Freie Welt: Frau von Storch, sehen Sie die Energieversorgung in Deutschland mit der Klima-Politik der Scholz-Regierung in Gefahr?

Beatrix von Storch: Absolut. Die öko-sozialistische Ampel-Koalition führt uns in die energiepolitische Katastrophe. In Berlin gab es kürzlich einen ersten Vorgeschmack darauf, was ein Blackout bedeutet. Bei einer Außentemperatur von 3 Grad Celsius saßen rund 90.000 Haushalte plötzlich ohne Strom, Heizung und warmes Wasser da. Bei einem flächendeckenden Blackout kann das große Teile des Landes oder sogar ganz Deutschland betreffen – nicht nur für Tage, sondern wochenlang.

Freie Welt: Das scheint die Ampel-Scholz-Koalition nicht zu beeindrucken. Die Energiewende wird durchgezogen. Zum Jahresanfang wurden drei weitere Atomkraftwerke abgeschaltet. Jetzt sind nur noch drei am Netz. Und auch diese sollen zum Ende des Jahres 2022 stillgelegt werden.

Beatrix von Storch: Ja, und das, obwohl sich die EU-Kommission jetzt entschieden hat, Kernenergie zur nachhaltigen Energie zu erklären. Die EU setzt auf Kernkraft, weil anderenfalls weder die Klimaziele noch Energiesicherheit zu erreichen sind. Doch davon will unsere öko-sozialistische Regierung nichts wissen. Realitätsverweigerung wird zum Staatsprinzip erhoben.

Freie Welt: Damit ist wohl Deutschland das einzige Land der Welt, das den Versuch unternimmt, gleichzeitig aus der Kernkraft und der Kohleverstromung auszusteigen. Was sind das für Dimensionen, wie kann man sich die Folgen vorstellen?

Beatrix von Storch: Das Energiewirtschaftliche Institut (EWI) an der Universität Köln hat den Bedarf an zusätzlicher Stromversorgung mit Gas ermittelt, der durch den Wegfall von Kohle und Kernkraft nötig wird, wenn der Kohleausstieg wie von der öko-sozialistischen Regierung geplant auf das Jahr 2030 vorgezogen wird.  Demnach müssen bis zum Jahr 2030 neue Kapazitäten von 23 Gigawatt geschaffen werden. Das entspricht der Leistung von 23 Atomkraftwerken! Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sieht sogar einen Zubau von Gaskraftwerken mit einer Leistung von 43 Gigawatt bis zum Jahr 2030 als notwendig an. Das entspricht der Leistung gut 43 Atomkraftwerken.

Freie Welt: Das ist ja enorm.

Beatrix von Storch: Stellen Sie sich das vor! Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass die öko-sozialistische Regierungstruppe aus Scholz, Habeck, Lindner und Baerbock es fertigbringt, in den nächsten zehn Jahren neue Gaskraftwerke mit der Leistungsfähigkeit von 23 Atomkraftwerken aufzubauen, nachdem selbst der Bau eines einfachen Flughafens in Berlin 14 Jahre gedauert hat?

Freie Welt: Wir brauchen dabei ja eigentlich noch viel mehr Strom, wegen der Verkehrswende. Die E-Fahrzeuge müssen ja auch alle angetrieben werden.

Beatrix von Storch: Ja, genau. In derselben Zeit, in der die öko-sozialistische Regierung den größten energiepolitischen Umbau der Industriegeschichte plant, will der Verkehrsminister 15 Millionen Elektroautos auf die Straße bringen.  Heute sind es 500.000. Der Stromverbrauch von 15 Millionen Elektroautos entspräche dem Verbrauch der Energie von vier Atomkraftwerken.

Freie Welt: Was wollen Sie gegen diesen Wahnsinn tun?

Beatrix von Storch: Wir müssen die Bürger darüber aufklären und in der Masse erreichen. Deutschland ist von einer Sekte von Klimafanatikern in ideologische Geiselhaft genommen worden, daraus müssen wir unser Land befreien: durch die Kraft der Aufklärung und der Vernunft.

Freie Welt: Frau von Storch, danke für das Gespräch.