Unterbringung in ehemaliger Abschiebehaftanstalt

Brandenburg nimmt 18 Menschen in Quarantäne-Haft

Die Landesregierung Brandenburg (SPD, CDU, Grüne) von Dietmar Woidke (SPD) hat 18 Menschen zwangsweise in die Quarantäne-Haft eingewiesen. Nach Willen der Regierung sollten es sogar 30 Personen sein, doch die Gerichte verweigerten in einem Dutzend Fällen die Stattgabe des Ersuchens.

Foto: Wikimedia / Morty / CC BY 3.0
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Laut Bundesinfektionsschutzgesetz können bei Vorlage eines epidemischen Notstandes bestimmte Zwangsmaßnahmen getroffen werden. Wird eine Pflicht zur Quarantäne-Haft ausgesprochen, so kann diese mit den entsprechenden Maßnahmen durchgesetzt werden. Unter anderem zum Beispiel mit Ordnungsstrafen in Form von Geldbußen oder einer angeordneten häuslichen Quarantäne-Haft, abgesichert durch Anlegen einer elektronischen Fußfessel. So wird garantiert, dass die vorgeschriebene Zeit der Isolation eingehalten wird. Als allerletztes Mittel sieht das Gesetz die Zwangseinweisung vor. Die aus SPD, CDU und Grünen bestehende Landesregierung Brandenburgs von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sah in 30 Fällen keine andere Möglichkeit mehr, als sogenannte »Quarantänebrecher« einknasten zu wollen. In zwölf der 30 Fälle aber verweigerten Gerichte die Stattgabe des Einweisungsersuchens, dennoch wurden 18 Personen zwangseingewiesen, wie es in einem Bericht der bz heißt.

Die Zentrale Ausländerbehörde stellte die entsprechenden Räumlichkeiten samt Personal zur Verfügung. Laut Zeitungsbericht soll es sich um die ehemalige Abschiebehaftanstalt in Eisenhüttenstadt handeln, in die die Betroffenen eingewiesen und in der sie festgehalten wurden. Diese Räume waren lange Zeit ungenutzt, da die Abschiebungen krimineller Ausländer in Deutschland gen Null tendieren. Mit der Entscheidung der Woidke-Regierung wurde die Haftanstalt jetzt einer neuen Bestimmung übergeben. Die Verweildauer der Zwangseingewiesenen lag laut Zeitungsbericht zwischen drei und 19 Tagen, die Regelzeit der Quarantäne beträgt laut Gesetz 14 Tage.

Warum die Woidke-Regierung nicht zu den weniger freiheitsbeschränkenden Maßnahmen gegriffen hat, ist dem Zeitungsbericht nicht zu entnehmen. Im Parlament Brandenburgs liegt bisher auch keine entsprechende Anfrage vor.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Roland Brehm

Tja, jetzt haben wir sie wieder, die KZ's.
Heute Kranke, morgen Alte, übermorgen AfD'ler und dann jeder der aus jedwedem Grunde den totalitären Machthabern nicht passt.

Gravatar: Wolfgang Schlichting

Abschiebehaftanstalt für Ausländer passt, denn als solche werden Deutsche ohne Migrationshintergrund inzwischen in Deutschland angesehen.

Gravatar: Jürgen kurt wenzel

Tja ,da wächst das Haupt der Hydra in der Tradition -,,Brandenburg Görden " -1989 hatte man wirklich !!!!bewusst das Fallbeil vergessen !!! -Die Schafe der ,, friedlichen Revolution !!!"-Zu spät ???, Stephan Hessel ??? ,, Empört EUCH "!!!!!!!!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Laut Zeitungsbericht soll es sich um die ehemalige Abschiebehaftanstalt in Eisenhüttenstadt handeln, in die die Betroffenen eingewiesen und in der sie festgehalten wurden. Diese Räume waren lange Zeit ungenutzt, da die Abschiebungen krimineller Ausländer in Deutschland gen Null tendieren. Mit der Entscheidung der Woidke-Regierung wurde die Haftanstalt jetzt einer neuen Bestimmung übergeben.“ ...

Ist es deshalb vielleicht gar nicht so kurios, dass dieses Woidke im Netz zu Merkels Regierungssprecher wurde
https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/buntes-kurioses/id_88202408/kuriose-panne-woidke-wird-im-netz-zu-merkels-regierungssprecher.html,
die dem Kommunismus und der DDR auch für mein Empfinden bis heute nachtrauert???

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