Ethische Probleme entstehen, wenn Politik »Impfmüdigkeit« bekämpfen will

Es gibt keine »moralische Verpflichtung« sich impfen zu lassen

Präsident des bioethik Instituts NCBC kritisiert die Rhetorik mit der Impfgegner beschimpft werden.

Bild: Pixabay
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Wer hat die Beschimpfungen nicht schon einmal gehört: »Impfmuffel« oder »Impfverweigerer«. Diese Schlagworte werden verwendet, um diejenigen zu beschimpfen, die sich bisher nicht für einer der Impfstoffe entschieden hat. Diese Begriffe legen nahe, dass die »Gegner« von Impfungen, eine schlechte Entscheidung getroffen haben oder im schlimmsten Fall zur Notlage der Nation beitragen.

In einem Kommentar auf der Webseite des Nationalen katholischen Bioethik-Zentrums der Vereinigsten Staaten, kommentierte Präsident Joseph Meaney diese Rhetorik:

»Zögern kann eine neutralere Bedeutung haben, wie z. B. ‚abwarten und sehen‘, aber im Allgemeinen wird der Begriff sehr negativ verwendet, um Personen als durch irrationale Ängste zur Untätigkeit gezwungen oder als ‚wissenschaftsleugnende Anti-Vaxxer‘ darzustellen. Artikel wie dieser, die eine nachdenklichere und respektvollere Perspektive auf die Ungeimpften einnehmen, sind leider nicht die Norm.«

Schon in der Sprache beginnt die Meinungsbildung, zu der die Medien ihren Teil beitragen:

»Als Bioethiker mit langjähriger Erfahrung in der Pro-Life-Bewegung habe ich gesehen, wie die Manipulation der Sprache als wirksames Instrument von Ideologen eingesetzt wird. Die millionenfache Legalisierung der medizinischen Tötung von ungeborenen Kindern, die als positive Entscheidung dargestellt wird, bei der es nur um ‚reproduktive Rechte‘ oder die Kontrolle über den Körper der Frau geht, ist ein Meisterwerk dieser Strategie. Der erste Schritt in jeder Kampagne, die darauf abzielt, eine bestimmte Gruppe zu Unrecht zu diskriminieren, besteht darin, sie zu verunglimpfen und letztlich zu entmenschlichen. In der Frühphase der Abtreibungslegalisierungsbewegung war es üblich, menschliche Föten und Embryonen auf unwissenschaftliche Weise als ‚Gewebeklumpen‘ oder ‚Zellhaufen‘ zu bezeichnen. Ich denke, dass die freiwillig Ungeimpften zur Zielscheibe werden, da ein wachsendes rhetorisches Arsenal gegen sie eingesetzt zu werden scheint.«

Dagegen setzt Meaney die wirkliche Freiheit, die auch von der Katholischen Kirche verteidigt wird:

»Die katholische Kirche und die grundlegende Bioethik haben großen Respekt vor der informierten Zustimmung. Es entspricht auch dem gesunden Menschenverstand, dass jeder Einzelne, wenn möglich, medizinische Entscheidungen erst dann treffen sollte, wenn er die Risiken und Vorteile der verschiedenen Handlungsmöglichkeiten ausreichend kennt. Einer der frustrierendsten Aspekte der COVID-19-Pandemie sind jedoch die wissenschaftlichen Unwägbarkeiten, die sie begleiten. Niemand kennt alle langfristigen Auswirkungen einer Infektion mit dem Virus oder die langfristigen Risiken oder Vorteile der neu entwickelten Impfstoffe. Es lassen sich vernünftige Schlüsse ziehen, aber die Ehrlichkeit zwingt uns zuzugeben, dass wir einfach keinen hohen Grad an Gewissheit haben können, bevor nicht genügend Zeit vergangen ist und eine gute wissenschaftliche Analyse durchgeführt worden ist. Dies ist für viele Menschen zutiefst unbefriedigend.«

Diese Freiheit sei besonders im Bezug auf die Impfung zu respektieren:

