Freie Welt: Herr Richter, die AfD erreicht in Umfragen sehr hohe Stimmenanteile, spüren Sie diesen Zuspruch auch im Wahlkampf?

Volker Richter: Es ist ein erhöhter Zuspruch zu spüren, damit verbunden aber auch der unbedingte Wille unserer politischen Mitbewerber, uns gesellschaftlich auszugrenzen, zu denunzieren und sogar anzugreifen. Damit möchte man natürlich potentielle Wähler und Mitglieder einschüchtern und uns davon abhalten, mit unseren politischen Themenfeldern weitere Stimmen zu generieren.

Freie Welt: Apropos politische Themenfelder: Was sind denn die wichtigsten landesspezifischen Themen?

Volker Richter: Landes- und Bundesthemen sind eng miteinander verknüpft, man kann zusammenfassend eine erhebliche Zukunftsangst bei weiten Teilen der Bevölkerung feststellen. Da alle Bereiche des täglichen Lebens, von Inflation angefangen, über den Fachkräftemangel, Migration, Sicherheit, teurer Energie bis hin zu schlechterer Gesundheitsversorgung betroffen sind, wissen die Bürger nicht mehr, wie es weiter gehen soll. 

Daraus resultieren Fragen. Und wir geben die Antworten dergestalt, dass die Transformationspolitik in unserem Land, die eben alle Bereiche betrifft und diese Zukunftsängste zu Recht auslöst, sofort beendet werden muss. Ohne zur sozialen Marktwirtschaft zurückzukehren und eine dem Bürger zugewandte Politik zu betreiben wird sich diese Situation nicht ändern können.

Freie Welt: Wenn die AfD in Hessen die Regierung stellen würde, was würden sie als erstes ändern?

Volker Richter: Die Transformationspolitik augenblicklich beenden und über den Bundesrat den notwendigen Einfluss nehmen, damit in den Parlamenten wieder die Interessen des eigenen Landes vertreten wird und man von einer ideologiegetriebenen Politik Abstand nimmt, welche den Bürgern unseres Landes erheblichen Schaden zufügt und zudem Jahrzehnte des Wohlstandsaufbaus in kürzester Zeit nachhaltig vernichtet. 

Freie Welt: Der hessische CDU-Ministerpräsident Boris Rhein fordert Grenzkontrollen und mehr Abschiebungen. Wie glaubhaft ist das in Ihren Augen?

Volker Richter: Boris Rhein ist ein Ministerpräsident von Grünen Gnaden. Der Marsch durch die Institutionen der Grünen war höchst erfolgreich, somit wird jeder Ministerpräsident und jeder Kanzler, der sich nicht gegen grünen und mittlerweile schon totalitärem Zeitgeist wehrt, sich diesen unterordnen müssen. 

Die einzige Partei die sich dagegen stemmt, wird genau aus diesem Grund massiv bekämpft und ausgegrenzt. Die sogenannte Brandmauer gegen die AfD sorgt so zu der Bildung einer Blockpartei, die am Ende nur noch grüne Politik durchsetzt, selbst wenn diese mehrheitlich von der Bevölkerung gar nicht gewollt ist. 

Freie Welt: Bundesinnenministerin Nancy Faeser will in Hessen Ministerpräsidentin werden. Wird die Wahl in Hessen dadurch auch zu einer Abstimmung über ihre Politik?

Volker Richter: Die Politik von Nancy Faeser beeinflusst die Hessischen Wahlen eher marginal. Gerade in den SPD-Hochburgen wird die SPD gewählt, weil viele Bürger noch die Politik eines Helmut Schmidt in der SPD sehen und in ihr somit die Vertretung der Arbeitnehmer. Für das linke Spektrum der SPD-Wähler dürfte die Politik von Frau Faeser eher positiv aufgenommen werden, mit Ausnahme der Migrationspolitik, wo man allerdings dann wiederum auf die SPD als Regulativ vertraut. Bürgerliche Wähler und jene die erkannt haben, dass die SPD von heute nur noch in Teilen etwas mit der SPD zu Zeiten von Helmut Schmidt zu tun hat, sind längst keine SPD-Wähler mehr. 

Freie Welt: Was ist Ihr wichtigstes persönliches Anliegen in der Politik?

Volker Richter: Dem Land zu dienen und Politik für die Bürger zu betreiben, so dass jeder sein Leben frei und selbstständig leben kann und dazu auch die notwendigen Chancen erhält und jeder der in Not gerät, auch aufgefangen wird und so weit geholfen bekommt, so dass er wieder so weit als möglich selbstbestimmt leben kann und dass Menschen mit Handicap viel mehr am öffentlichen Leben teilnehmen können. Eine Gemeinschaft zu bilden, deren Schwarmintelligenz das Land durch Leistung und Liebe so prägen, dass jeder sich selbst und seinen Platz in der Gesellschaft finden kann – gerade bei unterschiedlichsten politischen Vorstellungen – muss Ziel unserer Arbeit sein. «

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

€