Suchtpotenzial bei Sportwetten ähnlich hoch wie bei Drogen

ARD-Sportschau wird von Sportwetten-Anbieter gesponsert

Die ARD-Sportschau wird in der kommenden Fußballsaison von einem Sportwetten-Anbieter gesponsert. Alleine in Deutschland verlieren die Bürger bei Sportwetten und Glücksspielen über 13 Milliarden Euro pro Jahr. Das Suchtpotenzial bei Sportwetten und anderen Glücksspielen ist ähnlich hoch wie bei Drogen.

Screenshot Youtube
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Für viele Fußballfans in diesem Land ist das Anschauen der Berichterstattung über die Spieltage in den höchsten Profiligen in der samstäglichen ARD-Sportschau noch immer ein festes Ritual. Jene ARD-Sportschau wird in der kommenden Fußballsaison von einem Sportwetten-Anbieter gesponsert. In Deutschland verlieren die Menschen bei Sportwetten und anderen Online-Glücksspielen (Toto und Lotto nicht einberechnet) pro Jahr etwa 13 Milliarden Euro. Diese Verluste der Menschen sind der Gewinn der Anbieter von Sportwetten und Online-Glücksspielen.

Psychologen haben in umfangreichen Untersuchungen und Testreihen festgestellt, dass das Suchtpotenzial bei Sportwetten und anderen Glücksspielen ähnlich hoch ist wie bei Drogen. Kleine Gewinne und Einstiegsangebote mit verlockenden »Gratisprämien« sollen die Spieler anlocken und zum Einsatz von immer größeren Summen animieren. Aggressive Werbung auf allen Kanälen, auch gerne mit alten, ausrangierten ehemaligen Fußballgrößen, die sich so ein erkleckliches Zubrot mit dem Leid der Abgezockten erheischen, trägt seinen Teil dazu bei, die einmal süchtig gemachten Menschen bei der Stande zu halten.

Die ARD-Sportschau reiht sich jetzt in die Reihe der »Dealer« ein, die den Bürgern das Geld aus der Tasche leiern wollen. Dabei gibt es reichlich Warnhinweise seitens der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bezüglich der Glücksspielsucht und der Wettsucht. Die ARD ficht das nicht an. Und das, obwohl sich in ihrer eigenen Mediathek ein Bericht genau über dieses Thema findet.

Einige Zitate aus dem Beitrag: »Mit kaum einer anderen Sucht gerät man so schnell in die Abhängigkeit und damit in den Ruin«. Und: »Die Selbstmordrate unter Betroffenen ist extrem hoch.« Doch auch das ficht die ARD nicht an. Wie viel die ARD durch den Vertrag einstreicht, ist ein gut gehütetes Geheimnis. Zum Vergleich: ein anderer Sportwettenabieter hat für die Platzierung seiner Werbung bei der vergangenen Fußballeuropameisterschaft die »Kleinigkeit« von 800 Millionen Euro alleine an ARD und ZDF berappt.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Bodo

"Au weia, die Erhöhung der Rundfunkgebühren genügt wohl nicht, um den Saftladen zu finanzieren."

Zu den Spitzenverdienern gehört der WDR-Intendant Tom Buhrow mit 404.000 Euro Grundgehalt. Dazu kommen Sachbezüge und zusätzliche Leistungen für Tätigkeiten bei Tochterfirmen der Sender in unbekannter Höhe. Die 404.000 Euro Grundgehalt wollen erst einmal eingenommen sein...

Gravatar: Mino Cair

Au weia, die Erhöhung der Rundfunkgebühren genügt wohl nicht, um den Saftladen zu finanzieren. Ausserdem werden fast alle Sendungen und Spielfilme andauernd für Werbespots unterbrochen. Können die nicht wirtschaften oder warum kommen die Sendeanstalten mit ihrem Budget nicht aus?

Gravatar: Bertl

Nun ja, das ist doch Entlastung für die Gebührenzahler. Sonst müsste ja die Erhöhung noch größer ausfallen, da über 8 Milliarden doch etwas zu wenig sind!

Gravatar: Ekkehardt Fritz+Beyer

„Suchtpotenzial bei Sportwetten ähnlich hoch wie bei Drogen
ARD-Sportschau wird von Sportwetten-Anbieter gesponsert“ ...

Wobei sicherlich ´alle` Zwangsfinanzierten – außer den mickrigen Einnahmen aus der GEZ – Sponsoren haben, die ihren ´eigentlichen` Finanzbedarf decken!

Wird dieses Geld nicht auch deshalb so gern genommen, weil die Mitarbeiter der Zwangsfinanzierten ebenso sauber arbeiten wie Politiker seit jeher?
https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/korruption/abgeordnetenbestechung-weil-es-keine-korrupten-politiker-gibt-braucht-es-auch-kein

Auch weil außer Kunst und Kultur, auch Sport – besonders aber Politik etc. - Kompass des moralischen Denkens und Handelns sind???
https://www.kulturmanagement.net/dlf/5ae2136723643872fd86039a30627e05,2.pdf

Gravatar: mikesch

passt zum Plan uns zu “zerstören”
Würde die Regierung es ernst meinen mit, wir haben den Auftrag den Bürger zu schützen, dann würde es keine Erlaubnis geben für solche Angebote

Gravatar: Roland Brehm

Das ist das selbe als würde man den Verkauf von Drogen mit Steuergeldern bewerben.

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