Chinas Soft Power: Konfuzius-Institute

China will weltweit auch kulturell Einfluss nehmen und seine Sprache verbreiten

Die weltweiten Konfuzius-Institute sind das Äquivalent der deutschen Goethe-Institute. Allerdings sorgen sie nicht nur für die Verbreitung der chinesischen Sprache und für Kulturaustausch. Sie sind auch ideologische Botschaften.

Xi Jinping. Foto: en.kremlin.ru
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Deutschland hat neben seinen Botschaften und Konsulaten auch kulturelle Institutionen im Ausland, die die deutsche Sprache und Kultur vertreten. Dies sind in der Regel die Goethe-Institute, die dem Auswärtigen Amt unterstellt sind. Das französische Äquivalent ist die Alliance française, das britische der British Council. Sie sind für die Verbreitung der französischen beziehungsweise englischen Sprache und Kultur zuständig.


Auch die Chinesen haben hiervon gelernt und wollen ebenfalls nicht nur wirtschaftlich, sondern auch kulturell und sprachlich die Menschen in aller Welt näher an das Reich der Mitte binden.


Seit 2004 gibt es das Konfuzius-Institut (»Confucius Institute«), das chinesische Äquivalent zum deutschen Goethe-Institut. Es ist nicht dem chinesischen Außenministerium, sondern dem chinesischen Bildungsministerium unterstellt. Ansonsten sind die Ziele mit dem des Goethe-Institutes vergleichbar: Weltweit soll das Verständnis und das Interesse für chinesische Kultur gestärkt werden, die chinesische Sprache soll verbreitet werden und der kulturelle Austausch soll gefördert werden.


Vor allem geht es darum, die Bedeutung der chinesischen Sprache im Ausland zu fördern. Dazu werden in den Konfuzius-Instituten Chinesisch-Sprachkurse angeboten. Es gibt auch Stipendien, die zum Beispiel Afrikanern ermöglichen, in China Chinesisch oder dort andere Fächer auf Chinesisch zu studieren.


Allein in Afrika gibt es mindestens 35 Konfuzius-Institute. Über Stipendien und Austauschprogramme konnten bereits mehr als 50.000 afrikanische Studenten nach China kommen. Kein Land der Erde, außer Frankreich, hat so viele Studenten aus Afrika wie China.


Kritiker befürchten, dass die Konfuzius-Institute auch Einfluss auf die Bildung in vielen Ländern nehmen, und zwar besonders dann, wenn es um das Thema China selbst geht – beziehungsweise die Sicht auf China. Außerdem wird befürchtet, dass die Institute Wirtschaftsspionage und ideologisches Aushorchen vornehmen könnten.


Die Institute seien eine Art von »Soft Power«, um Chinas wachsenden Einfluss auf die Welt auch ideologisch und kulturell zu flankieren. »The Economist« nannte die Institute »an important part of China's overseas propaganda set-up«.


Denn im Gegensatz zu den vergleichbaren Instituten anderer Länder, wie den deutschen Goethe-Instituten, haben die Konfuzius-Institute meist keinen eigenen Campus, sondern befinden sich in der Regel auf dem Gelände oder in direkter Nachbarschaft der Universitäten im jeweiligen Lande.



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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Eugen Grzondziel

Die "freie Welt" wird mir zunehmend unsympathischer, Die Rolle des Goethe-Institutes und der z.B Konrad-Adenauer-Stiftung dürfte allgemein bekannt sein, so ist es heuchlerisch die Chinesen dafür zu kritisieren, dass sie Initiativen ergreifen um ihre Sprache und Kultur anderen Nationen näher zu bringen. Ohne Waffen und aggressiven Missionierung im westlichen Stil (Radio Free-Europe/Radio Liberty die bunte Revolutionen etc. usf.
Genauso wundert mich warum wird die Schuld an Demontage Deutschlands einer Person zugeschrieben. Leben wir in einer stalinistischen Diktatur?

Warum setzt sich die "freie Welt" lediglich gegen zusätzliche Steuerbelastung auf Grund der CO2 Steuer, schweigt aber darüber, dass die treibende Kraft bei der globalen Oligarchie/IWF zu suchen ist und dass die Wissenschaft bis heute den Nachweis, dass die Klimaschwankungen durch die von der Menschheit produziertes CO2 verursacht worden sind nicht erbracht hatte.
Sind Sie auch nur ein Teil der Schmieren Komödie unter dem Tittel "westliche Demokratie"?

Gravatar: Unmensch

Ein kulturelles Angebot ist immerhin ein Angebot, das muss man nicht annehmen. Andere schicken Menschen, wenn die da sind, ist es für's nicht annehmen zu spät.

Gravatar: Friedrich Hertz

@Stasiopfer
Für den Anfänger sind die unterschiedlichen Stimmhöhen die große Einstiegshürde. Chinesisch lernt man auch nicht wie eine andere Sprache, sondern sollte erst einmal diese Tonhöhenunterschiede hören lernen. Am Anfang klingt nämlich wirklich alles gleich. Aber nur eine Frage der Übung. Ohne Mühe lernt man keine (ostasiatische) Sprache - übrigens auch Russisch nicht.

Wer keine Tonhöhenunterschiede bewältigen will, kann auch Japanisch lernen (Aussprache kinderleicht) und die Schriftzeichen sind für den Ästheten ein Genuss. Wem die Schriftzeichen Angst machen, dem bliebe noch Koreanisch, denn die dortigen Schriftzeichen sind leicht zu lernen und die Aussprache leicht zu bewältigen.

Grundsätzlich: Lernt die Sprache, deren Kultur Euch interessiert, solange die Globalisten die Kulturen der Welt noch nicht ausgemerzt haben.

Gravatar: Rita Kubier

China mag sich investitionsmäßig, wirtschaftlich in Europa bzw. weltweit ausbreiten bzw. breitmachen zu können. Sprachlich aber auf keinen Fall. Chinesisch ist eine Wissenschaft, die man über Jahre hinweg studieren und erlernen muss, um sie einigermaßen beherrschen - sprechen und schreiben - zu können. Deshalb wird es den Chinesen nicht so ohne Weiteres gelingen, auch ihre Sprache zu verbreiten. Ihre eigenen Leute sind vielmehr gezwungen, Fremdsprachen - insbesondere Englisch - anzunehmen und beherrschen zu müssen. Englisch ist nun mal die Sprache, mit der man in jedem Lande am besten zurecht kommt - im Privaten wie Beruflichen. Und da hinein werden sich auch die Chinesen fügen MÜSSEN.

Gravatar: Trump Fan

China hat 1,4 Milliarden Menschen. Damit dürfte China
das Land mit den meisten Muttersprachlern sein.
Dazu kommen noch die vielen Auslandschinesen.

Dagegen können wir natürlich nicht ankommen.
Die haben aber noch anderes in Petto.
Qi-Gong, Tai Chi und was weiß ich noch alles.
Und nicht zu vergessen Akkupunktur.

Gravatar: Stasiopfer_in_USA

Mein Kumpel hats versucht. Es funktioniert nicht. Es ist einfach ein Gewirr aus sich gleich anhoerenden Lauten sagt er. Und 255 Schriftzeichen konnte er auch schon. Aber nach 9 Monaten war immer noch kein richtiger Erfolg da.

Mein Rat an Westdeutsche: Lernt Russisch. Wenn man einmal die Huerde der kyrillischen Buchstaben genommen hat, dann muss man nur noch Vokabeln lernen. Die Grammatik ist einfach. Ich hatte 38 Jahre kein Russisch gesprochen und habe es Dank Internet auffrischen koennen, es ging besser, als gedacht.

Gravatar: Friedrich Hertz

Kritiker befürchten also, dass die Chinesen dasselbe machen wie die Briten, wie die Franzosen, wie die Deutschen ... das geht ja gar nicht. Warum nicht gleich eine Passivkonstruktion: Es wird befürchtet ... Nennt doch Ross und Reiter! Trump befürchtet, die Milliardäre befürchten, die Wall Street befürchtet, die neoliberale AfD befürchtet ...

Die neoliberale AfD kann es nicht ertragen, dass es eine Bremse gibt gegen die totale Macht der Banken.

Nebenbei: Ist der Rassismus gegen Gelbe nicht der Tummelplatz der Grünen?

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Die Institute seien eine Art von »Soft Power«, um Chinas wachsenden Einfluss auf die Welt auch ideologisch und kulturell zu flankieren. »The Economist« nannte die Institute »an important part of China's overseas propaganda set-up«.” …

Nun; „Die These vom drohenden "Zusammenprall der Zivilisationen" findet immer noch eine große Resonanz - nicht zuletzt, weil sie von ihren Kritikern nur oberflächlich und plakativ abgewehrt wird. Selbst wenn man sie für wenig gehaltvoll hält, bleibt eine Diskussion zur Sache überfällig.“ ...
file:///C:/Users/Ekkehardt/Downloads/InIIS-AP_96-01_Senghaas_Geopolitik.pdf

Weil sich die Nato-Mitglieder in ihrer Sanftheit(?) von den friedlichen(?) Amis nicht trennen wollen und mit ihnen lieber „gemeinsam“ untergehen – da die Chinesen ähnliche Hintergründe (Gewalt und Tod gegenüber Unliebsamen) ebenso verdecken(?) ´könnten`, wie sie die USA seit ihrer Gründung ganz offen leben und zeigen?

Gravatar: A. Pernath

Der Kommunismus soll unter dem Etikett "Konfuzianismus" verbreitet werden, die deutschen Goethe-Institute sind dazu ideale Vehikel. Auch sie sind längst von den Marxisten gekapert worden und verteilen "Deutsche Kultur", in Wirklichkeit linkes Gedankengut in alle Welt.
Der ursprüngliche Konfuzianismus hätte durchaus
Grundlage für eine Entwicklung und eine Partnerschaft mit anderen Nationen sein können, aber er wurde durch Mao und die KPC zerstört. Die typisch kommunistische Skrupellosigkeit macht vorsätzlich alle menschlicheren (humanistischen) Zivilisationen kaputt, aktuell die Falun-Gong Bewegung. Wieder einmal der Griff nach Weltmacht durch diese amoralische, menschenfeindliche Ideologie. Schließt endlich die Goethe-Institute und schaltet die Deutsche Welle ab, es sind Sprachrohre für Indoktrination durch gut bezahltes linkes Gesocks.

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