Nigel Farage im EU-Parlament

»Die EU benimmt sich wie die Mafia!«

Die Mehrheit der EU-Parlamentarier will in den Brexit-Verhandlungen mit Großbritannien eine harte Linie verfolgen. Das wurde bei einer Abstimmung zu einer entsprechenden Entschließung deutlich. Nigel Farage findet klare Worte zu dieser Entschließung.

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Mit 516 zu 133 Stimmen bei 50 Enthaltungen votierten die EU-Parlamentarier in Straßburg dafür, dass eine Entschließung auf den Weg gebracht wird, nach der die Interessen der EU-Bürger in den Brexit-Verhandlungen »in vollem Umfang« berücksichtigt werden sollen. Zudem müsse Großbritannien klar gemacht werden, dass es nach dem Ausstieg aus der EU nicht von ähnlichen Vorteilen profitieren können wie die Mitgliedsstaaten. Diese Prinzipien sind in dem Ausstiegsabkommen zu berücksichtigen, ansonsten werde das EU-Parlament seine Zustimmung verwehren. Ohne Zustimmung der Mehrheit der EU-Parlamentarier jedoch kann ein solcher Vertrat nicht Kraft treten.

In der Diskussion um die Annahme dieser Entschließung äußerte Nigel Farage von der UKIP und Mitinitiator des Brexit scharfe Kritik an dem Papier. Einige EU-Parlamentarier wandelten auf eigenwilligen Spuren: »Sie benehmen sich wie die Mafia. Sie denken, wir sind eine Geisel. Das sind wir nicht. Es steht uns frei zu gehen

Nach diesem Ausruf gab es einige Zwischenrufe, die darin mündeten, dass der aus Italien stammende EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani klarstellte, dass ein Vergleich zwischen dem EU-Parlament und der Mafia »völlig inakzeptabel« sei. Nigel Farage änderte dann seine Aussage dahingehend, dass er »nationale Befindlichkeiten« verstehe und den Begriff »Gangster« verwenden werde. Denn: »So werden wir behandelt. Wir bekommen einen Erpresserbrief!«

Hauptkritikpunkte Farages sind einmal die Aufsplittung der Brexit-Verhandlungen in zwei separate Teilbereiche. Die EU fordert, erst den Brexit separat zu verhandeln, bevor man mit den Briten über die künftigen Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien reden werde. Noch gravierender aber sei die Haltung der EU zur britischen Exklave Gibraltar. Die Forderung der EU, dass Spanien ein Veto gegen die automatische Gültigkeit zukünftiger zwischen EU und Großbritannien geschlossener Verträge auch in Gibraltar einlegen könne, sei ein »K.O.-Kriterium«, so Farage. »Mit diesen Forderungen haben Sie gezeigt, dass Sie rachsüchtig und böse sind.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Florian K.

warum eigentlich verhandeln?

Ist die EU wirklich der Meinung das man sich selbst nicht an Verträge halten muss, aber andere schon?!?

Wär doch witzig, wenn die EU meint Sie wären besonders schlau, und Britanien geht einfach so aus der EU und kappt alle Brücken...

Gravatar: Hans Meier

Mr. Nigel Farage sollte nun eine Namensliste in Umlauf setzen, wer alles in der Brüsseler Apparatschik-Zentrale auf eigene Rechnung, Nebenerwerb zu seinen Briefkasten-Konten schaufelt.
Wer sich Kommissare anschaut wie z. B. Dimitris Avramopoulos, http://www.focus.de/politik/ausland/tuer-kann-nicht-fuer-alle-offen-sein-als-eine-studentin-eine-frage-zu-afghanistan-stellt-winkt-fluechtlingskommissar-ab_id_6683906.html
versteht wie man sich in Brüssel positioniert, um an richtig viel „Nebenerwerb“ zu kommen, denn das haben Junker und die seinen schon in Luxemburg praktiziert, um dort Briefkasten-Geflechte entstehen und tätig werden zu lassen.

Zu glauben, man könne die Briten „über den Tisch ziehen“, sie seien den Machtmissbrauchern in Brüssel ausgeliefert, ist eher alberne Selbstüberschätzung.
Alle Vorhersagen, was den Briten beim Brexit drohe, sind ins Gegenteil übergegangen.
Weder die britische Wirtschaft noch der Finanzstandort London sind geschädigt, sondern von der EU-Infizierung befreit und sehen freieren, besseren Zeiten entgegen.
Die Taktiken, mit denen die „EU-Klima-Klingeling-Kommissare“ und anderen politischen Großaufschneider auf dicke Hose machen sind so wichtig und richtig wie die Werbung für Finanzanlagen bei realer Inflation.

Gravatar: karlheinz gampe

Briten sei schlau, verlasst die EU ohne Verhandlung ! Kein Handel des gesamten Commonwealth mehr mit der EU sondern mit China, USA und Russland und anderen unabhängigen Staaten. Mit den Kriminellen dieser EU Mafia verhandelt man nicht.

Gravatar: Dirk S

Oh-oh. Das war nicht sehr geschickt vom Nigel. Die EU mit der Mafia zu vergleichen, das könnte ihm die Mafia echt übel nehmen oder noch ungesünder, sich beleidigt fühlen. Und das nicht mal ganz zu unrecht, denn die Mafia hat zumindest pro forma eine Ehrencodex, ganz im Gegensatz zur EU.

Nigel, Nigel, du solltest Abbitte leisten, dann wird dir vielleicht vergeben...

Ehrenvolle Grüße,

Dirk S

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