Essener Polizeichef Frank Richter:

»Clans sehen den Staat nur als Beute an«

In Essen kniff ein Amtsrichter vor der Verhandlung gegen ein führendes Mitglied eines libanesischen Clans. Der Essener Polizeichef Frank Richter spricht in einem Zeitungsinterview die Probleme mit den Clans offen an.

Screenshot Youtube
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In vielen deutschen Städten und Metropolen haben längst arabische Clans das Heft des Handelns in die eigenen Hände genommen. Sie bestimmen die Spielregeln, haben ihre eigene Gerichtsbarkeit implementiert und scheren sich kein Stück um deutsche Regeln und Gesetze. Deutsche Autoritäten, seeni es Ordnungsamt, Polizei oder Gerichte, existieren für sie nicht. Doch anstatt konsequent dagegen vorzugehen, kneifen sogar Richter vor den Clans, wie das jüngste Beispiel in Essen gezeigt hat.

Der Essener Polizeichef Frank Richter hat nun in einem Interview mit dem Focus diese Missstände relativ offen und deutlich zur Sprache gebracht. Die Integration dieser Menschen, so Richter, ist »voll gegen die Wand gefahren«. Man habe das Phänomen völlig falsch eingeschätzt, daher sei das Problem derart enorm gewachsen. Das liege aber auch daran, dass sich »viele dieser Leute gar nicht eingliedern wollen«.

»Diese Menschen«, so Richter weiter, »sehen den Staat nur als Beute an«.

Einige Familien innerhalb dieser Clans weisen im Schnitt acht Kinder auf und lebten offiziell von ALG II. Da kämen, sagt Richter, schnell einmal über 5.000 Euro pro Monat zusammen. Doch den kriminellen Famlienzweigen reiche das noch lange nicht aus. Weil sie aber von den nicht-kriminellen Teilen der Familie gedeckt werden, ist es schwer, an sie ranzukommen.

Bei Einsätzen der Polizei rotten sich innerhalb kürzester Zeit 60 bis 80 Mitglieder der Familie zusammen, um die Ermittlungsarbeiten zu behindern. Das setzt sich bis in den Gerichtssaal fort. Clan-Mitglieder versuchten Zeugen, Staatsanwälte und sogar Richter einzuschüchtern, um das für sie angestrebte Urteil zu erreichen.

Es haben sich längst Parallelgesellschaften etabliert, die Außendarstellung dieser Clan-Mitglieder ist fast immer identisch: dicke Autos, großes Imponiergehabe, Gewaltaktionen. Dem könne man nur mit massiver Polizeipräsenz und einem konsequenten Durchgreifen begegnen, ist sich Richter sicher. Das will man jetzt in Essen mit einer konzertierten Strategie mit Steuerfahndern, Zoll, allen städtischen Ordnungsbehörden und der Polizei gemeinsam angehen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Heisig hieß sie

Wo waren denn alle dich sich jetzt aus der Deckung trauen, allen voran der ach so "aufrichtige" Polizeichef Richter mit seinen Äußerungen, als seinerzeit die wahrhaft aufrichtige Richterin Kirsten Heisig ermordet wurde? Es. war eine Hinrichtung mit Abschreckungscharakter! Für mich stellt sich die Frage nach der Verantwortlichkeit der zuständigen Gutmenschen. War und ist das "Verschlafen von Entwicklungen" wirklich nur durch gutmenschlich dummblöde Naivität zu erklären? Oder wurde strukturell organisierte Kriminalität unter dem Kampfbegriff Rassismus, Nazi, Rechtspopulismus weggeredet bzw. toleriert? Oder wurde die OK schlimmstenfalls mit den o.g. Argumenten, Stichwort "Libanesenclans", gedeckt? Ich mag es mir gar nicht vorstellen.

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