Kherson geteilte Stadt?

Dnjepr als Grenzfluss zwischen Russland und der Ukraine?

Der Dnjepr könnte möglicherweise demnächst eine Art natürliche Grenze zwischen Russland und der Urkaine darstellen. Zumindest würde das erklären, warum russische Truppen die Gebiete westlich des Dnjepr räumen. Kherson könnte dann eine geteilte Stadt werden.

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Militärexperten und Fachleute hatten schon relativ früh nach Beginn des Waffengangs in der Ukraine den Dnjepr als strategisches Ziel und potenziellen Grenzfluss zwischen Russland und der Ukraine bezeichnet. Beginnend bei der Mündung des Dnjepr ins Schwarze Meer unweit der Stadt Kherson flussaufwärts bis hin zum Kachowkaer Stausee bilden die Gewässer eine Art markante Linie, die strategisch enorm wichtig ist. Vor allem aber bieten sie Gegebenheiten, die bei militärischen Überlegungen nicht einfach beiseite geschoben werden können. Eine Versorgung der Einheiten jenseits des Flusses ist mit einem erheblichen logistischen Mehraufwand verbunden. Stationiert man die Einheiten hingegen auf der eigenen Seite des Flusses bietet dieser zusätzliche natürliche Schutzoptionen.

Entsprechend dieser strategischen Gedanken ziehen sich die russischen Truppen aus den Gebieten westlich und nördlich des Dnjepr zurück. Es verbleibt der bis zu 100 Kilometer tiefe Sicherheitskorridor nördlich der Krim bis zum Dnjepr, entlang des Flusses bis zum Kachowkaer Stausee im Norden und entlang der Küste des Asowschen Meers im Süden bis hin zur Region Donezk. Das sind übrigens exakt die Regionen, die zu Beginn der Kämpfe im Februar von der russischen Militärführung als strategische Ziele ausgegeben wurden.

Die ukrainische Propaganda protzt, das eigene Militär habe in der Region Dörfer »befreit«. So ganz stimmt das allerdings nicht: die Soldaten der Ukraine warten, bis sie ganz sicher sein können, dass die russischen Einheiten auch wirklich abgezogen sind, bevor sie zu ihrer »heldenhaften Befreiung« des Dorfes, des Gehöftes oder auch eines einsamen Heuschobers aufmarschieren.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Olaf Fröhlich

Putin wird Cherson nicht aufgeben, es wird ihn einzig und alleine um die Bewohner dort gehen. Putin hat bis jetzt immer versucht Zivilisten so gut es geht zu schützen. Ich denke in der Zeit, wo sie die Bürger von Cherson in Sicherheit bringen werden, wird sich die russische Armee neu aufstellen. Der Siegestanz, der schon wieder in den Medien läuft, ist völlig unbegründet. Aber wie immer irren ist menschlich und Putin sitzt ja nicht hier mit uns zusammen und erzählt uns seine Schachzüge. Auf jeden Fall und das ist meine Meinung wird er die Menschen dort nicht Stich lassen.

Gravatar: Tonio Guter

Dazu kommen noch Meldungen, daß Rußland bis Krim alles wieder aufgeben würde.
Wer glaubt noch so etwas?
Schauspieler lügen sogar öffentlich und nicht nur im Film.
Er hatte sogar mehrere Villen, von unserem Geld?

Gravatar: Hajo

Mit geteilten Städten haben die Russen ja Erfahrung, siehe Berlin und diesesmal werden sie nicht mehr abziehen. wie seinerzeit bei uns, das dürfte Geschichte sein, was die Ukrainer nun erleben werden, wenn nicht gar mehr.

Man kann sich ziemlich sicher sein, daß der eigentliche Sturm erst kommt, denn im Moment warten sie die Wahl in den USA und das schlechte Wetter ab und graben sich ein, wenn sie aber dann hervortreten wird es ein großes Gewitter geben, da können sich die Ukrainer heute schon darauf verlassen ohne die Attacken auf die Infrastruktur zu vergessen, wenn sie Kiew zum einlenken zwingen wollen, denn ohne das wird nichts mehr gehen und wo sind denn ihre Sturmangriffe, was nur das Pfeifen im Walde darstellt, denn die Russen sind aus strategischen Gründen zurück gewichen und werden wieder kommen, wenn die Zeit geeigneter erscheint.

Gravatar: Hans von Atzigen

Das ist eine nüchtern rational strategische Einschätzung.
Russland hat nie die volle Eroberung der ganzen Ukraine als Ziel ausgegeben.
Die räumung des rechten Ufers insbesondere von
Zivilisten, ergibt fals die Ukrainer aus dieser Region
weiter angreifen für die Russen freies Schuss und
Bombardierungs Feld.
Der Löwenanteil an den Ukraine Wiederaufbaukosten bleibt an der EU hängen.
Nach den Sanktionen und Enteignungen werden die
Russen wohl gar nix dazu beisteuern.
So wie sich das aktuell präsentiert, ist die Abschluss-
Billanz dieser Veranstaltung ein erhebliches Desaster
für die EU. Militärisch für die NATO Wirtschaftlich für die EU der zudem angesichts der Lage auch der Spielraum
für eine Neuaufrüstung wegbricht.
Rüstungsgüter sind kostspielig und nicht sooooo einfach
wie im Suppermarkt, der tägliche Bedarf abholbar.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „Der Dnjepr könnte möglicherweise demnächst eine Art natürliche Grenze zwischen Russland und der Ukraine darstellen. Zumindest würde das erklären, warum russische Truppen die Gebiete westlich des Dnjepr räumen. Kherson könnte dann eine geteilte Stadt werden.“ …

Was ich schon deshalb nicht glauben kann, weil es die USA und die Nato schon vor Beginn der militärischen Operation der Russen in der Ukraine ablehnten - und dies bis heute tun - ihnen eine ´entsprechende` „Sicherheitsgarantie“ zu geben!
https://www.n-tv.de/politik/USA-verweigern-Russland-Sicherheitsgarantien-article23086229.html

Wird nicht auch damit deutlich, dass es die Amis samt ihrer Nato incl. der deutschen Bundesregierung etc. sind, welche diesen Krieg(?) mit allen Mitteln und ohne Scheu vor den Kosten unbedingt wollen, was das dauerhafte Zusammenkommen von ´Mutter und Kind` für die Russen unverzichtbar macht?!

Gravatar: Cantacuzene

Das glaube ich nicht. Cherson wie auch Odessa sind russische Städte, russische Gründungen. Die Räumung des westlichen Dnjeprufers hat vorübergehende taktische Gründe, da die Stadt angesichts der fortlaufende Artillerieangriffe schwierig zu versorgen ist und ein Häuserkampf vermieden werden soll. Und wenn die USA, was absehbar ist, das Selenski-Regime fallen lassen, werden die Karten ohnehin "neu gemischt".

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