Immer im Oktober verrät die Bundesnetzagentur, welche Beträge sie an die Produzenten von sogenannter erneuerbarer Energie zahlt, damit sie weiter Strom produzieren und liefern können. Ohne die von staatlicher Seite verhängten Zwangsgelder, die EEG-Umlage, blieben Windmühlen und Solardächer ein Unikum. So zahlt der Stromverbraucher die Zeche für die Schließung der Zechen.
In diesem Jahr hat sich die Bundesbehörde eine besondere Propaganda einfallen lassen. Auf ihrer Website, die, das nur nebenbei, ebenfalls von Steuergeldern betrieben wird, wirbt sie mit den niedrigsten Kosten für die Energiewende seit 2012. »Im kommenden Jahr«, schreibt das Amt, »beträgt die Umlage zur Deckung der Kosten des nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergüteten Stroms 3,723 ct/kWh.« Das ist der Zuschuss, den jeder Verbraucher zahlt, damit der Ökostrom am Markt präsent bleiben kann.
Was nach nicht viel klingt, bedeutet in der Realität »Förderkosten in Höhe von 20,1 Mrd. Euro« insgesamt. Umgerechnet zahlt jeder, der Steuern zahlt, schlappe 500 Euro pro Jahr, damit sich Windräder und Solarzellen rentieren. Entweder über die Rechnung für den gelieferten Strom oder direkt über die Steuern. Denn machen wir uns nichts vor: Haushalte, deren Stromrechnung der Staat indirekt mitfinanziert, werden gleichfalls vom Steuerzahler unterhalten.
Indes, die Bundesnetzagentur bezeichnet diesen Preis tatsächlich als Schnäppchen. »Für 2021«, schreibt sie, »lag die Umlage bei 6,500 ct/kWh. Die Umlage sinkt damit um fast 43 Prozent. Eine Umlage von unter 4 ct/kWh wurde zuletzt 2012 erreicht (3,592 ct/kWh).« Das ist faktisch zwar richtig. Allerdings heißt es kurz darauf wie nebenbei: »Hauptgrund für den starken Rückgang der EEG-Umlage sind die deutlich gestiegenen Börsenstrompreise.«
Verlogen ist es daher, wenn es wenige Zeilen später heißt: »Der starke Rückgang der Umlage führt für sich genommen zu einer deutlichen Entlastung der Letztverbraucher.« Denn ein gestiegener Börsenstrompreis ist und bleibt ein gestiegener Strompreis. Geändert hat sich nur der Preis für die Subventionen des Ökostroms, also der Anteil an der insgesamt immer höheren Rechnung. Der Rechnungsbetrag steigt dagegen weiterhin schnell.
Damit aber stellt sich eine andere Frage: Ist die durch Abschaltung weiterer Kraftwerke induzierte Erhöhung der Preise nicht am Ende gewollt, damit der Strompreis insgesamt steigt und die politische Rechnung endlich aufgeht, die suggeriert, die Energiepolitik sei ein Erfolg, der sich irgendwann wirtschaftlich lohnt ? – Das macht Sinn. Die konventionellen Energieträger erscheinen plötzlich als Treiber in der Preisjagd und nicht mehr subventionierte Windräder und Solarstrom.
Kobolde mögen nicht wissen, was sie von Cobalt unterscheidet – aber von Propaganda verstehen sie was.
Kommentare zum Artikel
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Klaus Reichel schreibt.
Lieber Ferenc,
mein Stromverbrauch ist niedriger als z.B. 2000, trotzdem zahle ich doppelt soviel wie damals. Finde den Fehler!
@ Klaus Reichel.
Der Fehler ist leicht zu finden, wenn Sie sich mit dem paradoxen System beschäftigen.
Siehe hier:
https://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png
Von 2011 bis 2016 haben sich die Börsenpreise, sprich Strom Beschaffungskosten der Versorger
„halbiert“. Deswegen ist für Sie als Verbraucher die EEG Umlage von 3,530 auf 6,354 Cent/kWh gestiegen.
Das ist eine der größten Schweinereien der deutschen Energiewirtschaft, sagt der Ex Chef vom Fraunhofer Institut im folgenden Video.
https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Lieber Ferenc,
mein Stromverbrauch ist niedriger als z.B. 2000, trotzdem zahle ich doppelt soviel wie damals. Finde den Fehler!
Und mein Kühlschrank steht auch im Winter in der Küche und da sind keine Minusgrade. Stellen Sie ihren Kühlschrank auf den Balkon?
Mehr Holz, Kohle, Öl, Gas für den direkten Einsatz? Da fällt mir nur Wärmeerzeugung ein und genau dafür soll das dafür eben nicht mehr verwendet werden. Versuchen Sie doch mal, den Kühlschrank oder den Elektroherd mit Öl zu betreiben. Viel Spaß.
In meinen Augen ist der natürliche Weg tatsächlich, den Stromverbrauch zu reduzieren. Es gibt schon viel Optimierungspotential: Muss der Kühlschrank dauerhaft laufen, wenn draußen Minusgrade herrschen? Deutschland kommt pro Kopf auf rund 6.600 kwh pro Jahr, Länder wie Polen und Ungarn um die 4.000 kwh pro Kopf, Italien auf 4.500 kwh. Vielleicht braucht es mehr Holz, Kohle, Gas, Öl etc. für den direkten Einsatz.
Es wird Kampf geben - müssen.
Das Problem sind die unsäglichen Preisabsprachen bei den Energiezu- und Energielieferanten.
Ich empfehle massenhaft das Bundeskartellamt einzuschalten, denn es könnte ein Kartellverbot vorliegen.
Das Bundeskartellamt ist zur Überprüfung und Verfolgung mit Bußgeldern von unerlaubten Preisabsprachen zuständig.
Weiterhin empfehle ich irgend eine Staatsanwaltschaft auf Kartellverbote hinzuweisen, die müssen das der zuständigen Staatsanwaltschaft abgeben und nach
einem Anfangsverdacht die entspr. Ermittlungen aufzunehmen.
Bei hohen und schwerwiegenden Verstößen kann das dann ein Straftatbestand sein, der mit Gefängnis geahndet werden kann.
Nur tun sollten wir es, denn die Vorgenannten sind Behörden, vergleichbar mit Wind-Mühlen, denen man den Wind ins Gebälk blasen muss, damit sich die Flügel endlich bewegen !
Die ganze Abzockerbewegung würde dann noch einen ganz anderen, effektiveren Aspekt erhalten !!!
Merkels Erbe ist katastrophal. Nicht nur in der Geldpolitik der EU. Das werden auch ihre größten Verehrer noch begreifen müssen.
Weidmeier geht nicht umsonst. Nur Protestieren und immer zahlen reicht eben nicht, wenn andere ihre knallharte Interessenpolitik durchziehen ...
... „Kobolde mögen nicht wissen, was sie von Cobalt unterscheidet – aber von Propaganda verstehen sie was.“
Weil auch ´sie` göttlich(?) ausgebildet - und entsprechend giftig grün-göttlich diktiert wie gesteuert sind???