»Die Kirche befürwortet das Konzept der ‚moralischen Gewissheit‘, wenn die Informationen unvollständig sind. In den meisten Fällen können wir keine absolute Gewissheit haben, wie sollen wir dann eine moralische Entscheidung treffen? Im Gegensatz zum Standard ‚über jeden vernünftigen Zweifel erhaben‘, der in Gerichtsverfahren zur Feststellung von Unschuld oder Schuld verwendet wird, sind Katholiken dazu aufgerufen, gewissenhafte Urteile auf der Grundlage eines Übergewichts an Beweisen zu fällen. Es besteht die Möglichkeit eines Irrtums, aber durch Unentschlossenheit gelähmt zu sein, weil es keine absolute Gewissheit gibt, ist schlimmer.«

»Die Massenimpfung ist eine bedeutsame Maßnahme im Bereich der öffentlichen Gesundheit, die in einem Kontext durchgeführt wird, in dem die Medien und die Behörden in bedeutenden Teilen der US-Bevölkerung eine Glaubwürdigkeitskrise erleben. Die Tatsache, dass die derzeit verfügbaren COVID-Impfstoffe neu sind und nur über eine Notfallzulassung und nicht über eine vollständige Zulassung verfügen, verschärft das Problem noch. Da außerdem alle derzeit in den USA erhältlichen COVID-Impfstoffe eine Verbindung zur Abtreibung aufweisen, da bei der Herstellung und/oder den Tests Zelllinien verwendet werden, die aus der Abtreibung stammen, sind viele Menschen entschlossen, zu warten. Im National Catholic Bioethics Center (NCBC) haben wir häufig Kontakt mit Personen, die sich nur dann gegen COVID impfen lassen wollen, wenn es einen Impfstoff gibt, der keine Verbindung zur Abtreibung hat. Diese Menschen sind eindeutig nicht ‚zögerlich‘, sondern eher nicht bereit, ihre ethischen Grundsätze oder ihr Gewissen zu verletzen,« fügt Meaney hinzu.

In seiner Funktion als Präsident bekräftigt Meaney, dass das NCBC jeden Menschen bei seiner Gewissensentscheidung stützt, da es keine strikte moralische Verpflichtung in die eine oder die andere Richtung gibt.

»Der NCBC hat bekräftigt, was die Kirche schon oft bekräftigt hat. Katholiken und alle Menschen sind aufgerufen, nach bestem Wissen und Gewissen und unter Berücksichtigung ihrer persönlichen Umstände zu entscheiden, ob sie einen der COVID-Impfstoffe nehmen sollen oder nicht. Es gibt viele Faktoren, die bei einer solchen Entscheidung eine Rolle spielen, und das NCBC hat eine Anleitung zur Verfügung gestellt, die bei der persönlichen Entscheidungsfindung helfen soll. In dieser Frage gibt es Freiheit und keine strikte moralische Verpflichtung in die eine oder andere Richtung. Wir von der NCBC sind der Meinung, dass die besten ethischen Entscheidungen ‚im Augenblick‘ auf der Grundlage eines guten Verständnisses der Fakten getroffen werden, wenn die Menschen nicht unter Druck stehen oder von starken Emotionen beherrscht werden. Aus diesem Grund lehnen wir Zwangsmaßnahmen und Impfvorschriften ab, insbesondere solche ohne großzügige medizinische, Gewissens- und religiöse Ausnahmeregelungen.«

»Ethische Probleme ergeben sich häufig, wenn politische Entscheidungsträger und andere Meinungsführer Strategien zur Überwindung der ‚Impfmüdigkeit‘ entwickeln. Informationskampagnen, die solide Informationen über die Vorteile der COVID-Impfung verbreiten und nicht übertreiben, indem sie ein Sicherheitsniveau behaupten, das unmöglich zu erreichen ist, sind ein guter Weg, um die Menschen zur Einsicht zu bringen. Die Verweigerung des Zugangs zu Enkelkindern, solange sie nicht vollständig geimpft sind, ist ein Beispiel für die Art von emotionaler Erpressung, die nicht akzeptabel ist,« fügt er hinzu.

