Bis zu 15.000 Stellen fallen Sparkurs zum Opfer

Daimler streicht mehr Stellen als bisher bekannt

Der Daimler-Konzern wird im Zuge seines Sparkurs deutlich mehr Stellen streichen als bisher bekannt. Bis zu 15.000 Arbeitsplätze werden vernichtet. Zuvor war von maximal 10.000 Stellen die Rede.

Screenshot Youtube
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Am morgigen Dienstag wird Daimler-Chef Ola Källenius die Pläne für seinen massiven Sparkurs vorlegen. Doch schon jetzt sickert durch, dass die Pläne eine deutlich höhere Zahl an zu streichenden Arbeitsplätzen beinhalten werden. Bisher gingen Experten von einer Größenordnung bis zu 10.000 Stellen aus, jetzt aber wird eine Größenordnung erwartet, die sich noch einmal um die Hälfte erhöhen wird. Etwa 15.000 Stellen sollen diesem Sparkurs zum Opfer fallen, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Konzernkreise.

Der Konzern wolle sich durch Abfindungen, Frühpensionierungen und Altersteilzeit von den Mitarbeitern trennen, auf diese Weise sollen mehr als 1,4 Milliarden Euro eingespart werden. Die Konzernleitung war bisher zu keiner Stellungnahme bereit.

Auch infrastrukturelle Maßnahmen sollen diese Einsparungen ermöglichen. So sucht Daimler unter anderem für seine verlustbringende Innovationsschmiede Lab1886 einen Mehrheitseigner. Ebenso soll die Modellpalette ausgedünnt werden, heißt es in dem Bericht. Die X-Klasse steht vor dem Aus, weder das S-Klasse Cabrio noch das S-Klasse Coupé werden laut Plänen des Schweden Källenius einen Nachfolger erhalten. Der CLS und der viertürige GT von AMG sollen auf ein Elektro-Coupé zusammengelegt werden.

Noch im Geschäftsbericht 2018 verkündete der Konzern stolz, dass seine Mitarbeiterzahl weltweit, vor allem aber auch in Deutschland, gewachsen sei. Der Zuwachs lag bei etwa drei Prozent, insgesamt würde man knapp 300.000 Mitarbeiter beschäftigen. Doch jetzt wird knüppelhart gekürzt. 15.000 der 300.000 Arbeitsplätze werden vernichtet - vor allem in Deutschland.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Thomas Waibel

Die Demontage der deutschen Autoindustrie scheint seht gut zu funktionieren. Mr. Morgenthau würde sich sehr freuen, könnte er diese (Fehl-)Entwicklung sehen.

Gravatar: Ulli P.

Mir leuchtet nicht ein, dass die Konzernführungen, ganz egal, ob bei Daimler oder anderen, der Regierung nicht klipp und klar sagen, woran dieser Arbeitsplatzabbau liegt. Hier werden hundertausende von Arbeitsplätzen in der Schlüsselindustrie eines Wirtschaftsstandortes freigesetzt. Diese politische Entscheidung grenzt für mich an einen Putsch am deutschen Arbeitnehmer. Und das schlafende bzw. desinformierte Volk macht das alles mit!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Die Konzernleitung war bisher zu keiner Stellungnahme bereit.“ ...

Weil sonst auch von Seiten der Daimler-AG die Wahrheit hätte gesagt werden müssen
https://www.merkur.de/politik/deutschland-nach-merkel-am-ende-soziologe-prophezeit-krise-zr-10853958.html,
wo man sich möglicherweise aber nicht vorwerfen lassen will, das vorzeitige Ende der Göttinnenschaft(?) unserer noch(?) Allmächtigen(?) ´durch politische Einflussnahme` sehr viel früher herbeigeführt zu haben???

Gravatar: Hans-Peter Klein

Ein Zuwachs von 300.000 zu Kürzungen von 15.000, ergibt einen Zuwachs an Arbeitsplätzen von 285.000,
seit 2018.

Woran liegt's?
Etwa daran ? :

"Der CLS und der viertürige GT von AMG sollen auf ein Elektro-Coupé zusammengelegt werden. "

MfG, HPK

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