc."

Plastik da, wo es sinnvoll ist, z.B. bei hygienisch notwenigen Verpackungen und Gegenständen. Was Verpackungen betrifft: Ja, da sind wir einer Meinung. Da wird herumgeaast, dass das nicht mehr feierlich ist.

Zitat:"Viele dinge lassen sich durch natürliche Rohstoffe ersetzen."

Aber nicht unbedingt besser. Kommt auf den Fall drauf an.

Zitat:"Plastik ist nicht die Lösung aller Lösungen"

Manchmal ist Plastik eine gute Lösung, manchmal nicht. Kommt immer auf die Anwendung an.

Zitat:"sondern ein Mega Umweltproblem"

Nur wenn man damit herumaast und das Zeug nicht ordentlich entsorgt. Wenn viele Menschen nicht in der Lage sind, Mülleimer zu benutzen, nun ja, muss man den eben beibringen. Und Mülleimer aufstellen.

Zitat:"betrachtet man nur die Riesigen Plastikstrudel auf den Ozeanen"

Der wird von ostasiatischen und westamerikanischen Plastikmüll gespeist, nicht von europäischen. Sind wir Deutschen ausnahmsweise mal nicht Schuld dran.

Zitat:"die Verseuchung der Fische "

Da erreicht man aber wenig mit geplanten Verboten. Die Hauptquelle für Plastik in Fischen sind die Mikroplastik-Zugaben in Körperreinigungsmitteln. Und die gehören wirklich verboten, die sind nutzlos und sinnfrei, die Umweltgefährdung kommt da noch oben drauf.

Zitat:"den verantwortungslosen Umgang vieler mit ihrem Müll."

Da erreicht man aber wenig mit schärferen Gesetzen und nutzlosen Verboten. Aufklärung und mehr Mülleimer aufstellen (und die Vorhandenen auch öfters mal leeren), ebenso wie eine an die Bedürfnisse der Menschen angepasst Getrenntsammlung dürften viel mehr bringen. Oftmals haperts auch an so etwas wie einer funktionierenden Müllabfuhr (auch in Europa).

Zitat:"Ich habe damit überhaupt garkein Problem und finde es grundsätzlich richtig."

Ich finde es falsch, weil aus meiner Sicht die Sache falsch angegangen wird: Es soll etwas nützliches (Einweg-Besteck, ungeschlagen bei Familienausflügen) verboten werden, während man bei eigentlich Unnützen (z.B.: Plastikverpackungen) nichts macht. Ich finde, die sollten erst mal Plastikverpackungen anfangen: Alles was nicht hygieneisch erforderlich ist, sollte vom Markt verschwinden.

Zitat:"Falsch finde ich es sich aus Prinzip gegen alles aus Brüssel zu wehren"

Ich finde es richtig, alles, was derzeit aus Brüssel kommt, abzulehnen. Denn von denen kommt seit Jahren nichts Vernünftiges mehr. Brüssel muss sich Entgegenkommen erst einmal wieder verdienen. Manchmal ist nur Fundamentalopposition erfolgreich.

Zitat:"obwohl es aus demokratischer Sicht widerum vollkommen richtig ist. :-)"

Da sind wir einer Meinung.

Zitat:"Was mich wirklich nervt ist der verpackungswahn."

Mich auch. Aller Kleinkram in Blisterverpackung. Und das, obwohl ohne Verpackung ein mehrfaches des Produktes in einen Container passt und man bei gleichem Preis mehr Gewinn machen würde, schließlich kostet die Blisterverpackung in der Herstellung auch Geld, oftmals mehr als das eigentliche Produkt.

Zitat:"Und mit der Internetgesellschaft wird es durch die Pakete immer mehr."

Die sind wenistens aus Pappe und gut recyclebar.

Zitat:"Was mich nervt sind Mogelverpackungen. Im unteren fenster ist die Kiste voll, drehst du sie um ist alles leer. 30, 40, 50% überverpackt nur um dem Kunden vorzugaukeln er bekäme mehr als tatsächlich drin ist."

Ist das nicht ohnehin verboten? Was es jedenfalls mal.

Zitat:"Was mich nervt sind Doppelverpackungen, Kleingebinde und Buntfarbige Verpackungen. Da können sie gleich weitermachen."

Ich würde eher sagen: Da sollten sie anfangen (also, wenn es Plastikverpackungen sind.)

Zitat:"Nur damit jemand gestresster Weise sein fettiges Fastfood unterwegs essen kann, oder auf Partys nicht abgewaschen werden muß, die unzersetzbaren Müllberge auftürmen lassen?"

Im Vergleich zum allgemeinen Verpackungsmüll ist das Einweggeschirr und -besteck doch eher nebensächlich. Und das nervt zumindest mich: Praktisches wird verboten, aber da, wo es sich wirklich lohnen würde (vom Sinn und Umfang her), da wird den Wirtschaftsinteressen nachgegeben. Übrigens können wir von einer Ausnahmeregelung für Schnellfutteranbieter ausgehen. Plastikbesteck wird es dann für den Verbraucher so nicht mehr zu kaufen geben, aber die Fast-Food-Verkäufer werden es immer noch ausgeben können. Das ist EU.

Kunststofffreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: francomacorisano

Regulieren, bevormunden, verbieten:
Genau so kennen wir die EU-Kommission!
Und das, ohne demokratische Legitimation und bei mangelnder Transparenz!

Gravatar: Gernot Radtke

Der EU, diesem auch noch wahnsinnig teuren Schuriglersystem, weint bestimmt keiner eine Träne nach, wenn es an dem Nichtigkeitsmüll, den es fortwährend - rotgrün inspiriert - aus sich hervorbringt, erstickt. Möge es nur bald zur Hölle fahren!

Gravatar: Old Shatterhand

@Gert Müller,
ich bin zwar ein Wessi aber ich sehe das genauso. Wir sollten diesem Bürokraten- und Technokratenpack soviel Sand ins Getriebe streuen wie es nur geht, denn mit einer freien Demokratie hat das alles schon lange nichts mehr zu tun. Wir leben schon jetzt wieder in einer neuen verfluchten Diktatur und darauf habe ich eine Stinkwut im Bauch.

Gravatar: Frank

Wenn es nach mir ginge gäbe es überhaupt kein Plastik mehr im Verpackungssektor etc.

Hin und wieder kommt also doch etwas gutes aus Brüssel.

Viele dinge lassen sich durch natürliche Rohstoffe ersetzen. Plastik ist nicht die Lösung aller Lösungen sondern ein Mega Umweltproblem betrachtet man nur die Riesigen Plastikstrudel auf den Ozeanen, die Verseuchung der Fische und den verantwortungslosen Umgang vieler mit ihrem Müll.

Ich habe damit überhaupt garkein Problem und finde es grundsätzlich richtig. Falsch finde ich es sich aus Prinzip gegen alles aus Brüssel zu wehren obwohl es aus demokratischer Sicht widerum vollkommen richtig ist. :-)

Was mich wirklich nervt ist der verpackungswahn. Und mit der Internetgesellschaft wird es durch die Pakete immer mehr. Da kommt dann eben nochmal zur üppigen Verpackung noch eine üppigere hinzu. Was mich nervt sind Mogelverpackungen. Im unteren fenster ist die Kiste voll, drehst du sie um ist alles leer. 30, 40, 50% überverpackt nur um dem Kunden vorzugaukeln er bekäme mehr als tatsächlich drin ist.

Was mich nervt sind Doppelverpackungen, Kleingebinde und Buntfarbige Verpackungen. Da können sie gleich weitermachen. Immer mit der Axt ran.

In unserer Familie produzieren wir relativ wenig Müll, und der besteht hauptsächlich aus ein paar Pappkartons und Bioabfall. (Gesunde Lebensweise) Ich weiß, das ist nicht jedermanns Sache und muß es auch nicht.

Nur damit jemand gestresster Weise sein fettiges Fastfood unterwegs essen kann, oder auf Partys nicht abgewaschen werden muß, die unzersetzbaren Müllberge auftürmen lassen? Nicht mit mir.

Ich stehe dahinter! Selten aber doch hin und wieder schon.

Weg mit dem Plastikmüll! Gut so!

Gravatar: Karl Brenner

Demnächst kann man sich die Löffel wieder selber schnitzen

Gravatar: Gerd Müller

Wir sollten Brüssel den Kampf ansagen und zwar alle gemeinsam !

Ich komme mir vor wie in der Ostzone, wo das Zentralkomitee über alles und jedes Verbot oder Erlaubnis aussprach.
Diese Sorte Bevormundungspolitik benötige ich nicht mehr.
Ich habe sie 40 lange Jahre ertragen müssen und ich kann jedem nur raten:
„Wehrt euch dagegen, solange es noch geht !!!!"

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