Gastbeitrag von Robert Royal

Eine neue Synodalversammlung – was gibt es schon zu befürchten?

Kardinal Müller warnt im Interview davor, dass die neue Synode mit einer Demokratisierung des Glaubens das kirchliche Lehramt ersetzen will.

Bischöfe in Synodalversammlung/Bild: National Catholic Register
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[Wir veröffentlichen in eigener Übersetzung einen Gastbeitrag von Robert Royal. Das Original finden Sie hier.]

Viele Menschen haben sich über die Synode zur Synodalität gewundert - das »gemeinsame Vorgehen«, das einige Personen im Vatikan (und ihre unmittelbaren Verbündeten) zu begeistern scheint, aber fast niemanden sonst. Selbst viele der Kardinäle aus allen Kontinenten, die vor einem Monat im Vatikan zum Konsistorium versammelt waren, fragten sich, was »Synodalität« nach über einem Jahr der Konsultationen auf »nationaler Ebene« bedeutet.  In den Ausführungen von zwei sehr unterschiedlichen Kardinälen werden wir nun vielleicht einige Antworten erhalten.

Kardinal Mario Grech - Generalsekretär der Bischofssynode - erklärte kürzlich am Runden Tisch der Kirchenleitung, dass er bei Kontroversen wie der Kommunionspendung für geschiedene und wiederverheiratete Katholiken oder dem Segen für gleichgeschlechtliche Paare keine Angst habe:

Was hat die Kirche zu befürchten, wenn diese beiden Gruppen unter den Gläubigen die Möglichkeit erhalten, ihren intimen Sinn für die von ihnen erlebten geistlichen Realitäten zum Ausdruck zu bringen? Könnte dies nicht eine Gelegenheit für die Kirche sein, auf den Heiligen Geist zu hören, der auch durch sie spricht?

Er hat auch gesagt, dass, ob lateinische Messbesucher oder LGBTQ+, »jeder gehört werden sollte« und »niemand ausgeschlossen wird.«

Wie dieser Versuch, fair und ausgewogen auszusehen, deutlich macht, wird natürlich nicht wirklich jedem zugehört. Katholiken, die an der traditionellen lateinischen Messe teilnehmen - und tatsächlich gläubig sind - wurden grob behandelt, manche könnten sagen, ausgeschlossen. LGBTQ+-Katholiken wurden unterdessen mit Samthandschuhen angefasst und können - um (brutal) offen zu sein - nur durch einen Missbrauch von Begriffen als gläubig bezeichnet werden.

Der Kardinal hat sich außerdem in eine gefährliche Lage gebracht. Man sollte sehr vorsichtig sein, wenn man auch nur andeutet, dass der Heilige Geist spricht - vor allem, wenn er plötzlich den Kurs gewechselt zu haben scheint. Dass er vielleicht nicht gemeint hat, was er ganz am Anfang sagte, als er sie als Mann und Frau schuf. (Anfang dieses Jahres sagte Kardinal Jean-Claude Hollerich, der von Papst Franziskus zum Generalreferenten für die Synode über die Synodalität ernannt wurde, über die Lehre der Kirche zur Homosexualität: »Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir hier eine grundlegende Revision der Lehre vornehmen. «)

Wenn die gesamte jüdisch-christliche Tradition sich über eine der frühesten biblischen Aussagen darüber, was wir Menschen sind, geirrt hat - prominente Persönlichkeiten wie Pater James Martin S.J. haben diese Möglichkeit angesprochen -, dann steht fast alles zur Disposition, einschließlich der Frage, ob Gott in Schrift und Tradition gesprochen hat. Traurigerweise hat dies dazu geführt, dass viele, die ihre Identität in der Sexualität finden, sich fragen, ob Gott überhaupt existiert.

Daher war es sehr ermutigend, dass Kardinal Gerhard Müller, ehemaliger Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre - dem Lehramt des Vatikans - letzte Woche vor einer »feindlichen Übernahme« innerhalb der Kirche selbst gewarnt hat, der man widerstehen müsse. (Sie können das Interview des Kardinals mit Raymond Arroyo in der EWTN-Sendung The World Over und meine eigenen Kommentare zu seinen Äußerungen in derselben Folge sehen, indem Sie hier klicken. Es gibt auch ein grobes Transkript beim National Catholic Register - hier).

Kardinal Müller ist ein gewichtiger Theologe und im Gegensatz zu vielen - innerhalb und außerhalb des Glaubens -, die die Kirche gerne von zeitgenössischen Obsessionen umgestalten lassen würden, besteht er darauf, dass das Hören, das immer zuerst stattfinden muss, Gott gilt, insbesondere so, wie er sich in Jesus Christus offenbart hat.

Der Ansatz, den Kardinal Grech und andere verfolgen, zeigt dagegen ein aus der Kirchengeschichte bekanntes Muster:

»Das ist eine Hermeneutik [Auslegungsweise] des alten Kulturprotestantismus; und Modernismus: Das ist die individuelle Erfahrung auf der gleichen Ebene wie die objektive Gottesoffenbarung. Und Gott ist für dich nur eine Wand, auf die du deine eigenen Ideen projizieren kannst, um einen gewissen Populismus in der Kirche zu erzeugen. Aber es ist offensichtlich, dass das absolut gegen die katholische Lehre ist. Wir haben die Offenbarung Gottes in Jesus Christus. Und die ist definitiv in Jesus Christus abgeschlossen und vollendet. Das ist völlig klar: Jesus hat über die Unauflöslichkeit der Ehe gesprochen. Und wie ist es möglich, dass Kardinal Grech intelligenter ist als Jesus Christus, wo er sich die Autorität nimmt, zu relativieren, zu untergraben, was von Gott ist?«

Das ist der springende Punkt, und zwar nicht nur für Kardinal Grech. Das synodale Zuhören wird als ein pastoraler Ansatz zur Begleitung der Gläubigen dargestellt. Aber wie wir aus der jüngeren Geschichte in säkularen Kontexten wissen, ist all dies in Wirklichkeit ein Vorspiel zur Kapitulation. Andersdenkende fühlen sich durch den Dialog weder gehört, noch mäßigen sie sich. Es hat sich immer wieder gezeigt, dass sie dadurch nur ermutigt werden.

In dem Interview stellte Raymond Arroyo dem Kardinal eine direkte und schwierige Frage: Warum glauben Sie, dass der Papst dies zulässt?

»Ich kann das nicht verstehen. Ich muss es offen sagen, denn die Definition des Papstes ist, und [basierend auf] dem Vatikanischen Konzil und auch der Geschichte der katholischen Theologie, dass er die Wahrheit des Evangeliums und die Einheit aller Bischöfe und der Kirche in der geoffenbarten Wahrheit garantieren muss.

Päpste müssen natürlich auch die Dinge berücksichtigen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Welt geschehen. Aber die Antwort des Kardinals drückt - in einfachen und konkreten Worten - das Kernverständnis dessen aus, was unsere Theologie und das Zweite Vatikanum selbst als die Rolle des Papstes definiert haben.«

Im Gegensatz dazu hat Kardinal Grech - ein Kirchenrechtler, kein Theologe - diese Rodomontade abgeliefert: »Eine korrekte Rezeption der Ekklesiologie des Konzils setzt so fruchtbare Prozesse in Gang, dass sich Szenarien eröffnen, die sich nicht einmal das Konzil vorgestellt hat und in denen das Wirken des Geistes, der die Kirche leitet, offenbar wird.«

Aber was ist zu befürchten?

Es fällt uns nicht schwer, uns fast sechzig Jahre nach dem Konzil vorzustellen, wohin die Aktivierung dieser Szenarien und fruchtbaren Prozesse führen wird.

Kardinal Müller gebührt das letzte Wort über das, was die Leiter des synodalen Prozesses geschaffen haben: »Sie haben die Absicht, ihre eigenen subjektiven Vorstellungen gegen die geoffenbarte Wirklichkeit Jesu Christi zu ersetzen. Das ist der Weg zur Zerstörung der katholischen Kirche.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hajo

Oder es andersrum und kurz gesagt auf einen Nenner zu bringen.

Der Vatikan ist über den grünen Zeitgeist, unterstützt durch die Protestanten zum Opfer ihrer eigenen Existenz geworden und die Protestanten waren vor vierhundert Jahren schon Sektierer, nach der Lehrmeinung der katholischen Kirche und das politische Pedant haben sie bei den Grünen gefunden und damit die Katholische Kirche teilweise okkupiert.

Nun sind sie gerade dabei, ihren Glauben zu verweltlichen und mit wissenschaftlichen Erklärungen Gott abzuschaffen und wer sich daran beteiligt kann nicht normal sein oder er verleugnet die Existenz Gottes und das nach zweitausend Jahren Kirchengeschichte.

Daran kann man erkennen welche Gefahr in deren Wirken steckt und wer die Religion besiegt hat und sie ersetzt durch neue universelle Glaubenslehren, der hat die Gesellschaft in der Hand und das dürfte der Vatikan niemals zulassen, es ist Verrat am Herrn und das vom Feinsten, wobei er schon mehrmals verraten wurde, aber nicht in dieser Intensität wie derzeit, was eigentlich unfaßbar ist, wenn man das ganze Prozedere seit Jahren verfolgt und nur noch erschüttert sein kann über die ganze Plasphemie, die auch noch von den Kirchenoberen selbst ausgeht.

Da sind wirklich die finstersten Kräfte am Werk, vor denen schon immer gewarnt wurde und dieser Akt der Vernichtung kommt nicht von ungefähr, da hat Luzifer seine Hand im Spiel und seine irdischen Helfer sind ja auch bekannt, was spätestens jetzt zur Umkehr zwingen sollte, bevor die ihr Höllenreich errichten.

Gravatar: Exbiedermann

Ich habe auch für alle Leute, die an der katholischen Kirche zweifeln oder gar austreten wollen, den folgenden Text aus meinen langjährigen bibelwissenschaftlichen Studien unter dem Titel "Gegen die Säkularisation der römisch-katholischen Kirche durch den irregeleiteten Synodalen Weg unter modernistischen Bischöfen hinter Bischof Bätzing und einem kirchenfeindlich agierenden ZdK unter der Vorsitzenden Dr. Stetter-Karp" zusammengestellt.
Ich bitte alle um Kenntnisnahme und ersuche alle, die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche Jesu Christi, gegründet am Pfingstfest des Jahres 30 n.Chr. unter Eingießung des Heiligen Geistes nicht mehr in mit Austrittsgedanken und Zweifeln zu beleidigen.

Ihre aller Unkenntnis der Botschaft von der Selbstoffenbarung Gottes in Jesus Christus, der Mensch geworden und in die Geschichte eingetreten ist, um vom wahren Wesen seines göttlichen Vaters zum Heil der ganzen Schöpfung Kunde zu bringen, schützt Sie nach menschlichem Ermessen vor der göttlichen Strafe nicht, wenn Sie sich bewusst der göttlichen Offenbarung verweigern!
Anlass für den folgenden Text war meine Erkenntnis, dass sich der derzeitige "Synodale Weg" auf einem fundamentalen Irrweg befindet, der mein Laienapostolat herausforderte.


Text:

"Der gegenwärtige Dissens zwischen der römisch-katholischen Kirche und dem Synodalen Weg in Deutschland beruht auf den unterschiedlichen bibelwissenschaftlichen Ansätzen. Gemäß dem Lehramt der römisch-katholischen Kirche, zuletzt verbindlich dargelegt in der Konzilskonstitution Dei Verbum zur göttlichen Offenbarung (1965), hält das römische Lehramt an der tradierten Frühdatierung der kanonisierten neutestamentlichen Schriften fest. Demnach erfolgte die apostolischen Verschriftung von Gottes Wort in menschlicher Sprache (Dei Verbum) bald nach Tod und Auferstehung Jesu 30 n.Chr. und fand den Abschluss vor der Tempelzerstörung 70 n.Chr. Selbst die Apokalypse des Johannes wird mittlerweile aus guten Gründen aus ihr selbst vor der Tempelzerstörung datiert.

Der Synodale Weg hingegen hält sich in seinem Reformprogramm, wie aus dem Begleitmaterial hervorgeht, an die Vertreter der Spätdatierung aus der deistisch-protestantischen Leben-Jesu-Forschung, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts wegen Jesu Tempelprophetien behaupten, dass die Evangelien und weitere 16 der 27 Schriften des Neuen Testaments erst nach der Tempelzerstörung, also ex eventu verschriftet worden seien, weil kein Mensch prophezeien könne, auch Jesus nicht! Nur 7 Paulusbriefe, davon 5 mit der von Luther falsch adaptierten Rechtfertigungslehre, seien schon vor 70 entstanden. Den protestantischen Leben-Jesu-Forschern geht es seit der Aufklärung darum, mittels der Spätdatierung die Historizität der authentischen apostolischen Verfasser der Evangelien Matthäus, Markus, Lukas und Johannes in Zweifel zu ziehen und damit Jesu Lehre unter anderem über die Heilsnotwendigkeit guter Werke zugunsten der Sola-gratia-Lehre Martin Luthers so stark zu beschädigen, dass das theologische Fundament der römisch-katholischen Kirch ins Wanken gebracht werden kann.

Da es nach Jürgen Habermas keine absolute Wahrheit gibt, ergibt sich die jeweilige Wahrheit aus dem Interesse dessen, der die sie sucht. Auf dem gegenwärtigen Synodalen Weg bestimmt also das Reforminteresse der Synodalen mehrheitlich die Vorstellung von Wahrheit. Demgemäß bedient sich der Synodale Weg entgegen dem Lehramt der Kirche der Hypothese von der Spätdatierung aus der deistisch-protestantischen Leben-Jesu-Forschung, der zufolge die vier Evangelien nicht das Wort Gottes in menschlicher Sprache repräsentierten, sondern lediglich jederzeit relativierbare Menschenworte, die keinem Reformprogramm des Synodalen Weges entgegenstehen können.

Dem entsprechend gehen Spätdatierer bezüglich der vier Evangelien von folgenden Prämissen aus: Erst in nachapostolischer Zeit zwischen 70 und 100 n.Chr. sei mündlich umherirrendes, bereits verändertes Jesusmaterial von unbekannten Verfassern unter falschem Namen, zu unbekannten Zeiten, in unbekannten Gemeinden, unabhängig voneinander gesammelt, geordnet, erweitert, zum Teil aus dem Alten Testament herausgesponnen, mythologisch überformt, an den Zeitgeist angepasst und endlich zu den vier Evangelien verschriftet worden, alles geschrieben von hellenistisch beeinflussten Gemeindetheologen, die niemand gesehen und gekannt hat und die, von Juden und Heiden unreflektiert, wie aus dem Nichts aufgetreten und wieder spurlos im Dunkel der Geschichte verschwunden sind.

Was in den Ohren jedes vernunftbegabten Menschen absolut unwahrscheinlich klingt, ist es auch! Berechnet man nämlich die mathematische Wahrscheinlichkeit des gleichzeitigen Eintreffens all dieser Faktoren zwischen den Jahren 70 und 100, so erhält man einen groben Wert von 1:1000000000 (in Worten: eins zu 1 Milliarde) Das heißt: Wenn die Spätdatierung der Evangelien nur zu einem Milliardstel richtig sein kann, muss auch aus historisch-kritischer Sicht die konfessionsideologische Hypothese von der Spätdatierung falsch sein und damit alles, was aus ihr abgeleitet oder in ihr begründet wird - auch die scheinkatholische Reformideologie des Synodalen Weges.

Zum Ergebnis der Richtigkeit der apostolischen Frühdatierung kommt auch der jüdisch- messianische Bibellehrer Dr. Arnold G. Fruchtenbaum in seinem Buch "Das Leben des Messias. Zentrale Ereignisse aus jüdischer Perspektive" das 2018 in 10. Auflage erschienen ist. In seinen 22 übergreifend behandelten Textstellen aus den Evangelien weist Dr. Fruchtenbaum zum Beispiel im Prolog des Johannes-Evangeliums das Vorhandensein von sechs Wahrheiten aus der rabbinischen Memra-Theologie sowie weiterer rabbinischer Theologie im Hintergrund der synoptischen Evangelien nach. Damit wird dem Leser ein Bezugsrahmen der Zeit vor dem Jüdischen Krieg mit dem noch intakten Hintergrund der jüdischen Gesellschaft zu Lebzeiten Jesu, ihrer Kultur und Theologie ihrer religiösen Führer aus dem Pharisäertum vermittelt.
Ein solcher Befund ist unter Annahme einer Verschriftung der vier Evangelien erst nach der Tempelzerstörung 70, dem zwangsläufigen Ende des Tempelkultes und der Zerstreuung des jüdischen Volkes in alle Welt unter Verlust von über einer Million an Kriegsopfern undenkbar.

Ergänzend zu den Ausführungen von Dr. Fruchtenbaum möchte ich auf die Textstelle 8,19.20 im Johannesevangelium hinweisen, welche dessen Verschriftung vor der Tempelzerstörung voraussetzt. In der Szene geht es um das Selbstzeugnis Jesu vor den Pharisäern, das mit dem Wort Jesu endet: "Weder kennt ihr mich noch meinen Vater; wenn ihr mich kenntet, auch meinen Vater kenntet ihr. Diese Worte redete er beim Schatzkasten, lehrend im Heiligtum; und keiner ergriff ihn, weil noch nicht gekommen war seine Stunde" (Münchner Neues Testament).
Man könnte natürlich einwenden, ein historisch bewanderter Redaktor hätte um 100 die Textstelle gekonnt orts- und zeitgerecht gestaltet, um sich pseudepigraphisch als Autor zu empfehlen. Doch welchem Leser oder Hörer hätte der Ortsvermerk ohne Hinweis auf die inzwischen erfolgte Zerstörung des Tempels interessiert, zumal das Betreten des Tempelplateaus Juden bereits verboten war. Nein, der Tempel musste noch gestanden haben, als der Autor des Johannesevangeliums den Schatzkasten erwähnt, andernfalls wäre seine Bemerkung sinnlos gewesen.

