Freund-Feind-Kennung versagt, Schüsse gehen ins Leere

Deutschlands Vorzeige-Fregatte blamiert sich: Schüsse auf US-Drohne

Die Fregatte »Hessen«, das Vorzeigeschiff der deutschen Marine, ist im Roten Meer im Einsatz, um Angriffe der Huthi abzuwehren. Beim ersten »Angriff« blamierte man sich bis auf die Knochen. Eine sich nähernde Drohne wurde nicht als US-Drohne erkannt, die Schüsse zur Abwehr gingen ins Leere.

Foto: CC BY-SA 3.0 Deed / Brian Burnell
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Die Fregatte »Hessen« ist das modernste Kriegsschiff in der deutschen Bundesmarine, gehört zur Sachsen-Klasse (Fregatte Klasse 124) und wurde im April 2006 in Dienst gestellt. Kostenpunkt für die Produktion: etwa 1,5 Milliarden Euro pro Schiff dieser Klasse. Modern soll das Schiff sein, technisch auf dem neuesten Stand und effizient. Heißt es.

Tatsächlich aber hat sich der erste Einsatz im Rahmen der Sicherung der Zivilschifffahrt im Roten Meer zur Abwehr gegen Angriffe der Huthi-Rebellen im Jemen als ein einziges Desaster herausgestellt. Obwohl die »Hessen« spezialisiert auf die Luftverteidigung und demzufolge auch mit entsprechender Technik ausgestattet ist, hier vor allem die automatische Freund-Feind-Erkennung von Flugobjekten jeglicher Art, ging der (Beinahe-)Ernstfall komplett in die Hose.

Das Verteidigungssystem schlug wegen einer sich nähernden Drohne Alarm. Zwei Schüsse zur Abwehr wurden abgefeuert - und verfehlten ihr Ziel. Trotz automatischer Zielausrichtung. In diesem Fall waren die Fehlschüsse Glück im Unglück: die »feindliche« Drohne war eine US-amerikanische Drohne vom Typ MQ-9 »Reaper«. Kostenpunkt: rund 30 Millionen Euro das Stück!

Für die »Hessen« und die deutsche Marine und ihre »Leistungsfähigkeit« ist nicht nur dieser Vorfall bezeichnend, es gibt noch viel weiter reichende Probleme. Die Munition geht aus. Marine-Offiziere berichten in einem Beitrag der Tagesschau wie folgt: So sei die Fregatte "Hessen" zwar voll aufmunitioniert ins Rote Meer gefahren, unter anderem mit drei verschiedenen Raketenarten an Bord. Aber wenn die verschossen seien, gebe es nur für eine Sorte minimalen und für die anderen beiden gar keinen Nachschub aus deutschen Depots.

Und: Eine sogar noch höhere Priorität als Munition hat für Marineinspekteur Kaack allerdings der dramatische Personalmangel, die Lage sei »in Teilen desaströs«.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: maasmaennchen

Lächerlich wie die Deutschen selbst.Ein Land voller leichtgläubiger und dummer Menschen wo nichts mehr funktioniert.Eigentlich kein Volk das es verdient hat zu existieren.Wir bringen die Menschheit nicht nach vorne sondern verleugnen uns selbst.

Gravatar: Jürgen Sobich

Es war kein Versagen. Viel wichtiger ist, warum eine langsam fliegende Drohne nicht getroffen wurde.

Da ist was faul im Staate. Nur die Dummen lassen sich vom wesentlichen ablenken.

Ich gehe davon aus, dass das amerikanische Militär in der Lage ist sich vor ihren verkauften Waffen zu schützen, dass heißt diese außer Funktion zu setzen.

Es wird Zeit den Amerikanern die kalte Schulter zu zeigen, anstatt sich militärisch, politisch und wirtschaftlich an der Nase herumzuführen zu lassen.

Gravatar: Siegfried

KEINE AUFREGUNG. Deutschland entwickelt schon seit 100 Jahren Waffensysteme die in der überwiegenden Mehrheit zu nichts taugen oder nur als Bastelmuster herhalten können. Hauptsache groß und bombastisch aber nicht kriegstauglich. Die etwas andere Art der Traditionspflege.

Gravatar: <Frank>

Das war kein Fehler, es war ein sogenannter freudscher Versprecher.

Die Wahrheit drängt an´s Licht.

Gravatar: Sam Lowry

Noch 15-Huthi-Eigenbau-Drohnen aus der Hinterhof-Garage, dann ist eh Schluss mit Munition und man kann wieder heimkehren.

Oder die 16. schlägt halt ein Loch in den Rumpf...

Gravatar: Josephine Marie

und mit sowas also in den 3. Weltkrieg ???

Nach diesem Fregatten-Fiasko verstehen wir jetzt, woher dieses ominöse "Selbstbewußtsein" bei Kiesewetter, Strack-Zimmermann, Hofreiter, Baerbock u.v.a herkommt:

Nämlich aus einer vollkommenen Abwesenheit jeglichen Bewußtseins für das "eigene Selbst" - für das Fehlen von auch nur ansatzweise relevanten militärischen Fähigkeiten!

Dem mörderischen Trommeln und Treiben der Verrückten muß dringendst Einhalt geboten werden. Sie müssen gestoppt und aus dem Verkehr gezogen werden, bevor sie die Bevölkerung noch vollends in die Katastrophe reiten.

Das Fregatten-Fiasko wirft doch die Schatten eines Eingreifens der Nato in den Ukraine-Russland-Krieg voraus.

Mit diesem Conflict-Theatre haben "wir" rechtlich aber überhaupt nichts zu tun. So ist die Ukraine bekanntlich weder EU-Mitglied, noch "Nahtod"-Mitglied - aber seit dem Maidan-Putsch offenbar ein klammheimliches Beute-Stück des US-Establishments.

Wer will nun "hüben" ins Gras beißen, damit diese Psychopathen-Bande "drüben", ihr Luxus-Leben weiter in vollsten Zügen genießen kann? - Motto: The same procedure as every war.

Mein Sohn und meine Tochter ganz gewiss nicht.

Gravatar: Alfonso Ulloni

Endlich haben sie mal was Gutes geleistet.
Die Vasallen wachen auf!
Weiterso wäre nicht schädlich für uns, sie sind weit weg.

Gravatar: Rolf

F221? 221 war doch die Basis in Neuschwabenland. Vielleicht sollte die Fregatte dort hinfahren. Mit ganz viel Glück ist da noch jemand, der denen und uns helfen kann.

Gravatar: Graf Zahl

Nichts aus Afghanistan gelernt . Dort zahlte man auch noch für getötete Taliban die Tankwagen überfielen . Wobei die Tankwagenfahrer (Einheimische ) getötet wurden

Gravatar: werner S.

Kaum ist die Bundeswehr im Einsatz, schon wird wieder Scheisse gebaut. Ich hoffe ernsthaft, dass wir nie in die Lage kommen, dass sie uns verteidigen muß.

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