Kriegswaffen für 184 Millionen Euro im ersten Jahrestertial

Deutschland weiter größter Waffenlieferant der Türkei

Trotz der politischen Entwicklung in der Türkei unter Erdogan ist die Bundesregierung weiter mit Abstand führend bei der Lieferung von Kriegswaffen. Mit 184 Millionen Euro machten die deutschen Exporte im laufenden Jahr bis April sogar 60 Prozent beim umstrittenen NATO-Partner aus.

Foto: Ex13/ Wikimedia Commons/ CC BY-SA 3.0
Veröffentlicht:
von

Die Türkei erhielt in den ersten vier Monaten dieses Jahres Kriegswaffen in Höhe von 184,1 Millionen Euro aus Deutschland. Damit steht die Bundesrepublik in der Rangliste der Waffenlieferanten beim umstrittenen NATO-Partner wie schon im Vorjahr mit großem Abstand an Nummer eins, wie aus einer Bundestagsanfrage hervorgeht.

Bei den Waffen für die Türkei soll es sich den Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums zufolge vor allem um »Ware für den maritimen Bereich« handeln. Dazu soll Material für sechs U-Boote der Klasse 214, die in der Türkei unter maßgeblicher Beteiligung des deutschen Konzerns Thyssen Krupp Marine Systems (TKMS) gebaut werden.

Genehmigt wurde seitens der deutschen Regierung die Lieferung von Bauteilen bereits 2009, dabei der Export mit einer sogenannten Hermes-Bürgschaft in Höhe von 2,49 Milliarden Euro abgesichert. Allerdings würden seit dem gescheiterten Militärputsch von 2016, der sich nun zum dritten Mal jährte, solche Bürgschaften nicht mehr erteilt.

Jedoch würden bereits genehmigte Rüstungsexporte an den NATO-Partner unverändert weiter über die Bühne gehen. Die Lieferungen an die Türkei machten bereits im vergangenen Jahr mit 242,8 Millionen Euro fast ein Drittel aller deutschen Kriegswaffenexporte aus.

In den ersten vier Monaten dieses Jahres stellten die Exporte sogar 60 Prozent des Gesamtvolumens von 305,8 Millionen Euro. Kritisiert werden die Lieferungen vor allem wegen der umstrittenen türkischen Erdgaserkundungen vor der Küste des EU-Mitglieds Zyperns. Die Gefahr ist, dass die U-Boote im Konfliktfall gegen Zpern eingesetzt werden könnten.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: sternenkind

...und wenn ich mir überlege, dass ich mit 71 noch verschiedene Jobs erledigen muss (und bin damit ganz gewiss nicht ein "Einzelfall"), weil mir das FA eine absolut nicht nachvollziehbare Summe pfändet und von meiner eh schon niedrigen Rente (auf rund 950 € gestiegen!!) bis vor kurzen 291 € monatlich wegnahm, dann weiß ich ja , dass es für einen "gute" Zweck ist - nämlich, u.a., den "friedlichen" Herrn Erdogan zu unterstützen...
Jetzt mache ich einen Minijob mit 450 €) - nun sind es NUR noch rund 133 €, die man mir weg nimmt... und ich weiß nicht, wovon ich meine Miete und mein Leben zahlen soll. Und ich habe als Freiberuflerin viel, viel Steuern schon gezahlt.
Als ich im Finanzamt 3 Leuten gegenüber saß (ich bin ein Kämpfer!) und fragte, wie ich existieren soll, da sagte man mir "...da müssen sie sich etwas einschränken...
Meine Eltern waren Jahrgang 1912/1914, haben den 1. + 2. WK miterlebt, ich habe mit meiner Familie (mit allen Schikanen) die Sch...DDR einige Jahre vor dem "Mauerfall" verlassen UND WAS IST HEUTE??? Das Land unserer Ahnen wird platt gemacht...

Gravatar: rolli

Ist Deutschland nicht ein Kriegstreiber und verantwortlich
für Krieg und Tote, doch keiner fühlt sich verantwortlich
z.B. deutsche Regierung und in dem Fall auch Frau
MERKEL. Eigentlich werden hier Kriegsverbrecher von
Deutschland unterstützt.

Gravatar: Hajo

Da springt der deutsche Staat ein und liefert die Waffen vermutlich umsonst, denn dafür behält er die Goldstücke und benötigt er noch einen Nachschlag, gerne, wir haben es ja, denn jeder ist ja irgendwo beschäftigt und tritt gerne große Teile seines Einkommens ab, für die gute Sache allemal und vielleicht kommen sie durch eine andere Tür herein und wir zahlen dann immer noch und er wäre doch dämlich, so etwas nicht anzunehmen.

Gravatar: Thomas Waibel

Damit hat Erdogan ein starkes Druckmittel, um die deutsche Regierung zu "bewegen", sich für den Beitritt der Türkei zur EU stark zu machen.

Es ist unbedingt notwendig, daß Deutschland sich von dieser "Partnerschaft" frei macht, weil ansonsten wird der "Partner" der deutschen Regierung seinen Willen Aufzwingen.

Gravatar: D.Eppendorfer

... und Erdowahn massakriert damit dann die Kurden, die mit uns gegen die IS-Schlächter gekämpft haben.

Man kann es also mal wieder in dem einen Brecht-Satz zusammen fassen, der lautet: "Erst kommt das Fressen, dann die Moral."

Nicht nur die Dummheit der Menschen ist unendlich, nein, auch ihre Gier ist es.

Und weil so viele Schwachmaten sich einbilden, auch sie würden von dubiosen bis kriminellen Geschäften der Eliten irgendwie profitieren, geht der Irrsinn grenzenlos weiter.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang