Kinderrechte und 100 Prozent-Betreuungsquote

Auf dem Weg in die Erziehungsdiktatur?

Wer nach sicheren Anzeichen für die sozialistische Färbung der SPD-Politik sucht, muss sich ihre Familienpolitik näher anschauen: Das Vertrauen der Genossen in die Erziehungsfähigkeit des Staates ist dort ungefähr so groß wie ihr feindseliges Misstrauen gegenüber der elterlichen Autonomie. Ein Kommentar.

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Um Eltern in der konkreten Ausgestaltung ihrer grundgesetzlich garantierten Erziehungsfreiheit zu hindern, kann die SPD – gestützt und mitgetragen von der CDU – auf eine politische Erfolgsgeschichte zurückblicken. Das erklärte Ziel der Genossen, 100 Prozent Betreuungsquote der Kinder gegenüber 100 Prozent Erwerbsquote unter Müttern zu erreichen, rückt mit jeder neuen Ausgeburt des urtypischen SPD-Lieblingsprojekts Steuererhöhung in größere Nähe. Erwerbstätige Mütter und Väter verschaffen dem Staat nicht nur sprudelnde Steuereinnahmen, sondern auch die Möglichkeit, die ehemals privat organisierte Kindererziehung immer weiter zu vergesellschaften. Nicht nur das, der Staat hat mittlerweile Geschmack daran gefunden, bei Erziehung und Bildung seiner unmündigen Staatsbürger kräftig mitzumischen, wofür er ein immer dichter werdendes Geflecht aus Behördenabteilungen, Unterabteilungen, Institutionen und Vereinen geschaffen hat, alle ausgestattet mit einer erklecklichen Anzahl steuersubventionierter Arbeitsplätze.


Mit ihrem Gesetzesvorschlag, Kinderrechte in die Verfassung aufzunehmen, setzt Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) den vorläufigen Schlusspunkt in dieser Entwicklung. Ihr Vorschlag, Kinderrechte direkt in einem Absatz 1a noch vor den Elternrechten in Absatz 2, Artikel 6 GG, zu platzieren, ist schlicht so dreist wie konsequent zu nennen. Um sich der Kinder zu bemächtigen, muss der Staat den Störfaktor Elternrecht möglichst beseitigen. In der pluralistisch gewendeten Variante der Diktatur finden die SPD-Funktionäre dafür freilich eine elegantere Lösung als das wenig zimperliche SED-Politbüro. Hier läßt die BRD-Regierungskammer das Elternrecht großzügig als nette Fassade beziehungsweise juristischen Hohlkörper stehen, indem sie dem Grundgesetz einen reich an Interpretationsmöglichkeiten ausgestatteten Gummiparagraphen beimischt, dessen milchige Würze man der Paragraphen-Suppe möglichst wenig anmerken soll. Was diese anrichtet, soll dem unkritischen Bürger erst dann ins Bewusstsein steigen, wenn er das Mahl gegessen hat. Seine Wirkung jedoch – die Zerstörung des elterlichen Abwehrrechts gegen staatliche Einflussnahme – bleibt die gleiche. Das Gespenst des sozialistischen Traums, die ganze Persönlichkeit außerhalb des Elternhauses im Geiste des Sozialismus zum »überzeugten Marxisten« und »klassenbewussten Staatsbürger« zu formen, scheint hier in seiner in die Jahrzehnte gekommenen Reinheit auf. Allein die Begriffe ändern sich. Aus Internationalismus wird »Diversity«, aus Sozialismus »Demokratie«, aus dem Kollektiv wird die »offene, bunte Gesellschaft«, aus Klassenkampf der »Kampf gegen Rechts«.


Gelassene Skeptiker merken an, Kinderrechte machten sich lediglich ganz nett im Grundgesetz, ihr Gestaltungspotential verpuffe jedoch in der konkreten Rechtsauslegung. Hübsches, aber unnötiges Beiwerk eben. Lesen kann man die Aufnahme eigenständiger Rechte für Kinder aber auch aus einer völligen anderen Richtung. Indem die Regierung Kinder quasi zu Bürgern erklärt, denen lediglich der richtige Anwalt fehle – in dem Fall der Staat selbst, die Eltern sind aus dem Spiel – bemächtigt er sich eines rechtlichen Instrumentariums, das uns in seiner möglichen gewordenen praktischen Ausgestaltung insbesondere in der SPD-sozialistischen Variante schaudern lassen sollte.


Staatliche Bildungs- und Betreuungseinrichtungen könnten künftig im nie gekanntem Ausmaß zu Umerziehungsanstalten der linksgrünen Ideologie ausgebaut werden. Was hindern Bund und Länder noch daran, wenn das Bollwerk Elternrecht erst einmal juristisch entschärft ist? Wenn die Politiker es können, werden sie es tun. Im Namen von Toleranz und Demokratie ist alles möglich, selbst die Verstümmelung des Grundgesetzes und der Raub von Grundrechten.

 

Kommentar-Beitrag der Initiative Familienschutz

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hartwig

@ karlheinz gampe 12.12.2019 - 14:18

Sind Werte wie echte Gerechtigkeit, Wahrheit, Tugend, Aufrichtigkeit, Respekt, Hilfsbereitschaft, echte Freundschaft für Sie religiös?

Welcher Religion gehören Perverse (Menschen mit anormalen, widerlichen Sexpraktien) die Kinder mißbrauchen an?

*** *** *** *** *** ***

Sie haben doch einen Sinn für Gerechtigkeit, oder? Wer soll die Gerechtigkeit für Sie jemals durchsetzen, bitte?

Welcher Religion gehören diese *** an, die mir die Erziehung meiner KInder verbieten wollen? Und darf ich mich wehren, erfolgreich wehren?

Gravatar: karlheinz gampe

Sozialismus, Marxismus ist der Religionsersatz für geistig zurück gebliebene Menschen.

Gravatar: Peter Meyer

Ganztages Kita, ganztages Kindergärten, Ganztagsschulen.

Wen wundert es, dass die Kids für FfF auf die Strasse gehen, Aber gelesene Texte nicht verstehen. Oder Kopfrechnen nicht möglich ist.

Das ist alles Teil einer Politik, die das Volk willig und dumm machen möchte. Ein dummes Volk lässt sich besser lenken. Ein dummes Volk hinterfragt nicht, Ein dummes Volk glaubt das, was man ihm vorsetzt.

Und die Kinder werden politisch bereits so geschult, dass sie in dieses linksgrüne Muster passen.

Und die Eltern sagen: Wir müssen beide arbeiten gehen, sonst können wir uns dies nicht leisen oder jenes nicht leisten.

Wem sie tagtäglich ihre Kinder ausliefern, ist ihnen offenbar nicht bewusst, oder einfach nur egal.

Gravatar: Rita Kubier

Früher wurden die ostdeutschen Mütter von den Westdeutschen als Rabenmütter bezeichnet und verurteilt, wenn und weil sie ihre Kinder frühzeitig zur Betreuung in die Kitas gaben. Was jedoch allein aus dem Grund erfolgen MUSSTE, weil ostdeutsche Frauen/Mütter arbeiten MUSSTEN, damit die Familie finanziell um die Runden kam. Ihnen war es nicht vergönnt, sich jahrelang allein zu Hause der Kindererziehung widmen zu können. Mit den überwiegend sehr geringen Einkommen der Männer/Väter waren sie gezwungen, zum Familieneinkommen beizutragen, während westdeutsche Mütter gerne und problemlos viele Jahre "nur" Hausfrauen und Mütter sein konnten. Und oftmals waren die westdeutschen Frauen nach der Geburt der Kinder nie mehr berufstätig, weil sie es sich leisten konnten - dank der guten Einkommen ihrer Männer.
"Heute" wird von allen Altparteien - vornehmlich den Grünen und Linken - sowie ausgerechnet und insbesondere von der westdeutschen Bevölkerung die Kita-Betreuung propagiert und mit allen angeblichen Vorteilen gepriesen. Wenn es der politischen Indoktrination durch den Staat mit dessen links-islamischer Gesinnung dient, die in allen Einrichtungen auf die Kinder im frühesten Alter ausgeübt wird, dann ist plötzlich keine Rede mehr von Rabenmüttern, wenn die Kinder frühzeitig in Einrichtungen gesteckt werden, statt dass sich zumindest die Mütter ein paar Jahre selbst der Betreuung und Erziehung ihrer kleinen Kinder widmen würden, wenn ein guter Hauptverdiener vorhanden ist. Plötzlich ist die Erziehung in den Einrichtungen das Beste - selbst für noch sehr junge Kinder.
Auch die Geldgier vieler junger Eltern führt zur Auffassung, dass Kita-Betreuung doch etwas ganz Tolles sei, da sie nicht bereit sind, sich mal für wenige Jahre mit ihren Ansprüchen etwas einzuschränken. Dann setzen sie lieber - nach sozialistisch-kommunistischer Manier - ihre Kinder frühzeitigen Gehirnwäschen aus, bei denen nun auch noch die Indoktrination für den Islam hinzukommt.
Die Kinder werden von frühester Kindheit an in allen Einrichtungen derart staatskonform und zu links-grün-islamisch Hörigen abgerichtet, wie das so frühzeitig und in dieser Intensität wahrscheinlich noch nicht einmal in der DDR stattfand.
Aber Merkel hat aus Erfahrung gelernt. Das Abrichten der DDR-Kinder und Jugend war ungenügend! Denn (auch) dadurch ist es zum Fall des SED-Regimes - (das mit und durch Merkel nun wieder an der Macht ist) - gekommen. Und DAS soll sich nie mehr - für Gesamtdeutschland - wiederholen. Dafür will das linke Merkel-Regime nun mit aller Macht schon bei den jüngsten Kindern sorgen!

Gravatar: Unmensch

Die Verstaatlichung der Kinder, der Arbeitseinkünfte, der Arbeitgeber ... alles für die Partei, und das meisste für deren Anführer. Kollektivismus ist eigentlich nicht das passende Wort, es ist Raub!

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