»Von Ungeimpften zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen zu verlangen, kann gerechtfertigt sein, nicht aber, sie aus dem öffentlichen Raum oder von der Arbeit zu verbannen. Es gibt eine grundlegende ethische Verpflichtung, Menschen gerecht und mit Nächstenliebe zu behandeln. Wir wollen nicht, dass die Gesellschaft Menschen bestraft oder diskriminiert, auch nicht im Namen des guten Ziels, die Pandemie schneller zu überwinden. Der Nächstenliebe und dem Gemeinwohl ist am besten gedient, wenn man auf Bedenken und Gewissensbisse eingeht, anstatt die Zwangsbefugnisse des Staates und anderer Institutionen auszunutzen.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Lutz

Kopiert:

"Eine Impfkampagne wie heute gab es schon einmal – 2009, als die Schweinegrippe in Deutschland grassierte.

Es galt, das Virus H1N1 zu bekämpfen, und alle, die heute das große Wort führen, spielten auch damals schon Hauptrollen – das Robert-Koch-Institut, RKI und dessen ständige Impfkommission Stiko. Nach der Darstellung des „Spiegel“ ( Ausgabe 51/2015 ) hätten Experten seinerzeit zur Impfung aufgerufen. Der damalige Präsident des RKI habe Ende Oktober 2009 gewarnt, schon eine einzige Mutation der neuen Grippe H1N1 könne das Virus sehr viel aggressiver machen und die Todesrate deutlich erhöhen.

Es wurde getrommelt und getrommelt.

Später stellte sich dann heraus, dass der eingesetzte Impfstoff Pandemrix eine Nebenwirkung mit sich brachte. Geimpfte erkrankten an Narkolepsie, einem Leiden, das mit Schlafanfällen und Halluzinationen einhergeht. Die Krankheit ist unheilbar. Den meisten Betroffenen ist es nicht mehr möglich, einen Beruf auszuüben. Sie bleiben lebenslang behindert.

Der „Spiegel“ zitierte den damaligen Geschäftsführer des „arznei-telegramms“ :

„Der Einsatz des kaum erprobten Mittels sei ein Großversuch an der deutschen Bevölkerung“.

Klingt das nicht vertraut?

Wer entschädigte nun die Impfopfer?

Der Pharmakonzern natürlich nicht – dessen Haftung war in den Kaufverträgen mit den Bundesländern ausgeschlossen worden.

Mit dem Staat mussten die Betroffenen lange um eine Rente kämpfen.

Einige schafften es – sie erhielten monatliche Bezüge von 243 bis maximal 426 Euro.

Der „Spiegel“ stellte die Problematik anhand der Geschichte eines 13-Jährigen Mädchens dar.
Ihr Vater dachte sich: Wenn kluge Leute mir sagen, lass dich impfen, dann machst du das.

„Zwei Jahre später“, so schreibt das Magazin“, wünschen sich Annas Eltern nichts sehnlicher, als den Tag, an dem ihre Tochter geimpft wurde, aus dem Kalender streichen zu dürfen.“

Wer möchte sich nach all dem gegen Corona impfen lassen und danach gegebenenfalls um 243 Euro Rente kämpfen?

So sieht es nämlich aus. Von den Politikern kommen nur Phrasen. Sie wollen sich für hohe Impfquoten feiern lassen.

Um die Opfer kümmert sich keiner."

Gravatar: Gerhard G.

Sind unsere Politiker verrückt geworden?

Heute überall zu lesen : „PAUL-EHRLICH-INSTITUT“ MELDET ERSTE 1.028 IMPF-TOTE IN DEUTSCHLAND

Nach dieser Meldung wird sich kaum noch jemand impfen lassen . Unsere Saftnasen ( Laienmediziner aus der Politik) sind ja von jeglicher Haftung entbunden ...brauchen also keinen Knast fürchten.Langsam frage ich mich in welchem Gangsterstaat ich lebe ...ein Staat der seine Bürger via Impfung umbringt ...
Das kommt davon wenn ein unausgegorener Impfstoff so schnell auf den Markt geworfen wird ohne jegliche Kenntnisse über Nebenwirkungen und Spätfolgen.

Gravatar: Klimax

Die angebliche Verpflichtung Anderen gegenüber in bezug auf die Impfung ist frei erfunden, noch dazu schlecht erfunden. Entweder die Impfungen immunisieren, dann kann ein Ungeimpfter einen Geimpften nicht schaden, oder die Impfungen immunisieren nicht, dann können Geimpfte auch durch andere Geimpfte angesteckt werden. Es gibt also keinerlei moralische Gründe dieser Art, zur Impfung zu nötigen.
Zudem wird meist moralisch mit altruistisch gleichgesetzt; das ist falsch. Es gibt moralische Pflichten gegen sich selbst. Dazu gehört auch, auf seine Gesundheit zu achten und selbstbestimmt, d.i. aus eigener Verantwortung zu leben. Die Ablehnung einer regierungsamtlich gewünschten aber schlecht begründeten Impfung ist in diesem Sinne eine moralische Pflicht.

Gravatar: Papa Schlumpf

Ich wähle AFD
Dann bin ich auf jeden Fall Imun gegen diesen Impfwahn

Gravatar: Nordmann

Wer bereichert sich direkt und indirekt an dieser fragwürdigen Impfaktion?
Und wer hält in der Politik die Hand auf?
Was überwiegt, der gesundheitliche Nutzen - oder der gesundheitliche und wirtschaftliche Schaden für unsere Bevölkerung?
Auf jeden Fall ist Corona eine wunderbare Ablenkung von den vorherigen wirtschaftlichen und humanitären Schäden, welche die Merkel-Regierung dem deutschen Volk zugefügt hat. Zeit für eine patriotisch-konservative Regierung.

Gravatar: <Frank>

Bitte unterlasst es das Wort "Impfung" zu benutzen. Es ist keine Impfung es ist nur eine Spritze.

Eine Impfung schützt, die Spritze schützt vor garnichts und das bei niemandem.

Es wäre schön wenn die Redaktion ihr Vokabulargebrauch dahingehend ändern würde, denn sie bringt dadurch ganz seriöse Impfungen in stark Verruf und unter Umständen entsteht ein regelrechter Impfhass gegen alles!

Nennt es doch einfach "Die Spritze" und "spritzen".

Das ist neutral und enthält keine Lügen.

Gravatar: Alex Lund

@ werner
Lesen Sie mal
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-impfstoff-corona-101.html

Die EU kauft 1,8 Milliarden Impfdosen.
Wieviel Einwohner hatte die EU nochmal?
Damit können alle EU Bürger mindestens 4mal geimpft werden.
Also stimmen wohl die Gerüchte: Die Impfung schädigt unser Immunsystem und die Geimpften brauchen alle paar Monate eine neue Impfung weil sie ansonsten aufgrund des geschädigten Immunsystems draufgehen.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Es gibt keine »moralische Verpflichtung« sich impfen zu lassen
Präsident des bioethik Instituts NCBC kritisiert die Rhetorik mit der Impfgegner beschimpft werden.“ ...

Auch aus meiner Sicht vollkommen zurecht!!!

Müsste dazu nicht auch erst Moral – ganz besonders bei den angeblich als Vorbild dienenden uns Diktierenden einkehren?

Lang ´nicht das letzte` Paradebeispiel für den extremen Moralverfall in Politik, Wirtschaft ... und Sport lieferte uns das Jahr 2015!
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/ohne-werte-und-moral-was-die-fifa-und-vw-gemeinsam-haben/12396822.html

Wie „CUM-Ex“, „Wirecard“ etc. heute zeigen, lässt sich auch eine derartige Moral der entsprechenden Akteure von Jahr zu Jahr immer wieder ´weit` übertreffen!!!

Von den als "Pack" Bezeichneten aber wird "Moral" dringend verlangt!!!

Weil die "Doppelmoral" längst auch die Politik beherscht???

Gravatar: karlheinz gampe

Der Souverän, der Bürger ist viel klüger und gebildeter als dumme ungebildete Politiker der Altparteien. Ein freier , ein mündiger Bürger ist Selbstentscheider und braucht keinen ungebildeten dummen korrupten Politidioten der Altparteien als Vormund.

Gravatar: werner

Warum sind Söder, Lauterbach und Konsorten so scharf darauf, dass sich jeder impfen lässt. Warum hat sie noch niemand gefragt. Wäre interessant was sie darauf antworten.
Mit Sicherheit nicht damit die Bürger gesund bleiben. Dazu gibt es keinen Beweis. Also warum?
Jetzt kommt die dritte Giftspritze. Danach kommt die Vierte, die Fünfte, Die Sechste usw.

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