Alexander Dugin im Interview

Dugin warnt: Gebietsabtretung seitens Russland werde zu einem »Bürgerkrieg« führen

Ein atomar bewaffnetes Russland könne den gegenwärtigen Krieg »nicht verlieren«, und jede Gebietsabtretung würde zu einem »Bürgerkrieg« führen, so Alexander Dugin, auch bekannt als »Putins Gehirn«.

Alexander Dugin/Bild: Aljazeera
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Ein atomar bewaffnetes Russland könne den gegenwärtigen Krieg »nicht verlieren«, und jede Gebietsabtretung würde zu einem »Bürgerkrieg« führen, so der russische, nach westlicher Sichtweise ultrarechte Ideologe Alexander Dugin, auch bekannt als »Putins Gehirn«, der den Westen als »Quelle des absolut Bösen« bezeichnet.

Der prominente russische Philosoph, Historiker und Soziologe Alexander Dugin warnte kürzlich in einem Interview mit dem in Dubai ansässigen Sender »Al Arabiya« vor einem »sehr gefährlichen Krieg«, den »Russland nicht verlieren kann«.

Laut Dugin würde jede russische Entscheidung, eroberte Gebiete abzutreten, »zu einer innenpolitischen Explosion führen«, und Russland würde sich in einem Bürgerkrieg wiederfinden.

»Russland kann unter keinen Umständen verlieren, denn ein einziger Schritt zurück würde zu tausend Schritten zurück führen«, sagte er, wie Breitbart berichtete.

Der Philosoph versicherte, Russland werde »bis zum Ende kämpfen, weil wir einfach nicht aufhören können.«

»Wir können nicht verlieren und werden nicht eher zufrieden sein, bis die Ukraine vollständig von den politischen Eliten befreit ist, die für die NATO sind, koste es, was es wolle«, sagte er. »Das ist es, was wir als Sieg betrachten werden.«

Zwar habe Russland derzeit »keinen Grund, mit einem Atomkrieg zu drohen«, doch wenn es auf dem Schlachtfeld zu verlieren beginne, könne eine solche Drohung zum Einsatz seines Atomwaffenarsenals führen, erklärte Dugin.

Unabhängig davon, wie sich der Konflikt entwickeln wird, schwor Dugin, dass es »keine Ukraine geben wird«.

»Sie wird verschwinden, wenn wir gewinnen, und sie wird - zusammen mit der gesamten Menschheit - verschwinden, wenn eine nukleare Apokalypse beginnt«, sagte er.

Der nationalistische russische Philosoph schlug vor, dass ein theoretischer ukrainischer Sieg nach so vielen Toten und einer völlig zerstörten Infrastruktur dazu führen würde, dass es in dem riesigen Land niemanden gäbe, der bereit wäre, es wiederaufzubauen.

»Deshalb gibt es die Ukraine eigentlich gar nicht«, behauptete er.

»Hätten wir nur davon abgesehen, die Sowjetunion zu zerstören, oder hätten wir [dem ehemaligen sowjetischen Führer Michail] Gorbatschow und [dem ehemaligen russischen Präsidenten Boris] Jelzin rechtzeitig das Genick gebrochen...«, fügte er hinzu.

Dugin, dessen Grundlagen der Geopolitik dazu beitrugen, die Ansichten der politischen und militärischen Elite Russlands in den späten 1990er Jahren umzugestalten und den alten Vorurteilen gegenüber den westlichen Nationen mit Hilfe der »eurasischen« Ideologie eine neue Form zu geben, bezeichnete dann den Westen als »Quelle des absolut Bösen«, der »künstliche Intelligenz einsetzt, um die Familie, das Geschlecht und die Natur des Menschen zu zerstören«.

»Ich glaube, dass die Muslime mich gut verstehen, weil ich glaube, dass der Westen der Antichrist ist«, sagte er. »Putin sieht das überhaupt nicht so - er sieht den Westen als einen Partner, der sich sehr aggressiv verhält, aus welchem Grund auch immer.«

»Jetzt befinden wir uns im Krieg mit [dem Westen], weil sein Verbündeter beschlossen hat, uns zu bekämpfen«, fügte er hinzu, »aber wenn [der Westen] nicht beschlossen hätte, uns zu bekämpfen, würden wir ihn mit billigem Öl und Gas versorgen.«

Letztes Jahr betonte Dugin, dass Russlands Kampf in der Ukraine gegen Amerika und die »globalen liberalen Eliten« gerichtet sei, und warnte gleichzeitig, dass eine russische Niederlage das Ende der Welt bedeuten würde.

Im August kam Dugins Tochter Darya ums Leben, nachdem ein Auto, mit dem ihr Vater fahren wollte, explodiert war.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ferenc

Teilweise hat er recht, aber die Frage ist immer, wer den Wahnsinn finanziert. Wer zählt z. B. zu den Förderern des ZdK? Dem ZdK kann man nur sagen: "Passt euch nicht dieser Zeit an. Gebraucht vielmehr euren Verstand in einer neuen Weise und lasst euch dadurch verwandeln. Dann könnt ihr beurteilen, was dem Willen Gottes entspricht: Was gut ist, was Gott gefällt und was vollkommen ist."
Römer 12,2

Gravatar: Croata

Der Krieg wird am 1 Tisch beendet.
USA ( Großbritannien) und Russland müssen verhandeln.

Wir Europa, können kurzfristig die Flüchtlinge aufnehmen und das wars !

Da wir aber in ( EU ) Marionetten haben, wird es natürlich dauern....

Keine Waffenlieferungen verd* nochmal!

In EU sind nicht alle ( in Fragen von Waffenlieferungen ) einig.
In D. ist es besonders schwierig - da AMPEL....

