Vorwurf: in der medialen Berichterstattung würde die Opposition ausgegrenzt

Berichterstattung der GEZ-Sender vor Türkei-Stichwahl ein veritables Eigentor

Wenn es um die schlechtere Behandlung von Oppositionsgruppen in der medialen Berichterstattung in anderen Ländern geht, sind insbesondere die GEZ-Medien hierzulande mit Vorwürfen schnell bei der Hand. Wer im Glashaus sitzt, sollte besser nicht mit Steinen werfen.

Foto: Pixabay
Veröffentlicht:
von

Die Türkei geht in eine Stichwahl. Erdogan, der Bosporus-Despot, konnte trotz seiner fast schon medialen Omnipräsenz die erste Runde der Wahl nicht mit der erforderlichen absoluten Mehrheit gewinnen. Er erreichte 49,5 Prozent und muss nun in einer weiteren Runde sich mit seinem Herausforderer Kilicdaroglu messen. Dem war eine solche mediale Aufmerksamkeit nicht gegönnt. Darüber echauffieren sich jetzt hierzulande Altparteienvertreter und ganz besonders die GEZ-Medien. Sie sprechen von einer »Schlagseite« und »Ausgrenzung und Behinderung der Opposition«.

Ja, es stimmt, die türkischen Medien grenzen Kilicdaroglu aus. Daran gibt es keinen Zweifel. Fraglich aber ist, ob sich gerade die deutschen Altparteienvertreter und die GEZ-Medien darüber echauffieren und sich als Besserwisser aufspielen dürfen. Denn selbst hält man es ja auch nicht besser, wie eine Erhebung für das Jahr 2022 zeigt. In politischen Talkshows (Anne Will, Maischberger, Lanz, Maybritt Illner und Hart aber Fair) des vergangenen Jahres waren Politiker der SPD 129-mal vertreten. Die Union entsendete 125 Repräsentanten, die Öko-Soziallisten 100. Aus Lindners Truppe waren 67 Vertreter anwesend und sogar die mehrfach umbenannte SED durfte 34-mal auftreten. Die einzige in allen Parlamenten vertretene Oppositionspartei, die AfD, wurde genau 2-mal(!!) – in Worten: zwei Mal! – berücksichtigt.

So gehen die GEZ-Medien hierzulande mit der einzig waren Opposition um:  sie wird ausgegrenzt, zu verschweigen versucht, in der Öffentlichkeitsarbeit massiv behindert. Niemand von ARD und/oder ZDF hat daher auch nur ansatzweise das Recht, seine Nase über die Berichterstattung in der Türkei zu rümpfen oder sich als besser darzustellen versuchen. Das ist lächerlich.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Peter Lüdin

In Europa hätte man wohl gerne das die Opposition die Wahl gewinnt.
R. Erdogan ist allerdings nicht umsonst einer der meistbekanntesten Politiker der Welt.
An deutschen Schulen etwa kennen ihn etwa 91 Prozent der Schüler, der eigene Kanzler O. Scholz kommt da nur auf 26 Prozent.

Gravatar: Berti Vogel

Die gleiche Berichterstattung, wie über den Krieg, also was sollen wir erwarten.
Habe nichts von Erdowahn, aber er hatte die Flüchtlis zurückgehalten, der Andere kann sie gar nicht wieder zurückschieben, eine Lüge.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „Ja, es stimmt, die türkischen Medien grenzen Kilicdaroglu aus. Daran gibt es keinen Zweifel. Fraglich aber ist, ob sich gerade die deutschen Altparteienvertreter und die GEZ-Medien darüber echauffieren und sich als Besserwisser aufspielen dürfen.“ …

Ja mei: Nachdem sich Türkei dem auch in meine Augen Trugbild des Westens scheinbar nicht mehr hingeben will
https://www.clingendael.org/sites/default/files/2016-02/20080300_cdsp_art_kaiser.pdf,
hoffe auch ´ich`:

"Die Türkei bricht mit dem Westen, obwohl sie NATO-Mitglied ist, ist die Türkei geistig nicht mehr Teil der NATO. Die Türkei ist mit Russland, mit China und mit einigen anderen Ländern im Osten verbündet. Aber ich kann nicht erkennen, dass die Türkei noch ein Teil der westlichen Welt ist oder auch nur versucht, ein Teil der westlichen Welt zu sein"!!!
https://de.euronews.com/2023/05/15/was-nun-turkei-hat-sich-erdogan-vom-westen-abgewandt

Gravatar: Fritz der Witz

Nur ein weiteres Beispiel für die abgrundtiefe, verachtenswerte und erbärmliche Verlogenheit des deutschen GEZ-Gesinnungs-Propagandismus.

Ein Grund mehr, keine Zwangsgebühr mehr zu bezahlen

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang