Er warnte frühzeitig vor den mangelnden Sicherheits- und Produktionsstandards

Boeing-Whistleblower John Barnett wurde in den USA tot aufgefunden

Ein ehemaliger Boeing-Mitarbeiter, der dafür bekannt war, Bedenken hinsichtlich der Produktionsstandards des Unternehmens geäußert zu haben, wurde in den USA tot aufgefunden. Angeblich durch Selbstmord.

Foto: Pixabay
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Wie die BBC berichtete, ist der bekannte Boing-Mitarbeiter John Barnett gestorben. Der 62-Jährige sei am 9. März an einer »selbst zugefügten« Wunde gestorben, heißt es. Die Kriminalpolizei ermittelt. Verdächtig: In den Tagen vor seinem Tod hatte er in einer Whistleblower-Klage gegen das Unternehmen ausgesagt.

John Barnett hatte mehr als 30 Jahre lang für Boeing gearbeitet, auch als Qualitätsmanagaer. 2017 war er aus gesundheitlichen in den Ruhestand gegangen.

In den Tagen vor seinem Tod hatte er in einer Whistleblower-Klage gegen das Unternehmen ausgesagt.

Im Jahr 2019 teilte Herr Barnett der BBC mit, dass unter Druck stehende Arbeiter in der Produktionslinie absichtlich minderwertige Teile in Flugzeuge eingebaut hätten. Zudem habe er Probleme mit Sauerstoffsystemen aufgedeckt: Jede vierte Atemmaske würde im Notfall nicht funktionieren.

Er bemängelte, dass der Zeitdruck zum Bau neuer Flugzeuge dazu geführt habe, dass der Montageprozess beschleunigt und die Sicherheit vernachlässigt worden sei. Dies wurde von Boing immer wieder bestritten.

Gegenüber der BBC sagte Barnett 2019, dass die Arbeiter die Verfahren zur Nachverfolgung von Komponenten durch die Fabrik nicht befolgt hätten, wodurch fehlerhafte Komponenten verloren gegangen seien. In einigen Fällen seien minderwertige Teile sogar aus Schrottbehältern entfernt und in Flugzeuge eingebaut worden, die gerade gebaut würden, um Verzögerungen am Produktionsband zu verhindern.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Sam Lowry

"Es muss nur nach Suizid aussehen..." (Barschel)

Gravatar: J. L.

Das passiert eben, wenn man immer mehr Profit rausschlagen muss. Früher hatte man den gesamten Produktionsvorgang unter Kontrolle. Bis zur kleinsten Schraube! Außerdem durfte man die Beschäftigten nicht wie Verschleißteile benutzen, die man nach Gebrauch einfach wegwirft. Das hat besser als der Corporate Identity Quark dafür gesorgt, dass am Ende Qualität rauskommt, weil die Leute stolz auf ihre Arbeit waren und sich mit ihrem Unternehmen identifizieren konnten. Warum sollte man sich als leiharbeitende Humanressource für irgendwas interessieren?

Gravatar: Rita Kubier

Wer gravierende Missstände, also bewusst begangene Verbrechen anprangert und somit die Wahrheit an die Öffentlichkeit bringt, besiegelt damit sein Todesurteil!! John Barbett ist nicht der erste und einzige "Selbstmörder", an dem dieses Urteil vollstreckt wurde. Inzwischen "nur" einer von vielen, dem die Wahrheit auszusprechen wichtig war, er das aber mit seinem Leben bezahlen musste!

Gravatar: Fritz der Witz

Der Wertewesten ist weltberühmt für seine Meinungs- und Pressefreiheit.

Assange ist nur ein Beispiel von vielen.

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