Die ARD will moderner werden. Vielleicht nicht gleich im Programmangebot, das von Wiederholungen nur so strotzt, sondern zumindest erst einmal im Bereich des Personals. Ab dem 1. Mai 2021 hat die ARD einew Programmdirektorin. Sie heißt Christine Strobl und ist (für ARD-Verhältnisse) erst 49 Jahre alt. In ihrer Laufbahn hat sie auch schon einige TV-Preise eingeheimst; eine gute Entscheidung - könnte man fast zu glauben bereit sein.

Doch bei Christine Strobl lohnt sich ein zweiter Blick auf den Lebenslauf. Denn die zukünftige Frau Programmdirektorin ist nicht irgendjemand aus der Provinz, der sich aus eigener Kraft beim Fernsehen nach oben gearbeitet hat. Christine Strobl ist eine gebürtige »Schäuble«, die Tochter von Ingeborg und ihrem Gatten Wolfgang. Das ist genau der Wolfgang Schäuble von der CDU, der derzeit als amtierender Bundestagspräsident fungiert und politische Neutralität bereits mehrfach vermissen ließ.

Damit aber nicht genug der politischen Verknüpfungen der Christine Strobl. Ihr Mann, Thomas Strobl, ist ebenfalls in der CDU und amtierender Innenminister Baden-Württemberg. Das Ministeramt des 60-Jährigen umfasst zudem die Ressorts Digitalisierung und Migration. Sowohl Papa Wolfgang wie auch Gatte Thomas gehören zu den Befürwortern der von Merkel maßgelbich zu verantwortenden völlig fehlgeleiteten Migrations- und Flüchtlingspolitik.

Wie politisch neutral wird wohl eine Programmdirektorin sein (können), die sich in einem derart einseitig ausgerichteten politischen Umfeld bewegt?