Zunahme in der letzten Dekade um 17 Prozent

Deutschland bei Waffenexporten weltweit auf Rang Vier

Deutschland ist bei den Waffenexporten im internationalen Vergleich auf Rang Vier. Knapp sechs Prozent des weltweiten Verkaufs spült Geld in die Kassen deutscher Waffenschmieden und in form von Steuern auch in den Bundeshaushalt.

Screenshot ARD / Quelle: SIPRI
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Das schwedische SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute) ist eine 1966 gegründete Einrichtung zur wissenschaftlichen Arbeit an Fragen von Konflikten und Kooperationen im Kontext globaler Entwicklungen bei Frieden und Sicherheit. Unter anderem wird der internationale Waffenhandel von SIPRI regelmäßig untersucht. Für das vergangene Jahrzehnt ergeben sich einige bemerkenswerte Zahlen.

SIPRI hat die vergangenen Jahrzehnte in zwei Fünfer-Blöcke aufgeteilt, also das Zeitfenster der Jahre 2010 bis 2014 im Summe mit dem Zeitraum der Jahre 2015 bis 2019 verglichen. Dabei hat sich ergeben, dass das von deutschen Altparteienvertretern und Medienmachern permanent als Feindbild Nummer Eins hingestellte Russland seine Waffenexporte um 18 Prozent zurückgefahren. Im Gegensatz dazu hat das Frankreich Macrons seine Exporte um unglaubliche 72 Prozent erhöht.

Der Zuwachs der deutschen Waffenexporte betrug zwischen 2015 und 2019 im Vergleich zu den ersten fünf Jahren des Jahrzehnts »nur« 17 Prozent. Deutschland rangiert mit seinem Anteil von 5,8 Prozent an allen Waffenexporten weltweit noch immer vor China und Großbritannien. Allein ein Drittel der deutschen Lieferungen ging nach Asien und Ozeanien, wo es keinen einzigen NATO-Partner gibt. 25 Prozent der Waffenlieferungen gingen in den Krisenherd des Nahen Osten - und damit genau so viel wie an andere europäische Länder. Der Rest von etwa 16 Prozent geht an amerikansiche und afrikanische Staaten.

Größter Einzelpunkt auf der Liste der deutschen Verkaufsschlager sind nach wie vor die U-Boote. Diese sind, anders als die atomar betriebenen Riesenboote aus den USA und Russland, sehr wendig und vor allem in den seichten Gewässern in Küstennähe einsetzbar. Ein besonders eifriger Abnehmer deutscher Wafffenprodukte ist Saudi-Arabien. Doch auch bei anderen Herstellern bedienen sich die Saudis eifrig. Jeder achte Waffenhandel (12 Prozent) weltweit hat das Königreich als Auftraggeber, deutlich vor Indien mit 9,2 Prozent und Ägypten (5,8 Prozent).

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Jürgen

Bei Waffenexporten gilt es von Fall zu Fall abzuwägen, bei zu großen moralischen Bedenken kommt es zum Blau-pausenexport an verbündetete Nationen deren Fertigungs-betriebe machen so das große Geschäft. Nicht zu vergessen das für Kleinserien die Entwicklungskosten in keinem Verhältnis stehen und die Moralapostel sollen sich doch einmal überlegen in welcher Lage sich Deutschland befinden würde wenn wir alle Waffen von Verbündeten kaufen müßte, wir wären total erpressbar und würden ein Bild der Lächerlichkeit abgeben.

Gravatar: Max Moritz

Besser wäre eine Darstellung mit den absoluten Waffenexporten in Mill./ Milliarden US-$ bzw. Euro / Jahr.
MM

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Zunahme in der letzten Dekade um 17 Prozent
Deutschland bei Waffenexporten weltweit auf Rang Vier“ ...

Den tatsächlichen Grund hierfür kann auch ich nur vermuten:

Weil Deutschland unter vermerkelt-göttlicher(?) Führung auch in Sachen der Verhinderung von Kriegen – im Zusammenhang mit dem Tod von Millionen völlig unschuldiger ziviler Personen und Kindern - zum Totalausfall wurde bzw. per Diktat werden ´musste`???
https://www.tagesspiegel.de/politik/die-groessten-krisen-2020-was-auf-die-deutsche-aussenpolitik-zukommt/25367600.html

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