Und ein Weiteres: Nur ein Augenzeuge konnte wissen, dass zu Zeiten Jesu der Tempelvorplatz noch nicht mit Platten belegt war, so dass man unterhalb der vierzehn Stufen vom anstehenden Fels losgetretene Steine zum Steinigen aufsammeln konnte, allerdings mit Zeitverzögerung, die Jesus zum Verbergen reichte.

Zweimal ist er so einer Steinigung entkommen (Joh 8,59; 10,31.39). Im Jahr 62 zum Martyrium des Herrenbruders Jakobus, des Leiters der Jerusalemer Gemeinde, war es bereits anders. Da war der Tempelplatz bereits komplett mit Steinplatten belegt, so dass keine Steine zum Steinigen mehr herumlagen. Daher wurde Jakobus von der Tempelmauer gestürzt, an deren Fuß gesteinigt und mit einer Keule erschlagen.
Auch Paulus musste zu Pfingsten 57 von der wütenden Menge erst aus dem Heiligtum gezerrt werden, bevor man sich daran machte, ihn zu steinigen, er aber von der römischen Tempelwache gerettet wurde,
An ein spontanes Steinigen auf der Tempelplatte war nicht mehr zu denken (Apg 21, 30). Es wäre schon seltsam, hätte es irgendwo an den Küsten des Mittelmeeres noch um 100 jemanden gegeben, der um die Steinigungsmöglichkeiten zum Pascha 30 auf der Südseite des Tempelplateaus Bescheid gewusst hätte. Nein! Das Evangelium nach Johannes ist vor der Tempelzerstörung 70 n.Chr. verschriftet worden und damit sind es auch die synoptischen Evangelien, denn diese werden vom Johannes-Evangelium vorausgesetzt. Solcher Textstellen gibt es nicht wenige. Weitere findet man bei John A T. Robinson, Priority!

Damit kann meines Erachtens die evangelisch-lutherische Hypothese von der Spätdatierung von 20 der 27 Schriften des Neuen Testaments, samt aller falschen Ableitungen und Rückschlüsse, wie der Zweiquellen-Theorie mit ihrer ominösen Quelle Q und der durch diese Hypothese angeregten absurden Ergebnissen der protestantischen Leben-Jesu-Forschung samt aller katholischen Reformphantasien nicht mehr aufrecht erhalten werden!
Das heißt: Der Synodale Weg leitet in die falsche Richtung: Die vier von der Kirche tradierten Evangelisten und alle anderen Verfasser der kanonisierten Schriften sind keine anonymen Personen aus später, nachapostolischer Zeit, sondern Zeitgenossen Jesu aus seinem apostolischen und familiären Umfeld, die wenige Jahre nach Tod und Auferstehung Jesu gemäß Seinem Auftrag begannen, von Seinen Worten und Taten schriftlich Zeugnis abzulegen, als Botschaft von der Selbstoffenbarung Gottes in Jesus Christus, der Mensch geworden und in die Geschichte eingetreten ist, um vom wahren Wesen seines göttlichen Vaters zum Heil der ganzen Schöpfung Kunde zu bringen .Das bedeutet: Der Synodale Weg ist des Teufels und sofort für beendet zu erklären

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „Kardinal Müller warnt im Interview davor, dass die neue Synode mit einer Demokratisierung des Glaubens das kirchliche Lehramt ersetzen will.“ …

Weil „sich die Möglichkeit zu einer persönlichen Begegnung mit dem Andersgläubigen deutlich verbreitert und die Notwendigkeit, religiöse Pluralität gemeinsam zu gestalten, bedeutend vertieft“ wurde
https://www.herder.de/hk/hefte/spezial/religion-unter-verdacht-wohin-entwickelt-sich-der-islam/hochachtung-und-kritik-das-verhaeltnis-der-katholischen-kirche-zum-islam-heute/,
die vermerkelte Kirche aber erste Priorität behält – da sie für die Durch- und Umsetzung des Great Reset unabdingbar ist???

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