Der Vorsitzender von Bolsonaros Liberaler Partei, Valdemar Costa Neto, wurde am 8.2. verhaftet, nachdem bei einer Durchsuchung seines Hauses in Brasília ein »nicht registrierter Flammenwerfer« gefunden wurde. Costa Neto wurde am Samstag, dem 10.2, vorläufig freigelassen.

Der ehemalige Bolsonaro-Mitarbeiter Oberst Bernardo Correa Neto wurde am 11.2. bei seiner Rückkehr aus dem Exil in den USA auf dem Flughafen von Brasília verhaftet und nach einer Anhörung in einer Kaserne inhaftiert, berichtet Reuters.

Am Montag, dem 29.1, fand eine Durchsuchung bei Bolsonaros Sohn Carlos, Stadtrat in Rio de Janeiro, an seinem Wohnsitz als auch in seinem parlamentarischen Büro durch die Bundespolizei statt.

Bolsonaros persönlicher Sekretär Oberst Mauro Cid, wurde bereits am 5. Mai 2023 verhaftet, weil er Nachrichten mit dem im Exil lebenden Journalisten Allan dos Santos ausgetauscht habe, in denen angeblich ein »Putsch« im Jahr 2022 geplant wurde. Cid habe angeblich »gestanden«. Sein Handy soll belastende WhatsApp-Gespräche zwischen verschiedenen Verdächtigen entwa, darunter Bolsonaro, sein ehemaliger Verteidigungsminister, vier Generäle, ein Admiral und etwa 20 Zivilisten, berichtet BNN.

Die Bundespolizei, die dem Obersten Richter Alexandre de Moraes untersteht, durchsuchte am 8.2 Bolsonaros Haus und Büro, beschlagnahmte seinen Pass und beschuldigte ihn, »versucht zu haben, im Rahmen eines Militärputsches das Wahlergebnis zu kippen«.

In Wirklichkeit hat Jair Bolsonaro nichts Derartiges getan, obwohl Hunderttausende Brasilianer im November und Dezember 2022 bei den größten pro-demokratischen Protesten der Weltgeschichte auf die Straßen gingen. Präsident Bolsonaro war sehr darum bemüht, nichts zu tun, was als Verstoß gegen die Verfassung ausgelegt werden könnte, selbst als seine Unterstützer ihn drängten, eine militärische Intervention anzuordnen, um die Machtergreifung  Lulas zu verhindern. Unvergessen die Szene, als Jair Bolsonaro mit seiner Frau Michelle aus dem Präsidentenpalast zu den zehntausenden Unterstützern trat, und unter Tränen mit ihnen um ein Wunder betete.

Am 8.1.2023 drangen Demonstranten in die Regierungsgebäude in Brasília unter unklaren Umständen ein. Videos sollen auch Provokateure zeigen, die vorab in den Regierungsgebäuden eingeschleust wurden, um einen »Sturm aufs Kapitol« in Brasilien zu  provozieren. Tausende Demonstranten wurden anschließend verhaftet und monatelang ohne Anklage eingesperrt. Seitdem wird die politische Opposition in Brasilien drangsaliert und verhaftet, das Internet wird massiv zensiert.

Der deutsche Verfassungsrichter Dr. Josef Christ nahm trotzdem am 10.8.2023 an einer Konferenz zur »Verteidigung der Demokratie« mit Alexandre de Moraes teil (Freie Welt berichtete).

Der ehemalige Präsident Jair Bolsonaro ist bis 2030 von einer erneuten Kandidatur ausgeschlossen und soll morgen, Donnerstag, dem 22.2., auf Anordnung von Richter Alexandre de Moraes vernommen werden.

Jair Bolsonaro wird am Sonntag eine riesige Demonstration auf der Avenida Paulista in São Paulo anführen. Bolsonaro rief seine Unterstützer dazu auf, keine Fahnen oder Transparente, sondern gelb und grüne Kleidung zu tragen und »friedlich für den Schutz der Demokratie zu protestieren.«

Es wird kolportiert, dass auch der argentinische Präsident Javier Milei, der italienische Vize-Premierminister Matteo Salvini und der Anführer der portugiesischen Chega-Partei, André Ventura, anwesend sein werden

Weltweite Demos sollen am Sonntag, den 25.2. u.a. in Frankfurt, London, Rom, Paris, Barcelona, Lissabon, Toronto, Boston, New York, Miami, Atlanta und Washington, D.C. stattfinden.