Gravatar: Uljanov

"Nein, das Auto ist nicht explodiert: Eine Bombe explodierte unter ihrem Auto. Nach bisherigen Erkenntnissen wohl von einer Nazi-Trulla platziert,"

Dugins Tochter war eine extreme Stalinistin. Wer den Mord an Anderen predigt, der muss auch damit rechnen selbst zur Zielscheibe zu werden.
Sozis und Stalinisten sehen das selbstredend anders.

Gravatar: Rita Kubier

Also für mich ist das hier dargelegte Gedankengut dieses A. Dugins weder so recht nachvollziehbar, verständlich noch logisch, sondern eher sehr widersprüchlich.
Hingegen kann man fast ausschließlich Putins Standpunkten und seinen Überlegungen folgen, dem, was er in seinen Reden, in Interviews anbringt und wie er analysiert - ebenso auch dem, was sein Außenminister äußert.
Ich glaube, wir hier in Europa, insbesondere in Deutschland, können alle sehr froh sein, dass, im Gegensatz zu den Amerikanern und ihren hörigen Natostaaten, Putin mit Verstand und sehr überlegt handelt. Würde Putin ebenso hasserfüllt, machtsüchtig und blindwütig gegen den Westen vorgehen wie dieser selbst das macht, stünde wahrscheinlich Europa - und wieder insbesondere Deutschland - schon in Flammen oder wäre längst atomar verseucht und damit ausgelöscht. Trotz aller Provokationen Russlands ist es Putins Besonnenheit zu verdanken, dass es (noch) nicht dazu gekommen ist. Wenn aber die USA mit ihren hörigen Verbündeten jede weitere rote Linie überschreiten und Russland bis aufs Blut reizen, kann es gut möglich sein, dass Putin irgendwann der Geduldsfaden reißt. Insbesondere, wenn Russland militärisch direkt angegriffen würde. Den Amis kann das völlig egal sein. Denn die haben ja diesmal in Europa ihre Spielwiese. Falls es dazu kommen sollte - was man nicht hofft(!) - kann man sich nur noch wünschen, dass DIESMAL die USA NICHT ungeschoren davonkommen, sondern dass sich Russland so wehrt, wie das noch kein von den Amis angegriffenes und zerbombtes Land je gewagt und gemacht hat!

Gravatar: Kurt Londet

Dagegen hoffen nur in der EU auf Wunder.
Täglich werden in den Medien über russ. Verluste berichtet.
Was soll das?
Was aber in Moskau beschlossen wurde ist viel schlimmer für unsere europ. Zukunft.
Da dafür die geistige Bereitschaft fehlt, geht es immer weiter und dann stehen wir nicht nur im III. WK. sondern sind wir voll drinnen.
Sie merken nicht einmal, warum die amys jetzt etwas zurückhaltender sind, weil sie bald vor den Wahlen stehen und Trump will kein Krieg mehr.
Aus diesem Grund her, muß sich die EU opfern, bis wir total am Ende sind.
Toll.
Das ist die volle Wahrheit, wiedersprechen ist möglich.

Gravatar: dankefuernichts

"Im August kam Dugins Tochter Darya ums Leben, nachdem ein Auto, mit dem ihr Vater fahren wollte, explodiert war." - Nein, das Auto ist nicht explodiert: Eine Bombe explodierte unter ihrem Auto. Nach bisherigen Erkenntnissen wohl von einer Nazi-Trulla platziert, die vom SBU mindestens angeleitet wurde.

Ich kann Dugins Hass verstehen. Aber ich bin auch froh, dass Putin selbst denkt. Und wenn man Äußerungen von Medwedew hört, dann kann der Westen froh sein, dass ein sehr rational denkender Putin an der Macht ist. Bei all der fanatischen und blinden Eskalationswut der USA/Briten und ihrer polnischen und baltischen Pudel hätten wir sonst schon längst den nuklearen Winter.

Gravatar: Mino Cair

Alexander Dugin als “Putins Gehirn”? Da darf herzlich gelacht werden, denn Wladimir Wladimirowitsch Putin ist meines Erachtens schlauer als Dugin es mit seinen Scheuklappen für möglich hält.
Putins Dilemma ist die lange Grenze zu China, über welche Immigranten in großer Zahl einsickern, was langfristig zur rein chinesischen Landnahme führt. Eine Partnerschaft mit dem Westen wäre der Russischen Föderation deutlich lieber, wegen ethnischer Verwandtschaft und gemeinsamen kulturellen Wurzeln. Chinesen bleiben gerne unter sich und sie werden irgendwann ihr neues Siedlungsgebiet an Peking anschließen wollen.
Der sinnvolle und wünschenswerte Entwurf eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes von Lissabon bis Wladiwostok wurde vom Westen vergeigt, nicht vom Kreml. Jetzt wird Westeuropa eben als Wurmfortsatz des US-Imperiums zusammen mit selbigem jämmerlich zugrunde gehen, aus eigener Blödheit.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… »Wir können nicht verlieren und werden nicht eher zufrieden sein, bis die Ukraine vollständig von den politischen Eliten befreit ist, die für die NATO sind, koste es, was es wolle«, sagte er. »Das ist es, was wir als Sieg betrachten werden.« …

Was der US-diktierte Westen aber schon deshalb nicht dulden kann, weil selbst Israel „fassungslos über die ukrainischen Neonazis ist
https://linkezeitung.de/2022/03/09/israel-fassungslos-ueber-ukrainische-neonazis/,
welche ihr Land „auf dem Weg zum Nazi-Staat“ treiben???
https://www.pressenza.com/de/2021/08/ukraine-auf-dem-weg-zum-nazi-staat-macht-und-einfluss-ukrainischer-rechtsextremisten-in-der-postmaidanen-politik-i/

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