Die schwächsten der Gesellschaft müssen geschützt werden

England: 1.700 Mediziner unterschreiben gegen ärztliche Sterbehilfe

Die Mediziner weisen auch darauf hin, dass der assistierte Suizid keine rein individuelle Entscheidung ist und eine Gesetzesänderung »uns alle betrifft«.

Bild: pxhere
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Mehr als 1.700 Mediziner haben sich in einem Schreiben an Gesundheitsminister Sajid Javid gegen die Legalisierung der Sterbehilfe ausgesprochen und erklärt, dass sie das Leben eines Patienten nicht beenden werden, selbst wenn sie darum gebeten werden.

Im Vorfeld der Debatte über Baroness Meachers Gesetzentwurf zur Sterbehilfe im Oberhaus an diesem Freitag haben 1.682 Ärzte, Krankenschwestern und andere medizinische Fachkräfte einen offenen Brief an Sajid Javid unterzeichnet, in dem sie darum bitten, dass das derzeitige Gesetz, das Sterbehilfe verbietet, unverändert bleibt, wie LifeNews berichtet.

Die Mediziner argumentieren, dass die Erfahrungen Kanadas, wo assistierter Suizid und Euthanasie erst vor fünf Jahren legalisiert wurden und sich bereits erheblich ausgeweitet haben, zeigen, dass es »für jede Regierung unmöglich ist, Gesetze zur Suizidbeihilfe zu entwerfen, die einen rechtlichen Schutz vor einer zukünftigen Ausweitung und Erweiterung dieser Gesetze beinhalten.«

In dem Schreiben heißt es weiter: »Jede Änderung würde die Fähigkeit der Gesellschaft gefährden, schutzbedürftige Patienten vor Missbrauch zu schützen, sie würde das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Ärzte untergraben und sie würde eine klare Botschaft an unsere gebrechlichen, älteren und behinderten Patienten über den Wert senden, den die Gesellschaft ihnen als Menschen beimisst.«

Die Mediziner weisen auch darauf hin, dass der assistierte Suizid keine rein individuelle Entscheidung ist und eine Gesetzesänderung »uns alle betrifft«.

»Manche Patienten würden einen assistierten Suizid nie in Erwägung ziehen, wenn man ihn ihnen nicht vorschlagen würde. Die grausame Ironie dieses Weges besteht darin, dass die Gesetzgebung, die in der guten Absicht eingeführt wurde, die Wahlmöglichkeiten der Patienten zu verbessern, die Wahlmöglichkeiten der Schwächsten einschränken wird.«

In dem Schreiben wird auch darauf hingewiesen, dass 1 von 60 Sterbefällen in Belgien ohne die Zustimmung des Patienten durchgeführt wird.

Am Ende des Briefes erklären die Unterzeichner: »Wir würden den Patienten nicht das Leben nehmen - selbst wenn sie uns darum bitten würden –, aber um unser aller willen und im Interesse künftiger Generationen bitten wir darum, dass das Gesetz unverändert bleibt.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Tina D.

Jeder Mensch sollte selbst entscheiden dürfen, ob er Sterbehilfe in Anspruch nehmen möchte und nicht der Gesetzgeber. Ich persönlich denke auch, dass in einem solchen Fall Ärzte und Familienangehörige NICHT kriminalisiert werden sollten, wenn sie jemandem diese letzte Ehre erweisen und dadurch derjenige in Würde gehen kann.

Falls der Betreffende selbst nicht mehr zu einer Entscheidung in der Lage ist, sollte der Arzt, sofern möglich, zusammen mit den Angehörigen dies entscheiden.

Ich habe eine große Verwandtschaft und daher in einigen Fällen mitbekommen, wie Personen "totgepflegt" wurden, die bereits körperlich und geistig nicht mehr bei uns waren.

Sprich nur noch durch Maschinen am Leben erhalten wurden, sehr starke Schmerzen hatten oder so dement waren, dass sie nur noch Laute von sich geben konnten, an die Decke gestarrt haben, niemanden mehr erkannten und auch nichts mehr von der Welt wussten. Ich persönlich denke, da wäre Sterbehilfe in manchen Fällen eine Gnade gewesen.

Gravatar: Werner Hill

Gerade Ärzte sollten wissen, daß es Fälle gibt, bei denen die einzige humane Lösung die Erlösung ist.

Wieviel Schmerz und Leid ist Haustieren schon erspart worden, indem sie friedlich eingeschläfert wurden! Und Menschen soll das versagt werden? Sollen sie sich lieber vor einen Zug werfen - sofern sie das noch können?

Wollen diese 1700 Ärzte sich aus der Verantwortung stehlen, indem sie den Gesetzgeber auffordern, ihnen eine Entscheidung durch ein Verbot zu ersparen?

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Die schwächsten der Gesellschaft müssen geschützt werden
England: 1.700 Mediziner unterschreiben gegen ärztliche Sterbehilfe“ ...

Ist es da nicht schon sehr viel mehr als erbaulich, dass auch in Deutschland immer mehr Ärzte aus der auch m. „Die schwächsten der Gesellschaft müssen geschützt werden
England: 1.700 Mediziner unterschreiben gegen ärztliche Sterbehilfe“ ...

Ist es da nicht schon sehr viel mehr als erbaulich, dass auch in Deutschland immer mehr Ärzte aus der auch m. E. quasi staatlich verordneten Sterbehilfe aussteigen???
https://www.bild.de/bild-plus/ratgeber/2021/ratgeber/mehr-als-23000-aerzte-impfen-nicht-mehr-ein-arzt-nennt-die-gruende-dafuer-77391446,view=conversionToLogin.bild.html

Gravatar: werner

Jeder der sterben will, muss Sterbehilfe bekommen. Das geht den Politikern, den Pfaffen oder irgendeinem Anderen, einen nassen Scheiss an.

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