Interview mit Dr. Wolfgang Kosack

»Gnostiker kennen nur Vernunft, keinen Hass«

Im Islam spielt gnostisches Denken eine geringe Rolle, erklärt der Orientalist Wolfgang Kosack. Doch Mohammed war vom Thomasevangelium beeinflusst, und auch in »1001 Nacht« lebt es fort.

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FreieWelt.net: Wie erforscht man eigentlich ein so abgelegenes Gebiet wie die islamische Gnosis?

Wolfgang Kosack: In der Tat ist das Gebiet so abgelegen, dass selbst anerkannte Geschichten der arabischen Philosophie – zum Beispiel Max Hortens »Die Philosophie des Islam« von 1924 oder Ignaz Goldzihers »Vorlesungen über den Islam« von 1910 – keine Notiz davon genommen haben. Umso mehr scheint ein so »abgelegenes« Thema für einen Orientalisten interessant zu sein. Man muss allerdings die Methodik der Gnosis und ihre Arbeitsweise durchschauen und ihre Arbeit mit »Vokabeln« verstehen, um zu den überlieferten arabischen Texten einen Zugang zu finden.

FreieWelt.net: Welche Quellen gibt es?

Wolfgang Kosack: Quellen gibt es genügend, man muss nur Arabisch lesen und verstehen lernen, freilich nicht in den gängigen »orthodoxen« Werken des Islam. Schon im Qur’ân sind ganze Ajats voller Gnosis; und Muhammad war bestimmt von Gnosis – sagen wir beeinflusst. Die Gnostiker des islamischen Mittelalters haben übrigens den Qur’ân und seine Verse immer auch als Vorwand benutzt, um ihre freizügigen und so gar nicht orthodoxen Gedanken zu legitimieren. Auf diese Weise sind viele erhalten geblieben, die anderweitig längst wegen ihrer Freizügigkeit verbrannt worden wären. Zum Beispiel ist das Märchen von Sindbad dem Seefahrer aus »1001 Nacht« ein typisch gnostischer Text, der im Gewand eines Märchens alle Jahrhunderte überdauert hat.

FreieWelt.net: Die christliche Gnosis geht von der Verworfenheit der Welt aus, fügt dem Schöpfergott einen Demiurgen bei und leugnet das Heilsgeschehen durch den Opfertod Jesu Christi. Worin besteht das Islamische der islamischen Gnosis?

Wolfgang Kosack: Die bisherige Deutung des Begriffes Gnosis ist von der katholischen beziehungsweise orthodoxen Kirche geprägt und daher sehr einseitig belastet und als »Ketzerei des 2. Jahrhunderts« verächtlich abgetan.

Die Gnosis geht nicht von der Verworfenheit der Welt aus, der bösartige Demiurg ist als »Weltenerschaffer« erst in der gesunkenen Gnosis aufgetaucht als Gegenpart zu dem gütigen Schöpfergott der himmlischen Sphäre. So schlich sich der Dualismus in die Gnosis. Der Opfertod Christi ist orthodoxe Glaubenslehre und hat mit echter Gnosis gar nichts zu tun.

Gnosis ist eine Art Lebensphilosophie, basierend auf den originalen Worten Christi, die im so genannten Thomasevangelium aufgeschrieben wurden. Dieses Thomasevangelium ist übrigens auch eine Quelle von Muhammad gewesen (bei seiner Bekehrung spielt der Engel Taumas eine wesentliche Rolle), so hat auch Mani sein geheimes Evangelium genannt, denn er wurde auch von einem »Zwilling« – das ist die wörtliche Übersetzung von Thomas – in diese Lehre eingeführt.

FreieWelt.net: Wer waren die islamischen Gnostiker und was ist aus ihnen geworden?

Wolfgang Kosack: Islamische Gnostiker waren alle »aufgeklärten« Köpfe, so die Gruppe der Ichwân as-sâfa, einem Philosophen-Club in Bagdad um die Jahrtausendwende (980-1020 n. Chr.), oder Theologen wie al-Ghazâlî, aber auch Dichter wie Nizâmî und der arme Hallâdsch, der wegen seiner Äußerungen »Ich bin die Wahrheit!« (Anâ ’l-haqq) 922 n. Chr. in Bagdad öffentlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Die meisten blieben jedoch namenslos und haben als Sufis ihr beschauliches Leben im Untergrund getarnt beendet.

FreieWelt.net: Einer der wenigen Erforscher der islamischen Gnosis, Heinz Halm, sagt, dass die Familie des syrischen Diktators die letzte Bastion der islamischen Gnosis ist. Hat dieser Umstand in der Politik des Nahen Ostens jemals eine Rolle gespielt?

Wolfgang Kosack: Hätte die islamische Gnosis jemals syrisches Gebiet erreicht, sähe die Politik des Nahen Ostens ganz anders aus. Denn Gnostiker kennen nur Vernunft, aber keinen Hass, nicht einmal den auf die Gedanken anderer, die von den ihren abweichen. Und wieso Gnosis ausgerechnet in der Familie des syrischen Diktators? Alawiten sind keine Gnostiker. Insofern muss ich meinem Kollegen Heinz Halm widersprechen.

FreieWelt.net: Wie sieht es mit den Jesiden aus: Sind das Gnostiker?

Wolfgang Kosack: Nein, auch Jesiden sind keine Gnostiker. Sie sind islamische Sektierer, wie zum Beispiel Ismaeliten, Bektaschije, Babismus, Mahdismus.

FreieWelt.net: Spielen islamische Gnostiker heutzutage überhaupt noch eine Rolle?

Wolfgang Kosack: Nein, im strengen Sinne nicht. Freilich, Sindbad wird allerdings immer noch im arabischen Kulturraum gelesen, und »1001 Nacht« ist nicht vergessen; im persischen Bereich spielen die Verse von Omar Khayyâm und die »Sieben Prinzessinnen« von Nizâmî immer noch eine wesentliche Rolle, ebenso das »Vogelparlament« von Attâr. Die Aufzählung könnte fortgesetzt werden.

FreieWelt.net: Im Abendland hat es seit der Entstehung des Christentums eigentlich immer gnostische Strömungen gegeben. Es sieht so aus, als würde christliches Denken sie geradezu selbst hervorbringen – warum auch immer. Enthält der Islam auch keimhaft Gedanken, die es ermöglichen, ihn umzudeuten und gegebenenfalls in sein Gegenteil zu verkehren, indem die Begrifflichkeiten neu besetzt werden?

Wolfgang Kosack: Man sollte den Qur’ân verstehen als das, was er ist. Es ist das »Buch, das man lesen muss«! Man braucht ihn gar nicht umzudeuten, denn er ist – so Muhammad wörtlich – geschrieben »in einer klaren, arabischen Sprache«. Darin finden sich auch Ajats zur Toleranz, zur Vernunft und gegen jegliche Gewalt.

FreieWelt.net: Waren islamische Gnostiker jemals eine Gefahr für die damaligen Herrscher?

Wolfgang Kosack: Nein, obwohl sie sich wegen der muslimischen Orthodoxie tarnen mussten, mal als »orthodoxe« Theologen wie al-Ghasali, mal als Märchenerzähler wie Nizami, oder sie schrieben »abstruse« Geheimlehren von der Alchemie, wobei sie versprachen, »Gold zu machen«. Gemeint ist damit freilich, das Gold der Erkenntnis zu bringen in die bleierne Seele des Menschen. Insofern sind auch diese alchemistischen Texte sehr gut und geschickt versteckte Gnosis.

FreieWelt.net: Micha Brumlik fragt in seinem Buch über die christliche und jüdische Gnosis nach dem ihr innewohnenden Gewaltpotential. Wie ist das mit der islamischen?

Wolfgang Kosack: Gnosis und Gewalt? Geht das überhaupt zusammen? Was herrscht da für ein schräges Bild von der Gnosis? Natürlich weiß ich: Heute ist dieser Begriff überstrapaziert und findet sich in Buchhandlungen anstatt in der Abteilung Religion in dem riesigen Fach Esoterik wieder. Hier muss der Begriff aber sehr viel enger und präziser gefasst werden.

FreieWelt.net: Gibt es geistesgeschichtliche Verbindungslinien zwischen christlicher, jüdischer und islamischer Gnosis?

Wolfgang Kosack: Ja, denn alles hängt zusammen, wobei ich jüdische Gnosis nicht im Geringsten ausmachen kann. Sämtliche jüdischen Schriften, die Kabbala eingeschlossen, sind zwar nur einen Hauch von der Gnosis entfernt, aber eben keine »echte« Gnosis. Geheimlehren sind nicht unbedingt gnostische Quellen, und schon gar nicht die Gematrie, das heißt das in Ziffern Umrechnen der hebräischen heiligen Wörter beziehungsweise ganzer Zitate mit einem neuen geheimen »Hintersinn«.

Wolfgang Kosack ist Ägyptologe und Koptologe. Er lebt und arbeitet in Berlin. Von ihm erschienen sind unter anderem folgende Bücher:

Soviel zum Thema Islam ... Neues von der Botschaft Muhammads, über das »Buch, was man lesen muss«, für Juden, Christen, Moslems. Berlin: Verlag Christoph Brunner, 2013.

Geschichte der Gnosis in Antike, Urchristentum und Islam. Berlin: Verlag Christoph Brunner 2014.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Christoph Brunner

@Rosemarie Crahay
Im Gnosis - Buch auf Seite 446 finden Sie das Kapitel: Die Sufis im Islam. :-)

Gravatar: Rosemarie Crahay

Ich wundere mich, dass Herr Kosack mit keinem Wort den "Sufismus" in Abgrenzung bzw. seine Schnittmengen mit der Gnosis , als Teil des gewaltlosen Islam thematisiert hat, der den Salafismus und die orthodoxe Koranauslegung konsequent ablehnt.

Als uralte spirituelle Bewegung deren Wurzeln nicht nur ins 9. Jahrhundert zurückreichen. sondern weit hinein in die vorislamische Zeit, als die Göttin Al-Lat noch an ihrem Heiligtum (Ka ába) in Mekka verehrt wurde.

Der Sufismus kennt ebenfalls keinen Hass. (Ergo: " Vernunft" ist nicht alles!)
Sufismus versteht sich als "Wissenschaft, der Weitergabe des Islam von Herz zu Herz" - oder wie das intimere Verhältnis zum Schöpfer erlangt bzw. erhalten wird.
Von nahezu allen anderen islamischen Glaubensrichtungen wird der Sufismus als ein Irrweg und als Abfall vom reinen Islam entschieden abgelehnt...

Einschlägige Literatur über das Verhältmis von Sufismus u.Gnosis findet man fast ausnahmslos in der englisch-sprachigen Literatur ( via Google).
Auch in den deutschen meinungslenkenden Mainstream-Medien kommt diese Bewegung, als "gleichsam lyrischer Zweig des Islam", dem die meisten islamischen Kultursschaffenden des "Okzidents" anhingen, der 1970 (!) bereits 100.000 Mitglieder in der BRD zählte, arroganterweise deshalb schlecht weg, weil scheinbar nur "Bauch und Gefühl" angesprochen werden. Doch in Wahrheit brachte die bildkräftige Poesie und ihr ethisches Schrifttum die WEISEN hervor, die Goethe einst so faszinierte und inspirierte!
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-7837830.html

Folglich hätte Wulff proklamieren müssen:
Der Sufismus gehört zu Deutschland, als er in wohlfeil anbiedernder Unkenntnis Goethes "West-östlichen Diwan" zitierte!

Zum Sufismus heute in Deutschland:
http://deutschland.sufischool.org/
Im rbb-kulturradio wird öfter über sufisches Leben und Kultur in Deutschland berichtet und präsentiert.

Gravatar: Eik Richter

Sehr geehrter Herr Adorján Kovács,

Dr. Kosack spricht versteht und lehrt diese Sprachen (unter vielen Anderen): Aramäische und Mittelpersisch, er ist sich der geschichtlichen Zusammenhänge durchaus bewusst. Ich konnte über Jahrzehnte seine Arbeit direkt mitverfolgen.

Mit freundlichem Gruß

Gravatar: Karl Alexander

Mohammed kann Analphabet gewesen sein; demnach hätten andere für ihn geschrieben. Es gab in der Geschichte mehrere Visionäre, deren Worte von anderen niedergeschrieben wurden. Bei Mohammed ergibt es Sinn, dass er Schreiber bestellt hat (wie auch von "gebildeter" mohammedanischer Seite behauptet wird, während beim "einfachen Volk" die Legende vom "Wunder" verbreitet ist, wonach Mohammed als Analphabet seine "Offenbarungen" niederschrieb).

Natürlich kannte Mohammed aus seiner Umgebung Juden und häretische "christliche" gnostische Sekten, die nicht mit der katholischen Mutterkirche vereint waren. Eine dieser Sekten glaubte an eine "Trinität" im Sinne eines Tritheismus, wonach neben Vater und Sohn auch Maria (gem. Koran "die Schwester Aarons") als Gottheit verehrt wurde, wie dies laut Koran dem christlichen Glauben entspricht. Laut Fakhr ad-Din ar-Razi bezieht sich der Koran dabei auf eine christliche Sekte, die zu seiner Zeit (12. Jh.) nicht mehr existierte. Trotzdem spielt sie im Koran eine gewichtige Rolle, während das traditionelle christliche Trinitätsverständnis gar keine Beachtung findet. Viele weitere Glaubensvorstellungen verschiedener Sekten fanden in den Islam einzug (so die altpersische Vorstellung von den paradiesischen Huris, die immer für sexuelle Lüsternheit zur Verfügung stehen), auch Geschichten aus der Kindheit Jesu, die aus apokryphen Quellen (so dem Thomasevangelium) bekannt sind. Mohammed brachte vieles durcheinander, was kein Wunder ist angesichts des religiösen Durcheinanders, in welchem er sich befand.

Du fragst: "Woher hatte dieser Mann dieses Wissen,das erst heute mit modernste Apparaten bewiesen wurde?"
Die einfache Antwort ist: er hatte "dieses Wissen" nicht. So ziemlich alles, was Mohammedaner heute der westlichen Wissenschaft entnehmen, um es auf Stellen im Koran zu beziehen, besagt etwas völlig anderes. Das "wissenschaftliche" koranische Wissen besteht eher in derartigen Weisheiten, wonach die Sonne am Ende der Welt im Westen in einem sumpfigen Quell untergeht (Sure 18,85-86). (Überhaupt macht der Koran vielfach deutlich, dass die Erde eine Scheibe sei. Das ist nicht verwunderlich, denn dieses Modell wurde teilweise sogar von Gelehrten aus der zivilisierten griechischen Welt Jahrhunderte zuvor vertreten). Das Gleiche gilt für die Hadithen, auch diese enthalten ziemlich viel Blödsinn, den Mohammedaner oft durch neuste wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigt worden zu sein behaupten (so die Fliege mit ihren Flügeln, einer gefüllt mit Krankheit, der andere gefüllt mit Heilmittel... Oder P. Vogels Beispiel von einigen Ärzten derzeit für "richtig" befundenen Liegeposition für Babys, damit sie nicht an Erbrochenem ersticken, wobei Vogel dies mit einer Überlieferung verknüpft, wonach auf dem Bauch Schlafende in die Hölle fahren).

Der Islam ist wirklich eine Art früher protestantischer Sekte. Wie der Protestantismus gliedert er sich in unzählige weitere Sekten, ein wirres Durcheinander. Mohammed war überdies sichtlich besessen. Christliche Heilige lehren immer wieder, dass Lüsternheit und fleischliche Ausschweifung auf dämonische Besessenheit verweist. Mohammed war das Extrembeispiel eines Lüstlings und Hurers. Von derartigen Leuten (es wäre z.B. noch Joseph Smith zu nennen), mag hier und da etwas "Gutes", normales eben, kommen (wie es sich in allen Religionen, Ideologien und sonstigen Denkschulen findet), aber stets gepaart mir Zerstörerischem, Bösartigen, Krankhaften. Der Islam stellt eine Strafe Gottes über alle Ungläubigen dar. Tatsächlich eroberte der Islam in erstaunlicher Weise genau die Gebiete, welche vom Glauben abgefallen (d.h. in Häresie oder Schisma stehend) waren; nur das damals noch christkatholische Abendland vermochte es nicht einzunehmen, da Gott es beschützte. Jetzt aber, wo alle Menschen vom wahren Glauben abgefallen sind, lässt der liebe Gott natürlich auch alles zu...

Gravatar: Johannes Klinkmüller

Ein Danke der Redaktion (oe) für das gehaltvolle Interview, die guten Fragen.
Dank natürlich genauso an Herrn Kosack für seine interessanten und kenntnisreichen Antworten (wobei ich zu wenig vom Fach bin, um das genauer beurteilen zu können).

Jedenfalls finde ich die inhaltiche Auseinandersetzung auf der Kommentarebene durchaus hilfreich.

Mir gefallen solche Beiträge und Diskussionen auf FreieWelt ausgesprochen gut!

Gravatar: Karl Alexander

"Seit 2000 Jahren gibt es brutale Kriege durch das fanatische Christentum"
Welche brutalen Kriege gibt es sein 2000 Jahren durch das fanatische Christentum?

"aber viele Heutige glauben sturheil weiter an uralte unbewiesene Geschichten, die alle von Menschen einer unwissenden archaischen Zeit geschrieben und wahrscheinlich auch erdacht wurden, um eine kosmische Umwelt zu erklären, die in ihrer Gigantomanie über unser Begriffsvermögen geht."

Wekche unbewiesenen Geschichten genau? Und noch in einer "unwissenden arschaischen Zeit"? Und warum wurden diese wahrscheinlich erdacht?

"Was haben Christentum, Judentum und Islam dem Menschen bisher gebracht, außer die eigene Besonderheit, die eigene Überlegenheit über andere zur arroganten alles regierenden Maxime zu krönen? Wie wollen ausgerechnet jene, die den einzig wahren Glauben für sich alleine postulieren, mit anders Denkenden in gleichberechtigtem Frieden leben? Das ist doch ein Paradox."
Christentum hat der Welt immerhin die größte, edelste, humanste und genialste Zivilisation gebracht, darüber hinaus jeden einzelnen, der es annimmt, das ewige Heil. Die anderen genannten Sekten haben freilich nur Unheil gestiftet. Und von dem Verlangen, in gleichberechtiftem Frieden zu leben, ist kann keine Rede sein. Dieser "Friede" wird nach lessingscher Manier einfach aufgezwungen.

Gravatar: Dr.Tan

ANDERE QUELLEN?

Unter denjenigen, die behaupten, dass Mohammed zwar nicht eigenständig den Koran geschrieben habe, sondern ihn stattdessen von anderen Quellen habe, sind solche die sagen, dass er einfach entweder von der Apocrypha (eine von den Schriften, die nicht im Kanon des Konzil von Nicea von 325 n. J. enthalten ist, welches als Bibel bekannt wurde und später die „katholische Version“ der Bibel war) und/oder von der Bibel selber abgeschrieben habe.
Das erste Problem bei diesem Argument ist, dass Mohammed wie schon bereits erwähnt, ein Analphabet war, und somit konnte er nicht kopieren was er nicht lesen konnte.
Bitte behalten Sie im Hinterkopf, was wir schon vorher über Mohammeds tadellosen Charakter gesagt haben und die Tatsache, dass es allgemein bekannt war, dass er ein Analphabet war, und dass es ebenfalls keine Berichte von den heidnischen Arabern in Mekka gibt, in den sie Mohammaed beschuldigen, kein Analphabet zu sein.
Wäre er kein Analphabet gewesen, wie der Koran selber behauptet, wäre es dann nicht einfach gewesen, schon während der Lebzeit Mohammeds dies von seinen Feinden zu beweisen, die äußerst darauf aus waren, ihn in Verruf zu bringen? Allein schon diese Tatsache zeigt, dass es während seiner Lebzeit allgemein bekannt war, dass er tatsächlich ein Analphabet war, und niemand stellte dies in Frage.
Zweitens, selbst wenn jemand unterstellen würde, um des Argumentes Willen, er konnte lesen, dann ist dazu anzumerken, dass die erste arabische Übersetzung von dem, was als das „Alte Testament“ bekannt ist, über 200 Jahren nach Mohammeds Tod produziert wurde; und die erste arabische Übersetzung des „Neuen Testaments“ tauchte erst 1000 Jahre nach seinem Tod auf.
Also die Behauptungen, der Koran enthält gnostische Inhalte,das ist absurd und damit unwirksam.
Woher hatte dieser Mann dieses Wissen,das erst heute mit modernste Apparaten bewiesen wurde?

Gravatar: Christoph Brunner

@ Adorján Kovács:
Der Koran ist nicht überholt, wie von Ihnen erwähnt.
"Und doch gibt es unter den Menschen so manche, die über Gott streiten, ohne Wissen und ohne Führung und ohne ein erleuchtetes Buch (Das ist der Koran). " Sure 31,21.
Dr. Kosack beherrscht das Aramäische, Mittelpersiche, sowie 18 andere orientalische Sprachen.
Alles Weitere steht im Gnosis-Buch, viel Spass beim Lesen!!!

Gravatar: R. Schellberg

Ich stimme bei, Religionen sind mit Vorsicht zu beurteilen. Bis heute sind sie Machtgebilde neben den politischen Strukturen und buhlen um die eigene Deutungshoheit. Die Menschen orientieren sich nun einmal an den Vorgängerkulturen, ob sie religiösen oder weltlichen Hintergrund haben. Im Mittelpunkt der christlichen oder jüdischen Lehre sollte nach Jesus das erste Gebot stehen, an dem "alles" hängt. Das eigene Ich, die eigene Wertigkeit, sollte danach nicht über der des Anderen/Nächsten stehen. Ich meine das ist ein Ansatz an dem sich die Menschheit entwickeln könnte. Wer schreitet beispielhaft voran? Neu ist für mich, dass Mohammed das Thomas-Evangelium gekannt haben sollte. Ich verstehe dann nicht, wie so eine widersprüchlicher Koran entstehen konnte.

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