Wo ist Wegner?

Berlin gedenkt der Opfer der Mauer

Am 13. August 1961 ließ das SED-Unrechtsregime durch seine Schergen die innerstädtische Sektorengrenze abriegeln, um dort dann nach und nach eine Mauer zu errichten. Am vergangenen Sonntag gedachten die Berliner den Opfern dieses Ungetüms. Der »Regierende« Wegner war nicht da.

Bildschirmfoto MDR
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Geschichte, sehr kurz erzählt: nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa wurde Deutschland zersplittert: vier Besatzungszonen, zwei Gebiete unter direkter ausländischer Verwaltung. Berlin und Wien wurden ebenfalls in vier Sektoren aufgeteilt: je einer ging an die USA, Frankreich, Großbritannien und die Sowjetunion. Während dieser Zustand in Wien 1955 mit dem österreichischen Staatsvertrag relativ unspektakulär zu Ende ging, entwickelte sich Berlin zum absoluten »Hot-Spot« des Kalten Krieges. Das SED-Unrechtsregime hatte bereits entlang der Demarkationslinie der Sowjetischen Besatzungszone zu den Westzonen Stacheldrahtzäune, Wachposten und ähnliche Sperranlagen errichtet, um die Bevölkerung einzusperren. Nur Berlin war noch frei. Bis zum 13. August 1961. Da sperrten die Schergen der SED die innerstädtische Sektorengrenze ab, um dort entlang dann eine Mauer zu errichten. Ein undemokratisches Ungetüm, an dem viele Menschen ihr Leben verloren; die genaue Zahl der Toten wird nicht mehr ermittelt werden können. Das SED-Regime hat die Beweismittel weitestgehend vernichtet.

Am vergangenen Sonntag wurde in Berlin der Opfer dieser Mauer gedacht. Am Mahnmal in der Bernauer Straße wurden von Politikern fast aller Parteien Grenze niedergelegt. Der 13. August ist DER Gedenktag in Berlin, sogar noch eine Nuance wichtiger als der 17. Juni und ohnehin um Längen wichtiger als der 3. Oktober. Da erwarten die Leute natürlich, dass der »Regierende« sich zeigt und ein paar Worte zur Erinnerung an die Opfer spricht. Für Wegner gilt das aber nicht. Bei den Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid rief Reporter Bruno Moravetz suchend in sein Mikrophon »Wo ist Behle?«. Am vergangenen Sonntag hörte man überall den Ruf »Wo ist Wegner?«.

Der sei »für ein paar Tage in den Süden und die Sonne gereist«, heißt es aus der Senatskanzlei. Ausgerechnet am 13. August. Politisches Fein- und Taktgefühl Fehlanzeige bei Herrn Wegner, wie es scheint.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Fritz der Witz

Wenn der Irrsinn so weitergeht, wird man bald der OPFER der HAmpel gedenken müssen.

Gravatar: Schnully

Deutsche Politiker der etablierten Parteien zieht es vermehrt in Sonnenländer . Die Grünen besonders gerne auf Steuerzahlerkosten . Liegt das daran das der Klimawandel doch nicht so wie gewünscht stattfindet ? Sondern wie in Deutschland entgegen gesetzt . Einige heizen bereits manchmal

Gravatar: Kassandra

Also bitte - wer erwartet denn in diesen Zeiten noch Fein- und Taktgefühl, Verantwortungsbewusstsein und so etwas wie Demut vor dem Amt?!

Gravatar: Belli

Wegner ist ein GRÜNES U-Boot oder Trojaner in der CDU, genau wie die MERKEL es war !!!

Gravatar: Karl-Eduard

Wenn an diesem Tag der CSD-Tag „gefeiert“ worden wäre, hätte sich der „Regierende“ sicherlich systemkonform verhalten und heldenmütig seine Reise verlegt. Was ist denn das nur für ein System-"Lakeitel“?

Gravatar: asisi1

Was für eine miese Heuchelei der deutschen Politiker!
Sie haben die Verantwortlichen für die Mauertoten laufen lassen und haben ihnen noch eine Pension mit gegeben. Verurteilt wurde der Schütze "Arsch" im letzten Glied!
Mit der fantastischen Begründung für das Laufen lassen, es gab keinen schriftlichen Schießbefehl!
Nein, der Grund war ein ganz anderer, denn die DDR Verantwortlichen sollten nicht die ganzen Schweinereien der westdeutschen Politiker aufdecken. Dazu wurde dann auch Erika auf den Trohn gehoben!

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