Australien und Neuseeland empört über aufstachelnde Rede des türkischen Präsidenten

Erdogan macht Wahlkampf mit Christchurch-Attentäter-Video

Der türkische Präsident Erdogan ließ im Wahlkampf das Gewaltvideo des Christchurch-Attentäters mit einem Blutbad in zwei Moscheen zeigen, um Stimmung gegen den Westen zu machen. Australiens Regierungschef bestellte wegen Erdogans hetzerischer Rede dazu den türkischen Botschafter ein.

Foto: Erdoğan Resmî Flickr Hesabı/ CC0
Veröffentlicht:
von

Der australische Regierungschef Scott Morrison ist tief verärgert über jüngste  Äußerungenen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, die er als »sehr beleidigend« werte. Morrison kündigte an, unverzüglich den türkischen Botschafter in Canberra einzubestellen.

Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern erklärte, dass Außenminister Winston Peters in die Türkei reisen werde, um Erdogan mit dessen Aussagen zu »konfrontieren«. »Er geht dorthin, um die Dinge richtigzustellen, von Angesicht zu Angesicht«, sagte Ardern.

Der türkische Präsident Erdogan hat im Wahlkampf des Landes für die Kommunalwahlen am 31. März Videoaufnahmen des Christchurch-Attentäters auf einer Großleinwand gezeigt und die Anschläge auf zwei Moscheen mit 50 Toten in Neuseeland als Angriffe auf den Islam und auch auf die Türkei verurteilt.

Dabei sprach Erdogan in seiner Rede von einem »jüngsten Beispiel des wachsenden Rassismus und der Islamphobie« des Westens, während Ausschnitte aus dem vom Attentäter ins Internet eingestellten Gewaltvideo liefen, in dem nacheinander Moscheebesucher erschossen werden. Erdogans Zuhörer bekamen ein unzensiertes Blutbad zu sehen.

Erdogan forderte im weiteren Verlauf die Todesstrafe für den 28-jährigen aus Australien stammenden Täter, obwohl die dort seit 1961 abgeschafft ist. Dieser führte aus: »Wenn Neuseeland ihn nicht zur Rechenschaft zieht, werden wir dies tun – auf eine andere Weise.«

Der türkische Präsident drohte Australiern mit antimuslimischer Gesinnung dasselbe Schicksal an, wie es den Truppen der Entente-Mächte aus Großbritannien und Empire-Ländern wie Australien und Neuseeland im Ersten Weltkrieg bei der Schlacht von Gallipoli gegen eine vor allem osmanische Streitmacht widerfahren sei. Man werde sie im Sarg zurückschicken.

In dieser Schlacht von Gallipoli zwischen Februar 1915 und Januar 1916 starben mehr als 8.000 Australier und mehr als 2.000 Neuseeländer, während auf beiden Seiten mehr als 100.000 Soldaten ums Leben kamen. Die osmanischen Truppen siegten unterstützt von ihren Verbündeten Deutschland und Österreich-Ungarn.

Dass am Montag ein aus der Türkei stammender Bürger im niederländischen Utrecht wahllos das Feuer auf ihm offensichtlich unbekannte Personen eröffnete, mit mehreren Todesopfern, ist hingegen Erdogan bis heute keine Reaktion wert.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: H.M.

An und für sich hat Erdogan gesunde Instinkte: Er kann (aus seiner Sicht) Freund von Feind unterscheiden (und er vertritt die Interessen des Islams und seines Staates). Es ist doch eher das Problem der Europäer, dass ihnen diese Unterscheidungsfähigkeit fehlt.

Aber das Gewaltvideo zu verbreiten ist verantwortungslos. Und wer einer Religion mit bisher ca. 270 Mio Todesopfern angehört, sollte sich eher mit Schweigen hervortun.

Gott schenke unserem geliebten deutschen Volk und Vaterland und seiner heiligen Kirche Männer vom Format eines Martin Luthers, die sahen und sagten, dass der Islam und sein politischer Arm (damals: Osmanen) eine Strafe und Gefahr sind.

Eine Strafe Gottes für unsere Sünden, weswegen wir Buße tun müssen. Eine Gefahr, gegen die man sich selbstverständlich zu wehren hat.

Der Islam ist vom Geist des Antichristus getrieben. Er lästert Gott und beschuldigt das Volk Gottes. So wie es eben der Satan als Ankläger der Brüder tut. Man widersteht ihm und geht nicht auf sein Schlangengift ein. Darum schließt man auch keine Knebelverträge mit dem Despoten vom Bosporus, sondern vertraut auf Gott im Kampf gegen das osmanische Reich. Darum spricht man auch nicht, "Der Islam gehört zu Deutschland", sondern bekennt, dass unser Land christlich ist und bleibt.

Oh gebe Gott uns einen Luther und keinen Bedford-Strohm! Oh gebe Gott uns einen mutigen und weisen Fürsten! Oh beschütze Gott meine lieben Deutschen!

Gravatar: SVEN GLAUBE

CIA-Web-Sites listete Christchurch-Moschee auf CIA-Landkarte mit Islamische-Terrorismus-Moschee in Neuseeland, auch Christchurch-Moschee ist aufgelistet !!!! https://www.cia.gov/library/publications/resources/the-world-factbook/attachments/maps/NZ-map.gif

CIA-Landkarte mit Terrorismus-Moschee n in Neuseeland: https://www.cia.gov/library/publications/resources/the-world-factbook/attachments/maps/NZ-map.gif

https://www.cia.gov/library/publications/resources/the-world-factbook/attachments/maps/NZ-map.gif

Weiterführender CIA-Factsheet zu Terrorismus-Moschee n in Neuseeland !

https://www.cia.gov/library/center-for-the-study-of-intelligence/kent-csi/vol48no1/pdf/v48i1a03p.pdf

Gravatar: Emma Klüger

Ich will ihn nie wieder in Europa sehen und deshalb wünsche ihn die 40 Jungfrauen schnellstens, basta....
Wenn Weber die Beitrittsgespäche nicht beendet, ist er auch bald wieder weg....
Der Sultan wird nur durch die eigene Leute dort in der macht gefährdet, wie viele andere Staaten auch und alle seine Moscheen kann er gleich mitnehmen und bei sich aufbauen, fertig bin ich mit ihn....

Gravatar: Thomas Waibel

Erdogan verurteilt den Anschlag auf eine Moschee und behauptet, er würde die Verantwortlichen ermorden lassen.

Warum tut er nicht das, wenn Muslime junge Christen ermorden, indem sie in Nigeria eine christliche Schule in Brand setzen?

Oder meint Erdogan es sei legitim, "Ungläubige" zu töten?

Gravatar: Frost

Auch so einer, der gar nicht mehr weiß, wo er dran ist. Die Normalen scheint man nur noch bei der einfachen Bevölkerung zu finden. Und die tritt man ständig in den A...

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang