Konservativer Schwuler zieht ins Feld

AfD nominiert David Berger für Bundestagsanhörung zu LGBTIQ-Rechten

Berger, ein ehemaliger römisch-katholischer Theologe, begann vor etwa einem Jahrzehnt außerhalb der Kirche eine Karriere als LGBTIQ-Aktivist.

Bild: David Berger/Wikicommons 3.0
Veröffentlicht:
von

Die AfD hat für die öffentliche Anhörung »LGBTIQ-Rechte weltweit« am 24. Mai überraschend den schwulen Aktivisten David Berger als Sachverständigen benannt. Berger, der vor allem durch seinen konservativen Blog »Philosophia Perennis« bekannt ist, wird von der AfD-Fraktion als Experte für queere Themen betrachtet. Doch seine Nominierung hat gemischte Reaktionen ausgelöst, da Berger generell konservative Ansichten vertritt, wie queer.de berichtet.

Berger, ein ehemaliger römisch-katholischer Theologe, begann vor etwa einem Jahrzehnt außerhalb der Kirche eine Karriere als LGBTIQ-Aktivist. Er erlangte Bekanntheit durch sein Buch »Der heilige Schein«, in dem er eine sogenannte »Homophobie« der katholischen Kirche kritisierte.

Sein Blog »Philosophia Perennis« verbreitet regelmäßig konservative und politisch rechte Informationen, darunter die Idee der »Umvolkung«. Unter anderem setzte sich Berger aggressiv für das Beibehalten des Eheverbots für Schwule und Lesben ein und polemisierte gegen Schulaufklärung.

Die Nominierung von Berger durch die AfD hat Kritik hervorgerufen, da seine Ansichten nicht im Einklang mit den Grundsätzen der LGBTIQ-Community stehen. Einige sehen dies als taktischen Schachzug der AfD, um LGBTIQ-Themen für ihre politische Agenda zu instrumentalisieren und die Gemeinschaft zu spalten.

Die anderen Fraktionen haben ebenfalls Sachverständige für die Anhörung benannt, darunter Vertreter des LSVD, von ILGA-World und der Hirschfeld-Eddy-Stiftung. Die Fragen, die im Vorfeld der Anhörung gestellt wurden, betrafen die Situation der LGBTIQ-Rechte weltweit sowie die Queerfeindlichkeit in Deutschland. Die AfD konzentrierte sich jedoch ausschließlich auf Fragen zu Trans-Rechten und kritisierte die sogenannte »Gender-Ideologie«.

Bergers Nominierung wirft ein Schlaglicht auf die Komplexität und die politischen Spannungen innerhalb der LGBTIQ-Gemeinschaft, insbesondere angesichts der Versuche einiger rechtspopulistischer Gruppen, sich als Verbündete zu präsentieren, während sie gleichzeitig Ansichten vertreten, die dem Konsens dieser Gruppe widersprechen.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Jürgen Sobich

Das habe ich befürchtet, dass dies eines Tages so kommt. Die AfD fängt an auf allen Hochzeiten zu tanzen. Das allgemeine Buhlen um eine parlamentarische Mehrheit. Da brauchen wir keinen Herrn Haldenzwang mehr, denn ein Haus, dass in sich uneins ist, ist zerstritten - der Anfang vom Ende , auch der Glaubwürdigkeit. Man schmiegt sich an, wird als Opposition adaptierbar. Davon haben wir aber genug. Ein klares abgegrenztes Profil in der Politik, dann weiß man, wen man wählt und welche Positionen verhandelt werden. So wird die Alternative das Aua für Deutschland.

Gravatar: Wahrheitsfinder

Was anscheinend viele immer noch nicht verstanden haben (und die AfD anscheinend auch nicht so richtich !?), ist, dass diese “Homo-Ehe“ der TÜRÖFFNER für die Gesamt-Genderideologie ist.
Die Homo-Ehe ist TEIL der Genderideologie.

Vor der Bundestagswahl 2013 haben die “Grünen“ (waren´s, glaub ich) die Akzeptanz und Einführung eines Adoptionsrechts für alle (Beziehungsformen) im Wahlkampf von den konservativen Parteien gefordert. Bis dahin gab es ja übrigens noch “nur“ diese sog. “eingetragene gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft“ !
DA schon sind bei mir die Alarmglocken angegangen. Habe diesen Parteien - als da dann ernsthafte Überlegungen und Diskussionen zu dem Thema entbrannt sind - mal vorgeschlagen, sich evtl. z. B. in MDU (Modern demokratische Union), oder so, umzubenennen.
Dies scheint Frau Merkel möglicherweise irgendwie zu denken gegeben zu haben, und sie hat sich final in so einer Fernseh-Diskussion kurz vor der Wahl gegen so ein Adoptionsrecht da ausgesprochen.
Als Ergebnis (kausaler Zusammenhang !?!) fuhr die CDU/CSU in dieser Bundestagswahl (2013) sage und schreibe 41,5 % ein.
Das war ja schon fast ein Ergebnis, wie es die CSU allein in ihren besten Zeiten IMMER hatte !!

Ja und DANN wurde Frau Merkel die Homo-Ehe “schmackhaft“ gemacht (weiterer Aufsatz…)…
Vorher wurde die evangelische Landeskirche noch in die Spur geschickt, um die kirchliche Trauung von gleichgeschlechtlichen Paaren (Ehe für “alle“) einzuführen (in 2016, schon ein Jahr VOR der Bundestagswahl 2017).

Und jetzt ist gerade diese “Ehe für alle“ DIE menschenrechtliche GRUNDLAGE für ALLE weiteren Ambitionen in/aus dieser Gesamt-Genderideologie !
Herzlichen Glückwunsch.

Gravatar: Sarah

Nein, danke und niemals!

Wir akzeptieren keine Homo-Ehe und das öffentliche Ausleben von Schwulen für das dieser Mann, wie man in der Presse lesen kann, steht.

Zum Allgemeinen:
Unsere Familie will keine Männer, die sich öffentlich abknutschen und betatschen, die uns nackt und öbszön in String-Tangas ihren Hintern hinstrecken.
Und unsere Kinder sollen sich das sehen und das als normal ansehen? - Nein! - Die Kinderseelen müssen davor geschützt werden!

Der Dekadenz in einer verkommenen, sittenlosen, morallosen Zeit werden wir niemals zustimmen!

Gravatar: Matthias Rahrbach

David Berger ist dafür eine sehr gute Besetzung: Homosexuell, daher garantiert nicht feindlich gegenüber Homosexuellen (auch nicht gegenüber Trans- und Intersexuellen), aber deutlich gegen die Genderideologie positioniert.

Wenn man als Heterosexueller die Genderideologie kritisiert und sie auch als Ideologie bezeichnet, wird man sehr schnell als "homophob" bezeichnet. Für den Prozess der öffentlichen Meinungsbildung ist es aber gut, d.h. es ist für viele Mitbürger überzeugender, auch mal von einem Homosexuellen zu hören, dass die Genderideologie eine Ideologie ist und keine Probleme löst.

Eine neue Schwulen- und Lesbenfeindlichkeit brauchen wir nicht. Die Genderideologie brauchen wir ebenfalls nicht.

www.verlag-natur-und-gesellschaft.de

www.evolutionsbiologen.de

Gravatar: Croata

Ja, OK. ...
Schwul sein ist nicht verboten, wenn der Mann konservativ ist- dann OK würde ich sagen.
Mich interessiert nicht mit wem er ins Bett geht....Nur die Resultaten , zählen.
Wenn er was zum bieten hat, OK!

Gravatar: Patrickfeldmann

Dr. Berger war Mitglied des Rates für die Desideradus Stiftung der AfD. Er ist kein Politiker und ich würde ihn nicht als Buchstabengestörten Aktivisten bezeichnen. Meines Wissens ist er nur in der schwulen Szene aktiv.
Er lehrte Philosophie an der Vatikanischen Universität in Rom.

Wer denn Blog Philosophia Perennis verfolgt, wird eine glaubwürdige konservative Auseinandersetzung mit dem Zeitgeschehen sehen. Extreme Meinungen sehe ich dort nicht.

David Berner kennt die Buchstabengestörten und kann hier Fachexpertise liefern. Außerdem kann er, in Gegenteil zu 99% des Milieus denken!

Die Wahl der AfD ist gut!

Gravatar: Sarah

Bin dagegen, diesem Mann brauchen wir nicht in der AfD!

Gravatar: Ketzerlehrling

Diesen Freaks schadet ein wenig Realität nicht. Ich sehe mir Events wie ESC seit Jahrzehnten nicht mehr an, aber die Berichte darüber sind einhellig, in den alternativen Medien: eine Freakshow.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Doch seine Nominierung hat gemischte Reaktionen ausgelöst, da Berger generell konservative Ansichten vertritt“ ...

Weil die mit ihm diskutieren Sollenden
https://www.gq-magazin.de/lifestyle/artikel/menschen-werden-immer-duemmer-laut-wissenschaft
seinem IQ – wenn überhaupt – nur sehr wenig entgegenzusetzten haben???
https://www.anstageslicht.de/themen/religion/katholische-kirche-und-pille-danach/portrait-david-berger-theologe-und-journalist

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang